Fullmetal Alchemist 6: Maes Hughes
- Regie:
- Seiji Mizushima
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
31.10.2007 | 16:20"Fullmetal Alchemist 1: Edward und Alphonse Elric"
"Fullmetal Alchemist 2: Die Chimäre"
"Fullmetal Alchemist 3: Die Betrüger"
"Fullmetal Alchemist 4: Der Hinweis"
"Fullmetal Alchemist 5: Das fünfte Forschungsinstitut"
Story
Mit schweren Verletzungen entkommen Al und Ed der Konfrontation mit den Homunkuli und landen einmal mehr im Lazarett der Armee. Während Edwards Auto-Mails großen Schaden beim Kampf um die Moral der Staatsalchemie davongetragen haben, ist bei Alphonse eher das Seelenleben aus den Fugen geraten. Nach der Begegnung mit den leiblosen Gestalten im fünften Forschungsinstitut hält er es sogar für möglich, dass sein Bruder all seine Erinnerungen manipuliert hat und ihm vom Anfang an eine Scheinrealität vorspielt. Al geht fortan alleine seiner Wege und trifft alsbald ein ishbarisches Brüderpaar, welches ihn in ein Versteck dieses Volkes führt. Dort macht der geknickte jüngere Elric-Bruder eine ganz unverhoffte Begegnung ...
Unterdessen erforscht Leutnant Maes Hughes weiter nach den Urhebern des fünften Forschungsinstituts und den Hintergründen des Steins der Weisen. Doch als er hierbei entscheidende Fortschritte erzielt und hinter eine verheerende Intrige blickt, ist sein persönliches Schicksal besiegelt. Kurz nachdem die Elric-Brüder entschieden haben, dass sie nicht länger dem Stein der Weisen hinterher eilen möchten, wird der stolze Familienvater Hughes auf offener Straße erschossen – und wie es scheint, entstammt der Mörder den eigenen Reihen.
Persönlicher Eindruck
Mit der sechsten DVD respektive den Episoden 23-26 folgt ein weiterer entscheidender Einschnitt in die Handlung von “Fullmetal Alchemist“. Die beiden Protagonisten haben sich dazu entschlossen, den Stein der Weisen hinter sich zu lassen und minder gefährliche Möglichkeiten aufzuspüren, um doch noch eines Tages wieder in den alten Körper zurückschlüpfen zu können. Allerdings verlangt diese Entscheidung ihrem seelischen Inneren einiges ab. Zum ersten Mal im Laufe der Geschichte gehen die Brüder getrennte Wege, weil Alphonse sich von Edward hintergangen und verraten fühlt. Die harten Worte seines einstigen Gegners aus dem fünften Forschungsinstituts haben dem jüngeren Elric stark zugesetzt; er zweifelt an seiner Herkunft und der Wahrheit hinter Eds Worten und beschließt, für sich alleine die Realität zu ergründen. Auf seiner isolierenden Flucht stößt er jedoch erneut auf Scar und eine Handvoll überlebender Ishbarier. Und noch während er sich an ihrer Seite gegen eine Söldnertruppe zur Wehr setzt, wird ihm gewiss, wie seine Bestimmung definiert ist. Reumütig erhält Alphonse die lange ersehnte Klarheit und ist bereit, gemeinsam mit dem Fullmetal Alchemist einen Neustart zu wagen.
Einen eben solchen nimmt auch die generelle Rahmenhandlung. Es ist nicht mehr der Stein der Wiesen, der als vordergründiges Objekt der Begierde die Handlung bestimmt. Waren vor allem die vorangegangenen Folgen noch sehr stark darauf ausgerichtet, dessen forcierte Kreation zu dokumentieren, nimmt man sich in den vier Episoden des sechsten Silberlings wieder allerhand Zeit für Zwischenmenschliches und eine allgemeine, inhaltliche Neuorientierung. Im Mittelpunkt steht dabei zum einen die neue Entschlossenheit der Elric-Brüder, zum anderen aber auch das tragische Schicksal von Leutnant Hughes, der in einem Moment noch mit großem Stolz den Geburtstag seiner viel geliebten Tochter feiert, an anderer Stelle jedoch plötzlich zum Opfer eines hinterhältigen Attentats wird und seiner Schusswunde sofort erliegt. Zum ersten Mal überhaupt verabschiedet sich eine wirklich tragende Figur aus der Geschichte und dies mit gesteigerter Dramaturgie bzw. innerhalb einer sehr traurigen Inszenierung. Doch wie immer hat die Serie gerade in der Darstellung solcher Extreme ihre Stärken und weiß die emotionale Komponente glaubhaft und bewegend zu transferieren. Insofern trägt man derartige Schlüsselmomente mit größter Würde und auch allerhand Respekt vor der gesteigerten Erwartungshaltung des Publikums, was selbst nach all den hervorragenden Eindrücken der bisherigen Serienteile nicht zwingend selbstverständlich ist. Konsequent also, dass die animierte Dokumentation dieses fesselnden Dramas in Folge 24, "Die Abschiedsfeier", noch einmal einen gesonderten Applaus verdient.
Doch auch sonst ist die Überleitung hin zu gänzlich neuen Handlungsebenen ausnahmslos geglückt. Der Selbstfindungsprozess des Brüderpaars bringt die Story ebenso vorwärts wie die erheblichen Einschnitte infolge des unerwarteten Todesfalls. Durch die stärkere Einbeziehung Winrys eröffnen sich für das Regieteam zudem ganz neue Möglichkeiten bei der Darstellung von Edward und Alphonse. Die humoristische Seite bekommt dadurch zum Beispiel eine deutlichere Gewichtung, aber auch besagte zwischenmenschliche Inhalte werden mit ihrer Präsenz weiterhin forciert. Unterdessen schreitet der Hauptplot im Höchsttempo weiter vorwärts und lässt sich auch von den teils recht heftigen Erschütterungen nicht beirren. Auch wenn der Anteil der Action in den vier enthaltenen Episoden deutlich abgenommen hat, bleibt die inhaltliche Brisanz bis auf weiteres akut, die Spannung indes auf oberstem Niveau – und das ist schließlich, was zählt.
Ergo hat sich der erfrischende Effekt der handlungsbezogenen Neuerungen enorm effizient auf den weiteren Verlauf der Geschichte ausgewirkt. Die Karten sind plötzlich wieder neu gemischt und eine fehlende, genauere Orientierung macht die Serie zunächst einmal zum unerwartet unberechenbaren Event, dem man sich jedoch auch in den Folgen 23-26 kaum entziehen kann. Folgerichtig bleibt “Fullmetal Alchemist“ auch zur Halbzeit – die Serie ist auf 12 DVDs ausgelegt - in diesem Genre des animierten Kinos das Maß aller Dinge!
http://www.paninicomics.de/?s=Panini-Video
Fullmetal Alchemist - Rezensionen zu den Mangas:
"Fullmetal Alchemist 1"
"Fullmetal Alchemist 2"
"Fullmetal Alchemist 3"
"Fullmetal Alchemist 4"
- Redakteur:
- Björn Backes