Fullmetal Alchemist 2: Die Chimäre
- Regie:
- Seiji Mizushima
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
31.08.2007 | 06:53"Fullmetal Alchemist 1: Edward und Alphonse Elric"
Story
Edward und Alphonse begeben sich nach Central City, wo sie die Prüfung zum Staatsalchemisten ablegen wollen. Harte Tage und schweres Training stehen den beiden bevor, so dass Roy Mustang Erbarmen mit den Elric-Brüdern hat und ihnen den Sewing-Life-Alchemisten Shou Tucker zur Seite stellt, der ebenfalls in den Studien vertieft ist, um den Unterhalt für sich und seine Tochter Nina als Staatsalchemist zu verdienen. Doch je länger Ed und Al im Hause Tucker zubringen, desto seltsamer erscheint den beiden die Chimären-Forschung, die Shou betreibt. Doch es muss erst etwas Schreckliches passieren, um den beiden jugendlichen Alchemisten die Augen zu öffnen – und ihnen im weiteren Verlauf zu zeigen, dass das Leben als Staatsalchemist nicht immer ehrenhaft, sondern voller widriger Umstände ist.
So dauert es Tage, bis Edward die furchtbaren Ereignisse und das Schicksal um die Tucker-Familie verdaut hat. Er geht sogar so weit, seine Berufung vorzeitig aufzugeben, bis ihn neuer Heldenmut packt und er unter Beweis stellen kann, dass nicht jeder Lakai des Militärs blind den Vorschriften folgt und er seinen jüngst verliehenen Titel als Fullmetal Alchemist auch völlig verdient hat.
Persönlicher Eindruck
Harter Tobak ist's, den der Zuschauer auf der zweiten DVD zur TV-Adaption von "Fullmetal Alchemist" schlucken und erst einmal verdauen muss. Die beiden ungleichen Brüder müssen sich einigen unheimlich schwierigen Prüfungen stellen und bekommen zum ersten Mal seit dem überraschenden Tod ihrer Mutter wieder allzu deutlich vorgehalten, wie ungerecht das Leben mit den liebsten Menschen umgeht. So lernen Ed und Al bei ihren Studien zur Prüfung des Staatsalchemisten den seltsamen Shou Tucker kennen, einen zunächst netten Menschen, der jedoch innerhalb der Forschung moralische Grenzen überschritten hat und selbst vor Versuchen an seiner eigenen Familie nicht zurückschreckt.
Währenddessen macht Edward auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem rücksichtslosen Scar, dessen wahre Identität hier noch nicht gelüftet werden soll, der aber augenscheinlich für eine Reihe bestialischer Morde verantwortlich ist. Mit Eiseskälte begegnen sich die beiden Protagonisten und tasten sich zunächst nur richtig ab. Doch Scar weiß ziemlich genau, mit wem er es zu tun hat, und als Ed schließlich den Titel 'Fullmetal Alchemist' verliehen bekommt und durch seine Heldentaten schnell im ganzen Land bekannt wird, wird dem Zuschauer schon bewusst, dass hier noch der eine oder andere Schlagabtausch folgen wird.
Nachdem die neuen Charaktere in die Handlung eingeflochten wurden, geht es Schlag auf Schlag vorwärts, und erstmals bekommt man dabei auch einen Eindruck von der emotionalen Härte und der Dramaturgie, die sich innerhalb der Serie beständig aufzubauen scheint. Manipulationen am Erbgut, das Vergehen an der jungen Nina, ihre Verdammnis als Chimäre sowie ihr blutiger Tod zeigen die sonst so lebendige Reihe mal von einer bislang unbekannten Seite und gehen einem trotz der offensichtlichen Fiktion unheimlich nahe. Es bedarf einiger Zeit, bis man sich von diesen Schicksalsschlägen erholt hat, denn man fiebert regelrecht mit dem betroffenen Edward und betrauert still und heimlich die grausam dahingeschiedene Nina.
Allerdings ist dies für den Fullmetal Alchemist auch der Stein des Anstoßes, sein Leben beim Militär kritischer zu hinterfragen; ihm wird offenbar, dass die obersten Generäle sich nicht selten jenseits des gültigen Gesetzes bewegen, und so reflektiert er sowohl sein Dasein als Staatsalchemist als auch die Strukturen und Rangordnungen innerhalb seines neuen Arbeitsfeldes. Für Ed, der sich in den hier enthaltenen fünf Episoden übrigens ganz klar als die eigentliche Hauptfigur unter den beiden Elric-Brüdern entpuppt, ist die daraus gewonnene Erkenntnis allerdings ebenso schockierend wie hilfreich; er weiß nun endgültig, welchen Part er in seiner militärischen Rolle einnimmt, und nutzt sein Wissen, um im weiteren Verlauf der Geschichte einen korrupten Hauptmann bloßzustellen und einen Gastronomiebetrieb vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Und dennoch findet er keinen Frieden mit sich selbst; die Auffindung des Steins der Weisen hat oberste Priorität – und als die Brüder schließlich die Gaunerin Psiron kennenlernen, ergibt sich nach langer Suche endlich auch eine heißere Spur.
"Fullmetal Alchemist – Vol. 2" unterstreicht insgesamt sehr eindrucksvoll, warum die Serie zu den derzeit besten auf dem animierten DVD-Markt zu zählen ist. Nicht nur die Charaktere machen eine ungeheure Entwicklung durch, auch die Handlung eröffnet weitere, völlig neue Aspekte und erweitert sich stetig um zusätzliche, äußerst umfassende Facetten. Dazu gehören einerseits zwar auch die mentale Brutalität und die harten Szenen in den ersten beiden Folgen, aufgrund deren die Freigabe ab 12 Jahren kurzzeitig mit Bedenken belegt wird, andererseits aber definitiv auch der gesteigerte Tiefgang, der den Gesamtanspruch der Story folgerichtig ebenfalls in die Höhe bringt. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass flotte Sprüche, wie man sie vor allem von Edward Elric gewöhnt ist, der Vergangenheit angehören. Der junge Staatsalchemist plappert wie ein Fass ohne Boden, ist immer wieder für einen wirklich ordentlichen Scherz gut und macht sich als Sympathieträger mittlerweile richtig gut. Vor allem ist es nämlich kein dummes Geschwätz, was aus seinem Mund kommt, selbst dann nicht, wenn er sich seinen Gegnern gegenüber etwas angriffslustiger zeigt. Es wird weiterhin ein gewisses sprachliches Basisniveau bedient und oftmals auch übertroffen, wenn es um die Konversation über Alchemie und dergleichen geht.
Das Niveau der fünf neuen Episoden ist allerdings noch mal von einem ganz anderen Kaliber. Es ist kontinuierlich hoch, bedingt durch das rasante Erzähltempo auch unheimlich spannend und alleine schon wegen der vielen Zwischensequenzen und Flashbacks ein ganzes Stück anspruchsvoller als der herkömmliche Standard. Und es verdeutlicht demnach auch den hoch einzuschätzenden Stellenwert der gesamten Serie, die hier von einer weiteren fabelhaften DVD repräsentiert wird, die wiederum inhaltlich ein Schmaus für Augen und Ohren ist. Keine Frage also, dass Anime-Fans sich dieses zweite Exemplar aus der insgesamt 12-teiligen Reihe nicht entgehen lassen sollten. So viel steh nämlich fest: Dieser "Fullmetal Alchemist" hat's wirklich in sich!
http://www.paninicomics.de/?s=Panini-Video
Fullmetal Alchemist - Rezensionen zu den Mangas:
"Fullmetal Alchemist 1"
"Fullmetal Alchemist 2"
"Fullmetal Alchemist 3"
"Fullmetal Alchemist 4"
- Redakteur:
- Björn Backes