J.B.O.: Interview mit Hannes 'G. Laber' Holzmann

17.11.2006 | 00:07

Mit der großzügigen und guten EP "Rock Muzik", auf der sich zum Singlepreis nur Exklusivmaterial befindet, haben die Erlanger ein weiteres Mal die rosarote Brille aufgelegt. Für mich die passende Gelegenheit, als gebürtiger Erlanger die Blödelbarden an ihrer Wirkungsstätte zu befragen.

Lars:
Erzähl mal was zum Song 'Sie-ben'. Ist das eher eine Froschparodie oder steckt da mehr dahinter?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Also die Idee einen Song ohne Text zu machen, gab es schon länger. Das mit dem Frosch kann ich nicht ganz so nachvollziehen, ich find den zwar im Gegensatz zu den meisten eher lustig, zumindest bevor er 50000 Mal gezeigt wurde, aber mit dem hat das nichts zu tun. Schon eher mit dem Scatman, aber auch das nicht so. Bei uns ist das eher so, dass wir zu unseren Ideen und Texten auch die nötigen Riffs brauchen, und wenn das erst mal da ist, dann geht's los. Es ist nicht so, dass hinter allem ein Konzept steht.

Lars:
Plant ihr schon Videoclips zu "Rock Muzik"?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Wenn ich mit dir fertig bin, werde ich unseren neuen Videoclip zum ersten Mal komplett sehen. In dem Video sind wir kaum zu sehen, sondern hauptsächlich andere Menschen, und das wird sehr krass. Ich weiß nicht, ob der Clip allen gefallen wird, aber langweilen wird er niemanden.

Lars:
Eure textliche Ausrichtung hat sich ja, auch bei "Rock Muzik", schon fast eher in Richtung Sozialkritik gewandelt, zum Beispiel gegen Klingeltöne. Warum?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Naja, ich find einfach, dass Klingeltöne verfickt noch mal nicht cool sind, ich weiß nicht, ob das gleich Sozialkritik ist. Was ich nicht verstehe, ein Song im Internet kostet so ungefähr einen Euro, und alle regen sich auf, das sei viel zu teuer. Aber ein Klingelton kostet schon fünf Euro, gleich Abonnement hinterher, damit ich mir das noch zehn Mal holen kann. Ich finde das einfach bescheuert. Es gibt zurzeit aber auch viel Gutes, zum Beispiel Verbände von jungen Leuten, die sich für etwas engagieren. Das hat mir in den letzten 15 Jahren gefehlt. Es gibt auch wieder mehr junge Bands, die das ganze aus Spaß an der Musik und nicht für den schnellen Erfolg machen. Aber es stimmt schon, dass sich unsere Textausrichtung geändert hat. Wir spielen zwar auf Konzerten noch viele Sauflieder, und auch mit 'Fränkisches Bier' ist wieder ein neuer dazugekommen, aber vor 15 Jahren, als wir die ersten Texte geschrieben haben, waren wir auch 15 Jahre jünger. Außerdem haben wir eine Menge solcher Texte gemacht. Wenn wir jetzt einen Text machen, und dabei an Sauflieder denken, sagen wir uns schon, naja, so richtig neu ist das ja nicht Wir wollen halt nicht wie RUNNING WILD zehnmal die gleiche Scheibe veröffentlichen, also muss da schon etwa Abwechslung drin sein. Es ist aber nicht so, das wir auf einmal gegen das Biertrinken wären.

Lars:
Wie schaut es mit neuen Experimenten in der extremen Metal-Richtung aus, à la 'Kleiner Vampir'?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Puh, möglich ist das schon. Aber wir kriegen bereits so häufig Ideenvorschläge, und haben selber auch wirklich mehr als genug, dass es nicht wirklich notwendig ist, sich jetzt schon um neue Konzepte Gedanken zu machen. Wir haben eher das Problem, dass wir zu wenig Zeit haben, diese Ideen umzusetzen, oder dass wir halt nicht die Genehmigung für die Originalsongs bekommen. Wir haben jetzt bereits Ideen für zwei CDs.

Lars:
Warum hat man von euch als ROSE TATTOO-Fans nie eine Ansage im Angry Andersson-Stil gehört?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Ich glaube, dass sich in unserem Publikum wenige Leute befinden, die diese Ansagen kennen. Ich glaub zwar schon, das der eine oder andere alt genug ist, um z.B. 'Nice Boys' zu kennen, aber um wirklich mal auf Konzerten der Band gewesen zu sein, und diese Ansagen auch noch zu kennen, ich glaub, da sind zu viele einfach zu jung.

Lars:
Warum haben eigentlich WIG WAM als Begleitband zur Tour abgesagt?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Warum genau kann ich dir nicht sagen, uns ist erzählt worden, dass der finanzielle Support der Plattenfirma abgesagt worden ist. Es ist zwar nicht so, dass wir von den Jungs jetzt Geld verlangen, so gemein sind wir nicht, aber sie müssen halt trotzdem von Norwegen hierher fliegen, die Zimmer müssen bezahlt werden, und wenn wir grad nicht spielen müssen sie auch von irgendwas leben. Und anscheinend hat das Geld aus den CD-Verkäufen nicht gereicht, um die Tour zu bezahlen. Andererseits frage ich mich, wenn sie nicht hierher kommen um zu spielen, wie wollen sie dann mehr Platten verkaufen?

Lars:
Gibt's eine gute Tourstory?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Es war der letzte Abend einer Tour, am letzten Abend verarscht immer jeder jeden. Die Vorband verarscht die Hauptband, die Hauptband die Vorband, die Technik alle anderen, und hinterher gibt es immer eine große Feier im Hotel. An unserem letzten Abend in Köln wollten wir alle Fernseher aus den Hotelzimmer zusammentragen, eine Videowall daraus bauen und die grade aufgenommene Show auf 16 Fernsehern wiedergeben. Ich versuche also den Fernseher rauszunehmen und der steckt an so einer Halterung fest. Es geht wirklich schwer raus und auf einmal gibt es dieses Kratz-schleif-rumpel Geräusch, dieses wrrrrump. Auf einmal hör ich rechts oben von mir Wrrrrump, dann von links oben wrrrrrump, und überall dann wrrrrump, wrrrrump, wrrrrump, und ich konnte im ganzen Hotel hören, wie die Leute ihrer Fernseher rausgezogen haben.

Lars:
Was plant ihr dieses Jahr für Wacken?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Wacken ist für uns ein tolles Festival, weil uns über Wacken auch viele Fans zum Beispiel aus Frankreich erreicht haben. Letztes Jahr hatten wir ja diese speziellen Wackenshirts zur sanitären Situation. Dieses mal kommt es drauf an wie viel Zeit wir vorher haben, wenn wir zum Beispiel vorher in Südtirol gespielt haben, dann wird da nicht viel geplant. Zurzeit sind wir noch am arbeiten für das neue Album, das ist also erstmal unser nächstes Ziel.

Lars:
Was plant ihr für die Tour?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Wir werden jetzt nicht die ganze "Rock Muzik" spielen, aber schon drei, vier Songs. Außerdem haben wir ganz neue Klamotten, wir werden ein paar alte Sachen spielen, und wir werden verstärkt Songs spielen, die es eben nicht auf CD gibt. Es gibt viele Songs, für die wir einfach nicht die Genehmigung bekommen haben, live spielen dürfen wir das, aber eben nicht auf CD pressen und damit Geld verdienen. Außerdem find ich es gut, wenn auf Konzerten nicht die CD repräsentiert wird, sondern auch etwas Einmaliges gespielt wird.

Lars:
Was muss mit auf Tour?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Naja, also hauptsächlich die Instrumente. Ich selber habe wenige Sachen, die unbedingt mitmüssen, der Veit hat aber häufig seinen Laptop dabei, der Ralph auch, aber bei ihm eher zum Musik machen, irgendwelchen Elektro-Punk, und Wolfram hört häufig Musik im Tourbus. Ich kann nicht so häufig Musik hören, denn ich habe einen schlimmen Tinnitus, deswegen versuch ich außerhalb der Konzerte meinen Ohren Ruhe zu gönnen. Hauptsächlich schlafe ich auf Tour. Meist bin ich auf Tour 21 Stunden lang eher so ein Zombie, bevor bei mir eine Stunde vor dem Konzert ein Actionfernster aufgeht. Und danach wieder zugeht.

Lars:
Mit wem würdet ihr gerne touren?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Das einzige, was vom Konzept her ginge, wäre vor DIE ÄRZTE zu spielen. Aber wenn überhaupt nehmen die eher so exotische Vorbands. Es gibt natürlich viele Bands, die ich sehr gut finde, zum Beispiel hab ich letztens auf einem Festival Jeff Waters von ANNIHILATOR kennen gelernt, für mich ein Gitarristengott, und ich hätte kein Problem damit, mit Jeff Waters auf Tournee zu gehen, aber ich weiß nicht ob so was und J.B.O. so gut zusammenpassen. Überhaupt ist das Tourneeleben sehr stressig und hinter dem Vorhang liegen ja auch nicht grade Koks und Nutten bereit, und da wäre es eher arbeiten und nicht mehr so angenehm, wie die Band zum Beispiel auf einem Festival zu treffen.

Lars:
Jetzt wo der Wolfram bei euch ist, würdet ihr auch eine FIDDLERS GREEN-Parodie machen?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
So was wie FIDDLERS PINK? Naja, also die Idee wäre schon gut, aber wenn wir im Publikum wieder nur vier Leute haben, die FIDDLERS GREEN kennen, dann wäre das auch wieder nicht so gut. Ich würde zum Beispiel auch sehr gerne ANGEL WITCH parodieren, aber weil es kaum einer kennt, bringt das auch nichts. Es geht jetzt nicht so sehr darum, dass wir uns dann um die Verkaufszahlen sorgen, aber wenn wir etwas Witziges machen wollen, dann müssen wir auch dafür sorgen, dass man das versteht. Bei FIDDLERS GREEN ist es jetzt nicht so, das sie zu wenig Fans hätten, aber die würden sich doch eher selten in ein J.B.O.-Konzert verirren.

Lars:
Hättet ihr dieselben Bedenken auch bei einem Metalkonzeptalbum?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Das eher weniger. Bereits in den Anfangstagen haben wir schon ein J.B.O.-Konzeptalbum geplant, der Veit und ich hatten daran gedacht, eine Metalform der West-Side-Story raus zubringen. Keine Angst, das wird nicht passieren. Ein Konzeptalbum könnte schon noch kommen, aber bereits zu dem Thema haben wir bereits sechs oder sieben Ideen und irgendwas davon wird schon noch passieren. Wir sind jetzt, wo wir uns selber produzieren, in einer totalen Aufbruchstimung, es läuft alles super und ich denke, es wird noch so lange gut laufen, dass wir auch irgendwann ein Konzeptalbum bringen können.

Lars:
Was sagst du eigentlich zum Namenswechsel von RHAPSODY zu RHAPSODY OF FIRE? Wäre das nicht auch eine gute Idee für J.B.O., so J.B.O. OF STEEL?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
J.B.O. OF FIRE klingt auch nicht schlecht, aber ich muss ehrlich sein, dass mir der Namenswechsel von RHAPSODY gehörig am Arsch vorbeigeht, weil das nicht so meine Musikrichtung ist. Ich erkenne zwar an, dass RHAPSODY zu den Bands gehören, die spielen können, aber für mich ist da nichts anderes als HELLOWEENs "Wall of Jericho". Ist zwar heute immer ein bisschen schneller, ein bisschen ausgefuchster, aber nicht so meins. Und unser Name wurde ja sowieso schon einmal geändert, von James Blast Orchester zu J.B.O.. Außerdem haben wir bereits so viele Ideen, die alle mit Musik zu tun haben, dass wir uns um unseren Namen keine Gedanken machen brauchen.

Lars:
Wie geht's euren ehemaligen J.B.O.-Mitgliedern?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Da kann ich nur über den Holmer sprechen, der wohnt zurzeit in der Nähe, in Bamberg, mit dem hab ich auch guten Kontakt, der macht zurzeit Psychologe. Wir wussten damals schon, wenn er sein Psychologiestudium beendet hat, dass er die Band verlassen würde. Der Zeitpunkt war zwar nicht klar, aber dass er das machen würde, das war klar. Jetzt hat er eine Familie mit zwei Kindern, ein Haus mit Garten in Bamberg und soweit ich das beurteilen kann, arbeitet er sehr viel, zumindest nicht weniger als als J.B.O.-Drummer, aber ich glaub die Arbeit macht ihm Spaß und sein Leben scheint sehr in Ordnung zu sein. Zurzeit spielt er auch in einer kleinen Coverband, jetzt nicht um reich oder berühmt zu sein, sondern einfach nur um zu trommeln. Über Schmitti kann ich nicht viel sagen, außer dass er auch zwei Kinder hat und in Freiburg wohnt, aber von dem hören wir nur ganz selten.

Lars:
Wie schaut es bei euch eigentlich mit Soloprojekten aus?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Veit spielt hobbymäßig in einer anderen Band, und Wolfram hat sogar eine professionelle Band, SUSHI FARM, weiß nicht, ob dir die was sagen. Das geht eher in die Richtung Alternative, PEARL JAM oder RED HOT CHILI PEPPERS, sehr interessant, mit einem sehr guten Sänger. Der Sänger arbeitet auch für uns, als Requisiteur. Ist jetzt auch nicht um reich und berühmt zu werden. Ich werde auch irgendwann mal eine CD machen, jetzt nicht unbedingt die Hannes Holzmann-Solo-CD, sondern einfach die Verwirklichung von musikalischen Ideen, die einfach nicht zu J.B.O. passen würden, weil sie halt eben zu ernst, zu traurig und zu melancholisch sind. Eine traurige Weltschmerzballade hätte auf einer J.B.O.-CD nichts zu suchen. Es ist aber nicht so, dass wir uns alle selbst verwirklichen müssen, denn das können wir bei J.B.O., wir können tun, was wir wollen. Wir können zum Beispiel Heidi nehmen und im CRADLE OF FILTH-Sound spielen, oder andersrum. Wir haben sogar eine CD draußen, die nennt sich "64 Rülpser in Stereo".

Lars:
Wie wäre es mal, auf der Rock Hard-DVD mitzuwirken.

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Das hängt nicht von uns ab, da müssen sich schon die Jungs selber melden. Früher standen uns die Medien ja eher skeptisch gegenüber, aber inzwischen werden wir ganz gut akzeptiert. Aber das muss wie gesagt von denen ausgehen, etwa fragen "Können wir auf eurer DVD mitmachen", das ist eher unüblich. Bei MAMBO KURT war es übrigen das erste und letzte Mal, dass uns unser Label eine Vorband aufs Auge gedrückt hat, die wir supporten sollten, was wir eigentlich nicht so machen. Und nach dem zweiten Konzert hat er das Handtuch geworfen und ist abgesprungen, weil die Fans angefangen haben, Kleingeld nach ihm zu werfen, was er dann nicht so ganz vertragen hat.

Lars:
Wie ist deine Meinung zur derzeitigen Erlanger Metalszene?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Ich finde es toll, dass es jetzt wieder mehr 13-jährige gibt, die sich eine Gitarre bestellen und damit spielen. Und auch in den ganzen Clubs gibt es wieder mehr Bands, die zwar noch nicht spielen können, klar, sind ja auch zu jung, aber immerhin machen sie Lärm. Vor zehn Jahren war das noch eher "Ich nehme mein Computer und programmier was um damit reich zu werden." Und so richtig tot war die Metalszene in Erlangen zum Glück auch nicht.

Lars:
Was sind eigentlich deine Gedanken zum Force-Brand?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Das war für mich ganz schrecklich. Ich war lange nicht mehr drin, weil wir auch sehr viel unterwegs sind, und wenn man immer da und da spielt, geht man in seiner Freizeit nicht auch noch in einen Metalschuppen, da bin ich lieber daheim und schau Fernsehen, oder geh mit meinem Hund spazieren, aber persönlich hat mich das sehr getroffen. Denn das Force ist von drei Leuten gegründet worden, und einer davon war mein großer Bruder. Also hab ich damit schon eine persönliche Beziehung, aber zum Glück ist niemandem was passiert, und zweitens ist auch die Plattensammlung verschont geblieben. Da sind ja auch Sachen dabei, die man wirklich nirgends mehr kriegt, zum Beispiel Erstpressungen von DEMON oder MERCYFUL FATE, die es halt wirklich nirgends mehr gibt. Also an sich ist das gerade noch mal gut gegangen, es gibt ja auch noch die Versicherung, die da hilft.

Lars:
Was wäre aus dir ohne J.B.O. geworden?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Also meine Mutter wollte immer, dass ich Lehrer werde. Vor J.B.O. hatte ich noch bei JUSTICE gespielt, und wenn es nicht damit oder mit was anderen geklappt hätte, wäre ich wahrscheinlich Covermusiker. Aber ich hatte schon von Anfang an geplant, von der Musik zu leben. Klar, wenn ich meine Miete nicht zahlen kann und das mit der Musik grad nicht gut läuft, da hab ich auch schon bei BMW oder Siemens im Büro gejobbt, aber das hat nicht wirklich getaugt. Es ist jetzt nicht so, dass ich faul wäre, wenn es um Musik geht, kann ich auch schon um fünf Uhr aufstehen und arbeiten, aber wenn ich bei Siemens nach acht Stunden zu Hause ankomme und nicht weiß, was ich grad gemacht hab, oder wenn ich mal nächsten Morgen in der Zeitung lese, was Siemens mit meinem Geld für Verbrechen in der Welt begeht, da fühl ich mich ehrlich gesagt wohler, wenn ich 500 Leuten Spaß gemacht habe oder einen guten Song geschrieben habe.

Lars:
Erzähl doch mal deinen Lieblingswitz.

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Zwei Kannibalen essen einen Clown. Sagt der eine: "Schmeckt komisch, oder?"

Lars:
Was ist deine derzeitige Lieblingsplatte?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
BILLY TALENT "II". Aber das ist eher wechselnd bei mir. Man kann jetzt nicht sagen, dass BILLY TALENT besser sind als FEAR FACTORY, das kann man einfach nicht vergleichen. Dann schon eher die eine Punkband mit der anderen. Ich tu mir sehr schwer zu sagen, etwas ist besser.

Lars:
Was hörst du sonst so in deiner Freizeit?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Also zum Ausgleich hör ich sehr häufig nicht metallische Musik, eher so ruhige Sachen wie THE TEA PARTY oder DAVE MATTHEWS BAND, wahrscheinlich weil ich sonst schon genug Lärm hab, nicht nur wenn wir spielen, sondern auch wenn wir was covern, da muss ich die Musik dann bis ins kleinste Fitzelchen analysieren, oder eben auf Festivals. Deswegen hör ich mir zu Hause wahrscheinlich auch eher ruhigere Sachen an. Im Metalbereich wären das wie gesagt ANNIHILATOR und BILLY TALENT, aber auch PRONG haben drei, vier Platten raus gebracht, die ich absolut großartig finde. KLLSWITCH ENGAGE find ich auch sehr geil. Aber durch die NuMetal-Welle ist auch sehr viel Musik raus gekommen, die sehr gleich klingt, und das find ich dann ein bisschen doof. Als SEPULTURA zum Beispiel mit dem Tribalgetrommel angefangen haben, das fand ich bewundernswert, oder FAITH NO MORE und SYSTEM OF A DOWN. Und jetzt gibt es wieder zehn Bands, die das wieder kopieren wollen.

Lars:
Was macht ihr in eurer Freizeit?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Nicht viel, weil wir kaum Freizeit haben. Ich hab seit einem halben Jahr einen Hund, der sich auch immer freut, wenn ich mal einen Abend daheim bin. Ich guck ganz gern gute Filme auf DVD, und ich würde gerne wieder ein bisschen mehr Sport machen. Dazu bin ich jetzt durch die ganzen Sachen mit der EP, den Tourvorbereitung und so ziemlich beschäftig gewesen. Das ist jetzt aber weniger als Gejammer gemeint, weil im Gegensatz zu den meisten anderen macht mir meine Arbeit Spaß.

Lars:
Was wäre denn dein Lieblingsfilm?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Ganz eindeutig "Brazil" vom ehemaligen Monty Python-Mitglied Terry Gilliam. Der Film ist jetzt aber nicht so wahnsinnig lustig. "Fight Club" oder "Shaun Of The Dead" waren echt super. Oder wenn wir schon bei Komödien sind, "Papa Ante Portas" fand ich immer sehr lustig. Auch so Okkultes ist mein Ding, allerdings nicht wenn es ins Lächerliche abgleitet. So zum Beispiel fünf Jugendliche kommen in den Wald, zelten da und eine verblutet, ne das kann ich nicht haben. Oder wenn bei einem einstündigen Horrorfilm 50 Minuten darin bestehen, dass einer bei spannender Musik durch den Wald läuft, das ist dann auch nicht so das Wahre.

Lars:
Abschließende Worte?

Hannes 'G. Laber' Holzmann:
Habt Spaß und guten Sex.

Redakteur:
Lars Strutz

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