Fullmetal Alchemist 1: Edward und Alphonse Elric
- Regie:
- Seiji Mizushima
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
27.08.2007 | 05:00Story
Die Gebrüder Elric durchleben eine schwierige Kindheit. Ihr Vater ist seit ewigen Jahren verschollen, und ihre geliebte Mutter stirbt frühzeitig an einer mysteriösen Krankheit. Doch Edward und Alphonse haben niemals ihr Ziel aus den Augen verloren. Sie wollen sich wie ihr Vater der Alchemie widmen und forcieren ihre Studien umgehend nach dem Tod der Mutter. Bereits an ihrem Grab schwört sich Edward, dass er sie mittels eines Transmutationsversuches wiederbeleben wird. Doch das Experiment schlägt fehl und fordert einen hohen Preis: Alphonse wird verstümmelt, und seine Seele kann nur noch in einer klobigen Rüstung gerettet werden. Doch um dies überhaupt zu ermöglichen, muss Edward einen Arm opfern, obwohl auch er in diesem Versuch schon sein Bein verloren hat.
Fest entschlossen, ihre körperlichen Leiden wieder rückgängig zu machen, ziehen die beiden los und begeben sich auf die Suche nach dem Stein der Weisen, der ihnen dabei helfen soll, ihren ursprünglichen Körper wieder zurückzubekommen. Eds Gliedmaßen werden derweil durch Auto-Mails ersetzt, so dass sich das ungleiche Paar unbeschwert durch die Gegend um Central City bewegen kann. Zunächst jedoch folgen sie dem Ruf Roy Mustangs, einem Flame Alchemisten, der Edward und Alphonse einst eingeladen hat, in seiner Obhut das Staatsexamen der Alchemisten abzulegen. Doch schon der Weg zum Oberleutnant der Armee ist mit einigen Hindernissen gepflastert.
Persönlicher Eindruck
Die Idee, die beliebte Manga-Reihe "Fullmetal Alchemist" zu verfilmen, entstand relativ spontan und schon recht zeitnah nach dem Release der ersten Comic-Ausgabe. Regisseur Seiji Mizushima hatte per Zufall ein Exemplar in die Hände bekommen und bekam prompt die Anfrage zur gleichnamigen Adaption. Nach ersten Zweifeln, die sich vor allem damit beschäftigten, dass die Serie noch gar nicht auf dem Markt etabliert war, willigte er schließlich doch noch ein und produzierte mit Unterstützung des Studios Aniplex ganze 50 Folgen der TV-Serie zu "Fullmetal Alchemist". Nachdem der Manga hierzulande über Panini recht erfolgreich angelaufen ist und sich einen guten Ruf erwerben konnte, legt der Verlag nun nach und präsentiert auch für den deutschen Markt eine entsprechende Synchronisation der Abenteuer der Elric-Brüder, die nun mit den ersten fünf Folgen, quasi dem Einstieg in die Welt der beiden Alchemisten, beginnt.
Der erste Silberling beschäftigt sich dabei noch wesentlich mit dem gescheiterten Experiment der Elric-Brüder, welches ja später in den Mangas (zumindest in den ersten vier Bänden) nicht mehr explizit angeschnitten wird. Das Ganze wird direkt mit dem Fehlschlag eingeläutet und erst einmal so stehen gelassen, bis dann in der dritten Folge noch einmal ein ausführlicher Rückblick auf die Kindheitsgeschichte der beiden Jungen gezeigt wird, der die schwere Zeit und die Folgen des Transmutationsversuchs in allen Details schildert. An dieser Stelle kommt dann auch eine Seite zum Vorschein, die man bislang ebenfalls noch nicht von "Fullmetal Alchemist" kannte; die Story wird sehr emotional und mit dem tragischen Verlust der Mutter gar höchst ergreifend. Die Szene, in der beide sich entschließen, ihre Vergangenheit zurückzulassen, indem sie ihr Elternhaus anzünden, ist der Höhepunkt dieser dramatischen Entwicklung und ein Beweis für die inhaltliche Vielschichtigkeit der animierten Fassung.
Davon abgesehen werden die Erwartungen, die man an die Serie stellen durfte, bereits in den ersten Folgen voll und ganz erfüllt. Alphonse und vor allem Edward offenbaren sich als gewitzte Action-Helden mit flotten Sprüchen und sympathischer Ausstrahlung und distanzieren sich diesbezüglich recht deutlich vom Kosmos kindlicher Serien wie "Dragonball" oder "Naruto". Unterstützt wird diese erwachsene Aura von den intelligenten Dialogen und der gleichsam intelligent strukturierten Action, bei deren Darstellung Aniplex ganze Arbeit geleistet haben. Plumpes Haudrauf-Gekloppe wird man hier jedenfalls nicht finden, ebenso wenig wie großspurige Ansagen und niveaulose Androhungen seitens der Bösewichte.
Für den Anfang kann man also schon mal von Sieg auf ganzer Linie sprechen. Sowohl die bewegende, wenn auch teils lustige Geschichte um den falschen Pater Cornello als auch die letzte Episode, in der sich Al und Ed mit einer Gruppe von Zugentführern herumschlagen müssen, bieten bärenstarke Anime-Unterhaltung, getoppt vom Mittelteil, in dem die schwere Kindheit der Brüder dokumentiert wird. Und darüber hinaus wird der Charme der Manga-Reihe in dieser sehr lebendigen Fassung nicht nur sofort wieder aufgegriffen, sondern durch die partiell etwas emotionaleren Inhalte und die noch präziseren Charakterzeichnungen sogar noch übertroffen. Genau so durfte man sich die Adaption zu "Fullmetal Alchemist" wünschen.
Schlussendlich überzeugt auch die Aufarbeitung der DVD. Kräftige Farben, unheimlich scharfe und fließend ineinander übergehende, animierte Bilder begeistern auf visueller Ebene, ein differenzierter, satter Raumklang sorgt indes für ein tolles auditives Erlebnis. Dazu gibt es einige kurze Extras wie den offiziellen Trailer und den TV-Spot.
Fazit
Gerade jetzt, wo hochkarätige Serien wie "Ghost In The Shell – Stand Alone Complex" langsam zum Ende kommen, schien es wichtig, dass Panini schnellstmöglich starken Stoff nachschieben. Mit "Fullmetal Alchemist" hat das Label dabei einen ziemlich dicken Fang gemacht und zweifelsohne mehr als nur adäquaten Ersatz aufgetrieben – und dieses Urteil darf man sich, so denke ich, schon nach den ersten fünf Episoden erlauben. Zeit also, mehr über das 'Prinzp des äquivalenten Austausches' in Erfahrung zu bringen. Zeit, eine der vielversprechendsten Anime-Serien der letzten Jahre ins Haus zu holen!
http://www.paninicomics.de/?s=Panini-Video
Fullmetal Alchemist - Rezensionen zu den Mangas:
"Fullmetal Alchemist 1"
"Fullmetal Alchemist 2"
"Fullmetal Alchemist 3"
"Fullmetal Alchemist 4"
- Redakteur:
- Björn Backes