LAYMENT: Interview mit Tobias (Tobe) Schmidt und Marian (Marosh) Schmidt

07.05.2007 | 15:16

Mit "Declaration" erschien vor einigen Wochen ein sattes Stück Metal, das jede Menge an Power, sehr wohl aber auch eine mächtige Ladung an zwingenden Melodien innehat. LAYMENT, die "Verursacher" dieses Werkes sind bislang noch nicht wirklich bekannt, weshalb es an der Zeit ist, die Band in größerem Rahmen zu Wort kommen zu lassen, was sich Tobias (Tobe) und Marian (Marosh), zwei der drei involvierten Gebrüder Schmidt natürlich nicht nehmen ließen.

Walter:
LAYMENT gibt zwar erst seit dem Jahre 2002, aber soweit ich weiß, war das Unternehmen zuvor bereits unter dem Namen VALORENEN aktiv. Was gibt es über diese Phase zu berichten?

Tobe:
VALORENEN war eine typische Schülerband, mit oft wechselnder Besetzung. Fest stand aber auch damals schon, dass wir Metal machen wollten, allerdings probierten wir das damals noch mit weiblichem Gesang. Vom heutigen Line-up waren damals nur Julian (Schmidt, b.) und ich dabei.

Marosh:
Und Moritz und ich standen da schon im Publikum!

Walter:
Weshalb kam es in Folge zur Umbenennung und sogar zur zwischenzeitlichen Auflösung?

Tobe:
Die Umbenennung erfolgte schon 1998, weil wir mit dem alten Namen nicht mehr zufrieden waren. Wir spielten viele Konzerte, hatten ein relativ konstantes Line-up, drifteten aber in verschiedene musikalische Richtungen ab, so dass wir Anfang 2000 friedlich auseinander gingen. Auch mein Bruder Julian, der den Bass bedient hat, und ich gingen damals getrennte Wege, zumindest musikalisch. Nach ein, zwei Jahren haben wir beide dann aber das dringende Bedürfnis verspürt, wieder eine gemeinsame Band am Start zu haben. Wir nahmen unseren dritten Bruder Marosh als Sänger mit ins Boot, fanden schnell die noch fehlenden Musiker und nannten das Ganze LAYMENT. Demnach handelt es sich bei LAYMENT eher um eine Neugründung als um eine Reunion.

Walter:
Um endgültig Licht ins Dunkel der Zuhörer zu bringen und euch als Band zu präsentieren, wäre es auch noch fein, wenn man die einzelnen Musiker näher vorstellen könnte.

Marosh:
Also, LAYMENT sind: Moritz Schuster an den Trommeln, Kristian Krajewski an den Keyboards, Julian Schmidt am Bass, Benjamin Burschei und Tobias Schmidt spielen die Gitarren und ich singe.

Walter:
Welche Bands müssen denn erwähnt werden, wenn wir von musikalischen Einflüssen sprechen?

Tobe:
Oh, dass wird jetzt lang!

Marosh:
Könnte passieren...

Tobe:
Gerade wir Schmidt-Brüder und auch Moritz sind seid frühester Kindheit mit Classic Rock und Hard Rock der 60er bis 80er konfrontiert worden. Ich denke, das hört man irgendwie auch.

Marosh:
Dazu kommen natürlich noch moderne Rock- und vor allem Metal-Einflüsse. Wir stehen auf NEVERMORE, IN FLAMES, RAGE, vor allem das alte Zeug, KREATOR, SENTENCED oder ICED EARTH. Aber wir wollen nichts kopieren, sondern unser eigenes Ding machen!

Walter:
Nachvollziehbar. Herauszuhören vermag man auf "Declaration" zwar eine Menge an Einflüssen, aber ihr habt euch diesbezüglich nicht zu nahe an etwaige Vorbilder angelehnt, sondern viel mehr diese Inspirationen in euren Songs sehr geschickt untergebracht. Gibt es eine bestimmte Intention, wenn ein neuer Song geschrieben wird?

Tobe:
Nein, einer von uns bringt ein Riff oder eine Akkordfolge an, dann wird gejamt, danach arrangiert und irgendwann ist es fertig.

Marosh:
Das läuft schon sehr demokratisch ab.

Walter:
Eure musikalische Entwicklung zu beschreiben fällt mir schwer, da ich bisher nur "Declaration" kenne. Helft mir mal ein bisschen...

Tobe:
Angefangen haben wir 1996 zwar mit Power Metal, damals allerdings noch mit viel mehr Folkelementen. Diese sind nach und nach etwas in den Hintergrund getreten, gehören aber nach wie vor bei LAYMENT dazu.

Marosh:
Die Jungs haben auch an den Instrumenten einiges dazugelernt!

Walter:
Es sollte ja auch noch ein weiteres Album mit dem Titel "Canibal Castrop" existieren. Was sollten wir denn darüber wissen?

Marosh:
Das ist ein Livemitschnitt aus den Anfängen des aktuellen Line-ups, als wir nur einen Gitarristen hatten. Es ist interessant, die verschiedenen Versionen von Tracks zu hören, die auf beiden CDs drauf sind.

Tobe:
Auf jeden Fall ist "Canibal Castrop" aber nur ein Demo gewesen.

Walter:
Ist klar. Lassen wir also die Vergangenheit und schwätzen noch ein wenig über die Gegenwart. Wie sind denn die Pressereaktionen auf eure aktuelle Veröffentlichung "Declaration" ausgefallen?

Tobe:
Ich glaube, die sind überraschend positiv ausgefallen, vor allem, weil wir uns mit unserem musikalischen Mix doch irgendwo zwischen die Stühle setzen. Wir sind zufrieden!

Walter:
Obwohl ich die Scheibe als Gesamtwerk wirklich beeindruckend finde, hat sich im Endeffekt ein Song speziell als "Hit" entpuppt. 'Gun Doguyor' hat es mir wahrlich angetan, da die beiden von euch verwendeten Sprachen verdammt gut zusammenpassen und der Song so zu einem wahren Schmankerl geworden ist. Wie ist diese Nummer entstanden?

Marosh:
Erstmal danke für dein Lob. Der Song entstand mit einer türkischen Freundin von mir. Nalan und ich haben auf Deutsch herumexperimentiert und das dann ins Türkische übersetzt. Um den Track interessanter zu machen, haben wir dann die Refrains aber doch in deutscher Sprache aufgenommen.

Walter:
Wo wir gerade beim Songwriting angekommen sind, wie läuft das denn bei euch ab?

Tobe:
Wie schon erwähnt, läuft das sehr demokratisch ab, jeder fügt etwas hinzu.

Marosh:
Wir haben keinen Chefschreiber.

Tobe:
Dadurch, dass fasst alle mitschreiben, kann auch jeder meckern!

Walter:
Was inspiriert euch denn zu euren Texten?

Marosh:
Alltag, Leben, Literatur, Beziehungen, ... vieles!

Walter:
Ihr habt bisher schon einige Gigs gespielt. Was waren denn bisher die "Highlights" in eurer Karriere, wenn man von Konzerten spricht?

Tobe:
Support zu spielen für EISREGEN vor 1000 Leuten in der Matrix in Bochum war schon beeindruckend. Bei unserer eigenen Releaseparty für "Declaration" als Headliner selbst über 500 Zuschauer an selber Stelle zu haben, fühlte sich aber noch besser an. Festivalauftritte wie das "Cold Winter Fest", das "Winternachtstraumfestival" oder "Steel Meets Steel" sind auch immer wieder sehr lustig.

Walter:
Euer nächster Schritt wird wohl sein, auch "überregional" bekannter zu werden. Wie stellt ihr euch vor, dieses Unterfangen zu bewerkstelligen?

Tobe:
Als nächster großer Termin steht das Metal Camp in Slowenien an, wo wir im Juli spielen werden. Wer Interesse hat, mit uns im Bus da runter zu fahren, oder die Tickets über uns günstiger zu bekommen, soll sich einfach bei uns melden. Dann steht im Herbst eine Tour mit unseren Labelmates ABSENCE und N-JECTED an.

Walter:
Auch wenn "Declaration" noch sehr frisch ist, gibt es denn auch schon Pläne für die Zukunft?

Marosh:
Für ein weiteres Album sind jetzt schon 14 Songs fertig. Wir wollen im Winter ins Studio gehen und werden bis dahin sicher aus etwa 20 Songs wählen können, von denen wohl die 12 besten Tracks dann auf's Album kommen werden.

Walter:
Wie seid ihr denn mit Yonah Records und CMM in Kontakt gekommen und wie ist es mit ihnen zu arbeiten?

Tobe:
Der Kontakt kam über unseren Drummer zustande, der die Connections soweit ich weiß, über die Band UNITY hergestellt hat. Yonah ist ein sehr engagierter Laden, es macht Spaß mit denen zusammen zu arbeiten. Auch die Promo über CMM läuft gut! Wir sind mit der Entwicklung in der letzten Zeit sehr zufrieden!

Walter:
Danke für die Auskunft, die abschließenden Worte sind jetzt aber die euren...

Marosh:
Danke für dein Interesse!

Tobe:
Ja, genau!

Marosh:
Wir sehen uns auf dem "Metalcamp" und auf der Tour im Herbst!

Tobe:
Stay Metal!

Redakteur:
Walter Scheurer

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