BANG YOUR HEAD 2016 - Balingen

26.07.2016 | 20:57

14.06.2016, Messegelände

Die Sonnenstadt im Zollernalbkreis lockt mal wieder viele tausend Headbanger zu einem zünftigen, metallischen Familientreffen.

Samstag

Abschlusstag und noch einmal volles Programm. Walter Scheurer ist einer der ganz ausgeschlafenen und ist bereits zu BLACK TRIP auf dem Gelände. Sehr lobenswert, Herr Kollege. Hut ab. Und Vorhang auf:

 

Mit den beiden Scheibletten "Goin‘ Under" und "Shadowline" konnte das schwedische Quinertt gehörig Staub aufwirbeln, schließlich waren sich Presse und Fans einig, mit BLACK TRIP einen der heißesten Newcomer der letzten Jahre zu Gehör bekommen zu haben. Mit Vorschusslorbeeren wie diesen muss eine Formation zwar erst einmal fertig werden, hält man sich jedoch vor Augen, dass hier ohnehin ausschließlich altgediente Recken im Line-Up zu finden sind, ist die Überraschung ob der auch auf der Bühne dargeboten Leistung nicht mehr ganz so gewaltig. Sehr wohl aber die Stimmung am letzten Festival-Tag, den das Schweden-Kommando mit seiner spielfreudigen und überaus ambitionierten Vorstellung einläuten darf. Allen voran der ständig in Bewegung befindliche Sänger Joseph Tholl (ansonsten als Gitarrist bei ENFORCER aktiv) weiß mit seiner sympathischen Art die Zuseher auf seine Seite zu ziehen. Zugegeben, besonders schwierig ist dieses Unterfangen auch nicht, Songs wie 'Die With Me', 'Berlin Model 32' oder 'Shadowline' kämen aber auch ohne jedwede Animation gut zur Geltung. Das tun die Nummern selbstredend auch hier und heute, mehr noch, das Publikum scheint regelrecht gierig auf die Tracks der Sverige-Boys, die in der Live-Umsetzung sogar noch ein wenig intensiver grooven und nicht zuletzt durch die permanent vorhandene THIN LIZZY-Schlagseite noch besser reinflutschen. Jede Wette, dass BLACK TRIP nicht nur ihre Fans überaus zufrieden gestellt haben, sondern mit dieser Vorstellung erneut zahlreiche Classic Rock-Liebhaber mehr zu ihrer Klientel zählen dürfen. Starke Leistung!

[Walter Scheurer]

 

Bei strahlendem Sonnenschein dürfen nun die Damen von GIRLSCHOOL das Publikum am frühen Nachmittag auf Betriebstemperatur halten. Und das tun sie mit unbändiger Spielfreude und einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht. Der Auftritt erfreut sich eines regen Zuspruchs der Zuschauer und im Verlauf der tollen Performance kommen sogar noch weitere Fans dazu, um mit der Band abzuhotten. Den Löwenanteil der Stücke machen erwartungsgemäß Songs der frühen Bandphase mit Alben wie "Demolition" (1980) oder "Hit And Run" (1981) aus. Zugegeben: mit Hits der Güteklasse 'C'mon Let's Got', 'Hit And Run' oder 'Emergency' im Gepäck kann ja nichts schiefgehen. Aber dass die Ladies derart motiviert loslegen, hätte ich jetzt nicht unbedingt erwartet. Spielerisch top motiviert und klanglich prima in Szene gerückt avanciert der GIRLSCHOOL-Auftritt zu einem Siegeszug. In der Tat: die Band hätte eine höhere Platzierung im Billing durchaus verdient gehabt. Die beiden Stücke des aktuellen Albums "Guilty As Sin" - das ohrwürmelige 'Come The Revolution' sowie 'Take It Like A Band', das Lemmy sowie Produzent Chris Tsangarides gewidmet wird, kommen prima beim Publikum an. Mit dem Fortschreiten des Gigs kommen besonders Enid Williams (Bass und Gesang) und Kim McAuliffe (Gitarre und Gesang) musikalisch noch stärker auf Touren. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, Songs wie 'Kick It Down' und 'Watch Your Step' schon einmal stärker live dargeboten bekommen zu haben. Besonders Enid Williams ist stimmlich voll auf der Höhe. Sie versucht sich auch an einigen Ansagen auf Deutsch. Und das überraschend akzentarm. Die Schlussrunde der flotten Mittagsparty bilden 'Yeah Right', 'Emergency' und der obligatorische Kracher 'Race With The Devil', der für besonders starke Reaktionen im Publikum sorgt. Das war ein wirklich starker Auftritt!
Setlist: Demolition, C'mon Let's Go, The Hunter, Hit And Run, I Spy, Come The Revolution, Take It Like A Band, Future Flash, Kick It Down, Watch Your Step, Yeah Right, Emergency, Race With The Devil

[Martin Loga]

 

Jetzt drücken sich wieder alle. Nicht metallisch genug, das Ganze. Pah, da pfeife ich drauf, ich habe zwar keine der DELAIN-Platten daheim, aber Symphonic Metal mag ich, und eine Band, die sich nach einem der unbekannteren Titel von Stephen King benennt, hat bei mir erstmal einen Stein im Brett. Zu Zeiten von "Die Augen Des Drachen" war ich nämlich großer King-Fan und kannte alles von ihm. Aber ich schweife ab, zurück zu DELAIN. Die Niederländer entern die Bühne. Huch, da ich ja eine Frau an der Gitarre. Ich dachte, das wäre "female fronted", nein, das ist auch "female backed". Die kleine, blonde Frau ist Merel Bechtold, die aber erst seit kurzem in der Band ist, wie ich im Nachgang recherchiere. Die rockt mal ordentlich was weg zusammen mit Timo Somers. Und dann kommt auch besagte Fronfrau, Charlotte Wessels. Heute trägt sie einen, äh, Flokati? Meisje, wir haben Hochsommer! Das scheint ihr aber gar nichts auszumachen, stattdessen legt sie melodisch, episch, kraftvoll los. Ja, das ist ausgesprochen guter Symphonic Metal, tolle Melodien, eventuell könnte das Riffing noch etwas origineller sein, aber das muss ich mir wohl mal als Studioversion anhören. Da kommt ja demnächst ein neues Album mit dem Titel "Moonbathers". Das wird auch vorgestellt in Form von 'The Glory And The Scum'. Ebenfalls sehr schön. Ja, ich werde danach mal Ausschau halten, immerhin haben die bereits vier Alben eingespielt. Was ich hier heute höre hat durchaus Hand und Fuß und neben schmeichelnden Melodien genug Power. Die wandern gleich mal auf den Einkaufszettel. Und liebe Frau Wessels, ich glaube, meine Eltern haben noch einen alten Flokati auf dem Dachboden, sollte dieser hier mal den Geist aufgeben. Bitte einfach melden, den kann ich bestimmt besorgen.

[Frank Jaeger]

 

Der Zapfhahn sprudelt dieser Tage unerlässlich, denn TANKARD, Deutschlands führende Alcoholic-Metal-Krawallkombo macht heuer wahrlich ausgiebig die Festivals der Republik unsicher. So auch die Balinger Bühne, auf welcher sich Frontmann Gerre vor Zeiten schon allerlei derbe Zoten geleistet hat, wie etwa Pyjama-Hosen mit aus dubiosen Gründen hinten befindlichem Eingriff und dergleichen mehr. Auch heute treiben die Hessen allerlei Unfug auf den Brettern, die den Suff bedeuten, wie etwa einen gemütlichen Bierstammtisch mit Veranstalter Horst und Fans während des Gigs, oder das Schäkern mit der Dame in Reihe eins, die kreischend andeutet, unbedingt ein Kind von Gerre zu wollen. Zumindest will der stattliche Fronter dies in die schrillen Schreie hinein interpretieren. Über eins ist er sich indes komplett im Klaren: Heute feiert die Zollernalb mit den trinkfesten Hessen und deren aktuellem Stück "Not One Day Dead" stattliche 34 Jahre ohne Erfolg, was ja immerhin auch ein Erfolg sei. Ja, Tiefstapeln, das können die Jungs, denn wenn man sich die gut gelaunten Reaktionen des zahlreich anwesenden und feiernden Publikums so anschaut, dann kann von fehlendem Erfolg sicher keine Rede sein. Dafür spricht auch die Setlist, die von der Band mit Perlen aus allen Schaffensphasen abwechslungsreich bestückt wird, was beweist, dass es bei TANKARD auch kaum echte Durststrecken in der Diskographie gibt. Die Klassiker der Noise-Records-Ära gehen Hand in Hand mit Hits neueren Datums und als der Auftritt wie gewohnt mit 'Empty Tankard' endet, singen fast alle mit und feiern ihre Lieblingssuffköppe.
Setlist: Zombie Attack, The Morning After, Rapid Fire, Rules For Fools, Metal To Metal, R.I.B., Not One Day Dead, Chemical Invasion, A Girl Called Cervesa, Empty Tankard.

[Rüdiger Stehle]

 

Jetzt bin ich aber gespannt. GREAT WHITE ist für mich so ein bisschen die Wundertüte, denn abgesehen von zwei durchaus guten Alben bin ich mit dem Backkatalog der US Amerikaner nicht vertraut, die ja leider traurigen Ruhm durch das Unglück in Rhode Island im Jahr 2003 erlangt hatten. Aber dass ist mittlerweile so lange her, in der Zwischenzeit hat die Band bereits drei weitere Studioalben veröffentlicht, dass diese tragische Episode in der Bandgeschichte eigentlich in den Hintergrund treten müsste, wenn, ja, wenn die Band in unseren Breiten nur bekannter wäre. Denn alle Charterfolge, der ganze Ruhm gründet sich nahezu ausschließlich auf ihr Heimatland. Was ein großer Fehler ist, wie wir nun endlich feststellen dürfen. Aber immerhin ist der Bekanntheitsgrad hier etwas höher, denn die Band hat vor acht Jahren schon einmal hier gespielt. Die Bang Your Head-Familie weiß daher, was sie erwartet, und so werden die einfachen, aber tollen Rocksongs GREAT WHITEs von vielen Fans genossen. Die Band selbst ist gut in Form, hat Charisma und eine unbestreitbare Präsenz, etwas, das man auf einer so großen Bühne nicht hoch genug schätzen kann. Vor allem der großartige Sänger Terry Ilous ist ein Blickfang. Als er in 'Can't Shake It' ein paar Mitsingspiele macht, kommt das authentisch rüber, so richtig als ein old school Rockstar. nach knapp einer Stunde wird mit 'Once Bitten Twice Shy' ein Auftritt beendet, der Spaß gemacht hat, auch wenn man das Songmaterial kaum kannte. Eine schöne Abwechslung zwischen den beiden Teutonenbechern, die durchaus weniger filigran und sanft zu Werke gehen.

[Frank Jaeger]

 

Der Grabschauflersound GRAVE DIGGERs ist für das Bang Your Head wie geschaffen, und gerade heute am teutonischen Samstag steht fest, dass der Boltendahl und seine Recken einen guten Stand haben werden, sorgen doch auch die davor und danach auftretenden Bands dafür, dass ordentlich viele Leute auf dem Gelände sind, die der alten deutschen Schmiedekunst so einiges abgewinnen können. Diese guten Voraussetzungen nutzen die Gladbecker für sich und steigen mit einem keulenschwingenden 'Headbanging Man' gleich zünftig in ihren Set ein. Wie nicht gerade selten, bildet die Ruhrpott-Legende bei der Songauswahl drei Schwerpunkte, die sich grob als "Klassiker der Frühphase", "Hits der Medieval-Trilogy" und "aktuelle Songs" umreißen lassen. So läuft das auch heute, denn die Gruppe eins rahmt die anderen beiden Gruppen passend ein. Die Stücke aus der Phase von 1996 bis 1999 sind ohnehin Fanfavoriten, sodass hier kaum etwas schief gehen kann, und dass die Band seit der Anheuerung von Gitarrist Axel Ritt ebenfalls einige echte Hochkaräter geschrieben hat, beweisen heute unter anderem 'Tattooed Rider', 'Season Of The Witch' und natürlich 'Highland Farewell', das passend in die ultimative GRAVE DIGGER-Hymne überleitet: Dass 'Rebellion' einmal mehr von Tausenden innbrünstig mitgesungen wird, ist fast schon müßig zu erwähnen. Da die Meute danach immer noch nicht genug hat, gibt es mit 'Heavy Metal Breakdown' noch den Oberklassiker als Zugabe, sodass sich der Kreis schließt und sowohl die Band als auch die Fans den Auftritt als gelungen in Erinnerung behalten dürfen.
Setlist: Headbanging Man, The Round Table (Forever), The Dark Of The Sun, Ballad Of A Hangman, Season Of The Witch, Excalibur, Wedding Day, Tattooed Rider, Highland Farewell, Rebellion (The Clans Are Marching), Heavy Metal Breakdown.

[Rüdiger Stehle]

 

Die im letzten Jahr erst wieder reaktivierte Formation WARPATH aus dem hohen Norden Deutschlands hatte ihre erfolgreichste Zeit Anfang bis Mitte der 90er, als ein herber Mix wie ihrer, aus Groove, Thrash und reichlich Hardcore, als "Up To Date" galt. Als "heißer Scheiß" wird der Crossover der Nordlichter zwar heutzutage nicht mehr durchgehen, die vom in Bälde aufgelegten neuesten Dreher "Bullets For A Desert Session" stammenden Tracks wie etwa der auf Anhieb für lautstarkes Gegröle sorgende Stampfer 'I Don’t Care' lassen aber auf jeden Fall einiges erwarten. Doch auch das Material aus der Frühzeit der Band verfehlt seine Wirkung nicht, schließlich wird es immer noch auf jene brachial groovende Weise dargeboten wie früher und sorgt auch immer noch für akuten Mitmach-Alarm. Auch die Mimik und Gestik von Sänger Dirk "Dicker" Weiss hat nichts an Faszination eingebüßt. Es wirkt immer noch beängstigend wie dieser drahtige Kerl seine Augen nach oben rollen kann und man als Beobachter den Eindruck gewinnt, Dirk hätte nichts als das "Weiße" in den Augenhöhlen. Auch seine aggressive Performance ist immer noch ein essentieller Teil der Show - der Mann ist eben ein echtes Bühnen-Vieh! Aber auch seine neuen Mitstreiter Sören (Bass) und Flint (Gitarre) wissen was eine Harke ist und brettern unterstützt von ihrem satt groovenden Drum-Kollegen amtlich durch die Songs. Wirklich massentauglich ist das massive Gebräu zwar immer noch nicht, weshalb sich die Anzahl an Zuschauer in der Halle auch in Grenzen hält, nichtsdestotrotz liefert die Truppe aber eine begeisternde Show, die im lautstark bejubelten Klassiker 'In Rage' einen überaus gelungenen Abschluss findet.

[Walter Scheurer]

 

Strahlende Abendsonne und eine der größten Hardrock-Legenden der Siebziger mit einem Gastspiel auf dem Bang Your Head. Ladies and Gents: Please welcome URIAH HEEP! Unter begleistertem Applaus betritt die Band die Bühne in Balingen. Den Auftakt der tollen einstündigen Show bildet das hart riffende 'Gypsy', das fast nahtlos in 'Look At Yourself' übergeht. Phil Lanzon bearbeitet kraftvoll seine Hammond-Orgel und man sieht – nicht nur bei ihm – dass hier Vollblutmusiker auf der Bühne stehen, die nicht nur grandios zusammenspielen, sondern denen es gelingt, den Spaß, den sie beim Performen haben, auf das Publikum überspringen zu lassen. Bei einer Göttergabe wie 'Look At Yourself' ist dies eine der leichtesten Übungen für URIAH HEEP. Und so könnte man von einem permanenten Stimmungshoch sprechen, denn das Publikum feiert die alten Haudegen frenetisch. Bandchef Mick Box als einiges Gründungsmitglied grinst vielfach wie ein Honigkuchenpferd und winkt den Zuschauern immer wieder mal freudig zu. Die beiden aktuellen Songs des - nebenbei gesagt - sehr starken letzten Albums "Outsider" (2014) fügen sich toll in die Setlist ein und erhalten überdies ein sehr gutes Feedback beim Publikum. 'Sunrise' beispielsweise ist großes Gefühlskino und ist eine Freude zu sehen, mit viel Gefühl Bernie Shaw den balldesk-verträumten Anfangsteil des Stücks singt, während er sich auf dem vorderen Teil des Bühnenstegs niederlässt. Zu einem Evergreen der Marke 'Stealin', das lauthals mitgesungen wird, bewegen sich dann gefühlt drei Generationen vor der Bühne, wenn man sich umblickt. Gut so, möchte ich in zufügen. Denn Musik dieser Band ist für mich vor allem eines: zeitlos! Und so nehmen uns die HEEPS mit in eine epische Zeitreise mit dem famosen 'July Moring', dessen Darbietung perfekt rüberkommt und vermutlich nicht nur eine wohige Gänsehaut beschert. Phil Lanzon ist weiterhin voll in seinem Element, verschmilzt mit den Taste seiner Orgel und entlockt ihr kraftvoll-ekstatisch klingende Töne. Zu guter letzt muss natürlich die Schunkel-Ballade 'Lady In Black' folgen. Die älteren Fans halten die Feuerzeuge in die Lüfte. Klar: der Song ist der wohl größte und bekannteste massenkompatible Hit der Band, aber ich für meinen Teil habe mich daran schon lange sattgehört. Geht es nur mir so? Wie dem auch sei: URIAH HEEP werden ihrer Co-Headliner Position mehr als gerecht und erhalten viel Beifall. Nach einem solch tollen, intensiven Auftritt steht für mich erneut fest: Bitte so lange wie möglich als Band weitermachen! Nach einem starken Album wie 'Outsider' erst recht!
Setliste: Gypsy, Look At Yourself, The Law, Sunrise, Stealin', One Minute, July Morning, Lady In Black

[Martin Loga]

 

Die Spannung ist förmlich zu spüren, als man am späteren Samstag-Nachmittag die Halle betritt. Klar, die Melodic-Fraktion bekommt schließlich auch einen ganz besonderen Happen serviert, auf den sie lange Zeit geduldig warten musste. Die Kernfrage lautet, ob es Danny Vaughn und seine Mannen nach dem umjubelten Comeback-Album "Dig In Deep" auch auf der Bühne in ähnlich quicklebendiger Form zu sehen geben würde. Doch das tut es, und zwar in überaus beeindruckender Version! Schon beim Betreten der Bühne zeigt sich, dass Mr. Vaughn gut drauf sein muss und als es dann tatsächlich losgeht, wird sofort klar, dass der tags darauf seinen 55. Geburtstag feiernde Frontmann nicht nur mit Spaß und Feuereifer bei der Sache ist, sondern zudem weder etwas von seinem Charisma noch von seiner Ausstrahlung und schon gar nichts von seiner Stimmgewalt eingebüßt hat. Doch nicht nur Danny, auch seine Mitstreiter agieren mit einer bemerkenswerter Spielfreude und lassen von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, dass beim Comeback von TYKETTO die Finanzen nur ein ganz leises Nebengeräusch gewesen sind. Danny weiß nicht nur die Massen zu dirigieren und gemeinsam mit dem Publikum das zu feiernde Album "Don’t Come Easy", das vor 25 Jahren veröffentlicht wurde, stimmlich fein darzubieten, der Kerl erweist sich auch als überaus unterhaltsamer Zeitgenosse. So weist er unter anderem darauf hin, kurz vor der Show endlich einmal Udo Dirkschneider, einem seiner Jugendidole seit "Metal Heart"-Tagen, persönlich begegnet zu sein. Klarerweise hättet er gerade deshalb auch sein Outfit entsprechend auf Heavy Metal getrimmt – und zeigt auf den Fisch auf seinem T-Shirt, von dem er behauptet, dass es sich um ein ganz besonders gefährliches Exemplar handeln würde. Kurz, Charme und Entertainment zählen ebenso zu den Stärken dieses Mannes, der aber dennoch in erster Linie als Sänger brilliert und so gedeiht sowohl das zu Beginn dargebotene 'Sail Away', das an sich das Finale des "Jubiläumsalbums" darstellt, ebenso zu einem wunderbaren Melodie-Ereignis wie 'Nothing But Love' oder der Album-Opener 'Forever Young', der heute ein grandioses Finale darstellt. Aber auch die nicht vom erwähnten Dreher stammenden Edel-Perlen wie 'The Last Sunset' (Gänsehaut!) oder 'Rescue Me' (beide vom 1994er-Erfolgsgerät "Strength In Numbers") sind als perfekter Stoff für diese leider viel zu kurze Melodic-Rock-Vollbedienung. Auf das bereits eingespielte, von Mr. Vaughn im Laufe der Spielzeit für den kommenden Oktober zur Veröffentlichung avisierte neue Album, freut sich die Zielgruppe jedenfalls schon jetzt!

[Walter Scheurer]

 

Die Zollernalb ist seit bald zwei Jahrzehnten Udos Vorgarten, so mag man meinen, denn bei keinem Festival, das ich je besuchen durfte, begegneten mir so viele Leute, die dort nur zum "Udo guggá!" hingehen, wie hier beim Bang Your Head. Ja, die Solinger Metallegende hat definitiv einen Stein im Brett beim schwäbischen Landvolk, und das ist richtig so, denn immerhin versorgt uns der Mann - mit welcher Truppe auch immer - seit über 35 Jahren mit feinster, mitsingbarer Schmiedekunst. Auch mich freut es deshalb riesig, dass ich durch das Balinger Festival nochmal in den Genuss der DIRKSCHNEIDER-Tour komme, die ja in den Hallen der Republik weitgehend ausverkauft war. Ein letztes Mal also, zumindest so lange die Herren Hoffmann und Baltes als ACCEPT aktiv sind, möchte Uns-Udo seine Fans mit den großen Hits der alten ACCEPT-Alben erfreuen, und wer mit der Diskographie vertraut ist, der weiß, dass es für Herrn Dirkschneider und sein bewährtes U.D.O.-Team, zu dem seit vergangenem Jahr auch Udos Sohn Sven gehört, in den kommenden siebzig Minuten ein Leichtes sein wird, das Messegelände im Sturm zu nehmen. Genau dies geschieht dann auch, und zwar vom den ersten Takten des Openers 'Starlight' an bis zum Verklingen der letzten Zugabe 'I'm A Rebel'. Dazwischen werden nahezu alle Standards gezückt, allerdings aber auch kaum Überraschungen. Dass die Meute bei 'Princess Of The Dawn' und 'Metal Heart' für jedes Mitsingspiel zu haben ist, und im ersten Zugabenblock ebenso frenetisch den Hai anheidiheidot wie es die Melodieläufe bei den Bällen an den Wällen mitjodelt, das versteht sich ebenso von selbst, wie die Tatsache, dass die Band die Songs ebenso tight und makellos bringt. Klar, man wird nicht umhin können zuzugeben, dass es im Endeffekt doch Udo allein ist, der hier und heute für die charismatischen Momente sorgt, und dass in dem Punkt ACCEPT dann wohl doch die Nase knapp vorne hat, aber, so gerne ich Mark Tornillo mag, das Original ist eben doch der Herr Dirkschneider, und keiner bringt die Songs so gut wie er. So bleibt mein Eindruck, dass auch wenn ACCEPT die eindrucksvollere Live-Performance bietet, meine Sympathien doch stärker bei DIRKSCHNEIDER liegen. Aber wollen wir mit den Vergleichen aufhören und nochmals kurz zur Setlist zurück kommen. Diese erfreut mich heute am meisten mit 'Midnight Mover' und 'I'm A Rebel', die von U.D.O. doch nicht allzu oft gespielt wurden; auf der anderen Seite hätte ich mir schon die eine oder andere gern übersehene ganz frühe oder auch eher späte Perle gewünscht, die für ein paar hochgezogene Augenbrauen gesorgt hätte; 'Protectors Of Terror' oder 'Tired Of Me' zum Beispiel. Ja, im Zweifel hätte der Veranstalter dem Event einfach eine Headlinerspielzeit zugestehen sollen. Mit dem Verklingen von 'I'm A Rebel' bleibt so ein lachendes und ein weinendes Auge, und zwar in doppelter Hinsicht: Wo ich sehr glücklich darüber bin, wirklich nahezu alle großen Hits nochmals gehört zu haben, da fehlt mir doch ein wenig der Überraschungseffekt; und wo ich mich riesig darauf freue, dass bei künftigen U.D.O.-Shows auch mal die selten gespielten Highlights der Solokarriere eine Chance bekommen werden, da ist es doch ein etwas ungutes Gefühl, sich vorzustellen, dass Udo Dirkschneider nie mehr 'Fast As A Shark' und 'Restless And Wild' für uns singen möchte. Hmm... nun gut, das ändert alles nichts daran, dass hier und jetzt ein toller Gig zu Ende geht, mit dem sich Udo & Co. genau den Applaus sichern, der dem Anlass gerecht wird.
Setlist: Starlight, Living For Tonight, London Leatherboys, Midnight Mover, Princess Of The Dawn, Restless And Wild, Son Of A Bitch, Screaming For A Lovebite, Metal Heart, Fast As A Shark, Balls To The Wall, I'm A Rebel.

[Rüdiger Stehle]

 

Nebenan spielt DIRKSCHNEIDER. Das letzte Mal die ganzen alten ACCEPT-Schinken. Eigentlich müsste ich jetzt draußen sein, aber mit 'Breaker' und 'Princess Of The Dawn' sind die größten Highlights für mich abgefrühstückt. Also gehe ich mal eben nur kurz ein Öhrchen riskieren, nur um zu schauen, ob THRESHOLD wieder so gut ist und für den Fall, dass sonst keiner aus der Redaktion... das wäre ja schlimm... einer muss doch, wir können die ja nicht ignorieren, oder? Also opfere ich mich mal und stecke den Kopf in die Halle. "Are you caught in a slipstream, are you lost in the fog" fragt Damian. Oh, eines meiner absoluten THRESHOLD-Lieblingslieder! Wie von selbst formen meine Lippe Worte, tragen mich meine Füße in die vorderen Reihen, muss ich mit den anderen Fans feiern. "Ich konnte nichts dafür, Herr Richter, ich stand unter dem unheilvollen Einfluss einer der besten Bands des Planeten, kriege ich mildernde Umstände?" Mit einem solchen Übersong gestartet leistet man sich den Luxus, einen Song von der aktuellen Scheibe zu spielen. Der wird aber kaum weniger euphorisch aufgenommen, was kein Wunder ist bei diesem ansteckend, durchaus hyperaktiven Sänger und der unglaublichen Gitarrenfraktion, die die komplexesten Riffs und Rhythmen leichthändig ins die Menge feuert. Und natürlich auch in Anbetracht  der Tatsache, dass das kurze und knackige 'Turned To Dust' geradezu für die Bühne gemacht ist und einen unnachahmlichen Refrain sein eigen nennt, der tatsächlich auch von vielen Kehlen bereits mitgesungen wird. Absolut brillant. Und so geht es weiter, der Kracher 'The Art Of Reason' von "Subsurface" wird gefeiert, aber 'Long Way Home' setzt nochmal einen drauf. Es singen wirklich alle um mich herum. Damian Wilson, der Frontmann, zeigt dem Publikum mal wieder, dass er, wie er sagt, "überall singen kann", weil er ein Funkmikrophon hat. Und so hüpft er mal eben ins Publikum und besucht seine Fans. Zu 'Pilot In The Sky Of Dreams' macht er sich einen Laufweg in der Mitte der Menge und singt dann gefühlvoll die 2007er Single der Band. Allerdings oute ich mich jetzt: ich bin mit dem Stück nie warm geworden (wobei, Dank unseren Freunden von Nuclear Blast habe ich eine Radio-Single davon mit einer Spielzeit von 3:52 Minuten - da geht es eigentlich). Aber die anderen sehr wohl, und so singt Wilson, immer verfolgt von enem geflissentlichen Security-Mann, mit den Fans das lange Stück, bevor er mal wieder auf der Bühne nachsieht, ob der Rest noch da ist. Zum Abschluss wird noch einmal das neue Album vorgestellt und dann der überragende Opener des "March Of Progress"-Werkes. Das einzige, was heute hier nicht stimmte, war die Spielzeit. Das war viel zu kurz.
Setliste: Slipstream, Turned to Dust, The Art of Reason, Long Way Home, Mission Profile, Pilot in the Sky of Dreams, Watchtower on the Moon, Ashes

[Frank Jaeger]

 

Ich muss zugeben, dass ich im Vorfeld etwas skeptisch bin, ob ICED EARTH wirklich ein echter Headliner ist. Na klar, Alben hat Jon Schaffer mit seiner immer wechselnden Bande durchaus genug gemacht, aber leider sind einige der letzten Alben doch weit davon entfernt, jemals Gefahr zu laufen, Klassikerstatus zu erlangen. Aber mal sehen, vielleicht überraschen mich die Buben ja doch. Kaum habe ich das zu Ende gedacht, geht die Show vor einem beeindruckenden Backdrop auch schon los. Zuerst einmal verlässt man sich auf einen Klassiker, nämlich den Titelsong des "Dark Saga"-Albums. An sich eine gute Idee, nur kommt das simple, ja schon einfallslose Riffing dieses durchaus zu den schwachen Songs der ersten Hälfte der Bandkarriere zu zählenden Stücks wenig mitreißend rüber. Dass er danach mit dem Titelstück des aktuellen Albums 'Plagues Of Babylon', das ebenfalls ruhig anfängt, weitermacht, ist auch kein Höhepunkt. Stu Block allerdings singt absolut stark und geht in den Songs auf, animiert das Publikum, so gut er kann. Allerdings wäre es einfacher gewese, einen mitreißenden Song zu wählen. Zum Beispiel as jetzt folgende 'Democide', das alles hat, was ICED EARTH heute vorführen sollte: Drive, einige gute Gitarrenleads, ordentliches Tempo, um das Publikum erstmal auf Betriebstemperatur zu bringen. Trotzdem attestiere ich der Band ein ordentliches Posing und großes Engagement, nur bewahrheitet sich immer wieder, dass das Riffing Herrn Schaffers zumeist höchstens mittelmäßig ist. Ein solcher Gig bringt es einfach an den Tag, da hilft kein 'Venegance Is Mine' oder das recht neue 'V'. Nichtsdestotrotz bemüht sich die Band und das Publikum dankt es auch mit angemessenem Applaus. Unterhaltsam, ordentlich, aber nicht begeisternd, das ist bislang mein Fazit, als ICED EARTH endlich einen ganz starken Song auspackt: 'Pure Evil' vom "Night Of The Stormrider"-Album. Das hat mal einen ganz anderen Drive als alles zuvor. Jetzt packt Schaffer die Keule aus die sich nämlich "Stormrider" und "Iced Earth" nennt, denke ich mir! So folgt als nächstes - wieder ein Song von "Dark Saga". Okay, 'I Die For You' ist schön, nimmt aber wieder den gerade gefundenen Drive aus der Sache. Im folgenden springt die Band zwischen ihren Alben hin und her und lässt dabei nur drei Alben aus: "The Glorious Burden" (verständlich), "Burnt Offering" (akzeptabel) und das Debüt (frech). Durch die insgesamt eher mittelmäßigen Songs und die sonst kaum vorhandene Show zieht sich der Gig ein wenig in die Länge. Im letzten Viertel kommen noch einmal zwei Songs von "Dark Saga" und einer von "Something Wicked This Way Comes", was das Publikum bei der Stange hält, bis die Band die Bühne verlässt. In der Tat sind die "Zugabe"-Rufe laut, sodass die Band natürlich noch einmal zurückkommt. Ist das Publikum jetzt angetan, weil die Band ihm gefällt, oder eher, weil das Bang Your Head gleich zu Ende sein wird? Im Zugabenblock gibt es noch das unerwartete 'Dystopia', das sich aber live als sehr angenehm entpuppt, und natürlich neben 'The Hunter' das unvermeidliche und großartige 'Watching Over Me'. Insgesamt hat ICED EARTH einen guten Eindruck hinterlassen, doch für einen Headliner fehlt doch ein wenig die musikalische Substanz, die Klassikerdichte. Zu häufig dachte ich heute, dass das, was gerade gespielt wurde, zwar ein guter Song wäre, aber kein ganz großer. Als drittletzte Band wäre ICED EARTH sicher besser platziert gewesen, dann hätte man einfach sechs bis sieben Stücke streichen können, die ich nicht wirklich vermisst hätte. Allerdings hätte dann noch jemand Jon Schaffer sagen müssen, was seine besten Songs sind. Denn das Karrierehighlight 'Travel In Stygian' nicht zu spielen ist nur mit partieller geistiger Umnachtung zu erklären. Und 'When The Night Falls' auch nicht! Ja, ich bleibe dabei, die ersten beiden Alben und "Something Wicked This Way Comes" stecken den Rest locker in die Tasche. Es wäre toll gewesen, wenn sich das heute auch in der Setlist niedergeschlagen hätte. Das hätte der Band sicher nochmal einen Schub gegeben. So waren die Headliner am Donnerstag und Freitag deutlich stärker als die Abschlussband.

[Frank Jaeger]

 

Auch wenn eben die Hauptbühne von ICED EARTH gerockt wird, gibt es für mich doch keinen Zweifel, wem ich zu dieser Stunde den Vorzug geben muss, denn in der Halle spielt in wenigen Minuten der heimliche Headliner des Festivals. Oder eben mein persönliches Highlight, wenn man so will. Und wieder ist es eine Institution des Schweden-Death-Metals, die heute das harte Los der Koinzidenz mit dem Headliner tragen muss. Gestern hat es GRAVE erwischt und heute eben UNLEASHED. Dass die Halle bei Johnny Hedlund & Co. allerdings deutlich voller ist als bei deren Landsmännern, dürfte im Zweifel nicht am Status dieser beiden Bands liegen, sondern vor allem daran, dass TWISTED SISTER die Leute am Freitag eben doch mehr fesseln konnte als es heute Jon Schaffer und seinen Mannen gelingt. Doch genug von den Mainstage-Headlinern, hier geht es um die alte Schwedenschule und darum wie man mit dem Hammer philosophiert. Dem Thorshammer. Und dem Methorn. UNLEASHED reißt die Halle nämlich schlicht und ergreifend nach allen Regel der wikingischen Kriegskunst ab. Wo sich Jonas und Anders mit Berserkergroove durch die Death-Metal-Walzen holzen, da liefert Fredrik die schneidenden Leads, und Johnny Hedlund ist die unnachahmliche Rampensau, die er immer war. Grimmig und energisch, aber doch fannah und von Grund auf sympathisch präsentiert sich der blondgelockte Hüne, und die Meute frisst ihm aus der Hand, denn Johnny versteht nicht nur sein Fach als Stahlanimateur ganz hervorragend, sondern er hat auch was zu sagen: Über Terrorismus, über Frauenrechte, und über gefallene Helden, auch wenn es "nur" ein Danke an Lemmy ist und ein ihm gewidmetes 'To Asgard We Fly'. Dass er nebenbei der Dirigent der Fischerchöre des Death Metal wird, so wie die Leute mitsingen, ist unbedingt auch erwähnenswert. Die Setlist ist von den Schweden überdies sehr geschickt gewählt: Zwar fehlen etliche lieb gewonnenen Klassiker wie 'The One Insane' oder 'Before The Creation Of Time', doch die Songauswahl ist trotzdem absolut stimmig. Mit Ausnahme von "As Yggdrasil Trembles" wird jedes Album der langen Geschichte der Band mit einem Song gewürdigt, und meist sind es nicht die offensichtlichen "Hitsingles", sondern durchaus etwas überraschendere Songs. Mal ehrlich, wenn ihr je einen Song von den ersten sechs Alben wählen solltet, hättet ihr 'The Final Silence' und 'If They Had Eyes' als erstes auf dem Schirm gehabt, oder 'Legal Rapes' und 'Don't Want To Be Born'? Eben! Die Band schreibt also Abwechslungsreichtum groß, und setzt so in einer Phase der geringen Liveaktivität ein echtes Ausrufezeichen. Die Alben Nummer 7 und 8 sind ein fettes Pfund, das wissen die Schweden, und daher werden von jenen auch jeweils zwei Stücke gespielt, ebenso wie vom aktuellen Album 'Dawn Of The Nine', bevor die beiden Zugaben 'Hammer Battalion Unleashed' und natürlich das von unzähligen Fans frenetisch mitgebrüllte 'Death Metal Victory' einen denkwürdigen Gig beenden. In dieser Form ist mit UNLEASHED weiter zwingend zu rechnen, und für mich liefert das seit nunmehr 21 Jahren unverändert aufgestellte Quartett aus Kungsängen tatsächlich das absolute Highlight eines hochkarätig besetzten Festivals, das für mich das Wochenende auch würdig beschließt.
Setlist: The Final Silence, This Is Our World Now, If They Had Eyes, Where Is Your God Now?, Don't Want To Be Born, Winterland, The Avenger (Oden Hear My Call), Fimbulwinter, Defenders Of Midgard, Legal Rapes, To Asgard We Fly, To Miklagard, Hammer Batallion Unleashed, Death Metal Victory.

[Rüdiger Stehle]

 

Tja, und das war es dann wieder. Drei Tage, volles Programm. Haben wir etwas zu meckern? Kaum. Die Überschneidungen der Bands auf der Hauptbühne und in der Halle haben sich zwar auf das Minimum beschränkt, aber mir würde eine Bühne reichen. Auch wenn in diesem Jahr einige der besten Truppen in der Halle gespielt haben: THRESHOLD, DARE, SATAN, VOODOO X und UNLEASHED. Ja, letztere Band hat mich ziemlich weggeblasen, obwohl ich ja bekanntermaßen kein Death Metaller bin und leider nur kurz reingucken konnte wegend er Überschneidung. Aber das war mächtig, kraftvoll und tight, das werde ich mir auf dem Summer Breeze nochmal komplett ansehen. Ansonsten hatte jeder von uns seine Favoriten und jeder seine kleinen Enttäuschungen. Einig waren wir uns bei den Lobeshymnen auf SLAYER und METAL CHURCH, ein wenig enttäuscht waren wir fast alle von URIAH HEEP, die einfach nicht ihren besten Tag erwischt hatten. Und trotzdem immer noch locker als "nicht schlecht" tituliert werden durften! So bleibt nur eines zu sagen: es gibt bereits Tickets für 2017 und mit VICIOUS RUMORS und VINCE NEIL sind bereits zwei Acts angekündigt, auf die ich mich uneingeschränkt freue. Auf ein Neues im nächsten Jahr, das Bang Your Head begleitet mich seit zwei Jahrzehnten und wird es hoffentlich noch zwei weitere tun!

[Frank Jaeger]

Redakteur:
Frank Jaeger
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