Eier mit Speck 2010 - Viersen

07.10.2010 | 20:38

23.07.2010, Hoher Busch

Cholesterinhaltiges Frühstück für saftige Bands.

Samstag, 24. Juli 2010

Die Mittagshitze ist ausgebrochen, die Sonne strahlt. Was passt da besser als die Reggae-Rocker von JAYA THE CAT? Schon im letzten Jahr konnte man das Publikum mit gechillten Sounds zum Tanz bitten. 2010 soll sich das wiederholen. Ja, wenn auch ungeplant. Das Quintett ersetzt nämlich die FREAKY FUCKIN' WEIRDOZ aus München, deren Gitarrist sich eine Woche zuvor das Bein brach. Nichtsdestotrotz: Die US-Amerikaner aus Boston, Massachusetts, momentan wohnhaft in Amsterdam, geben sich betont locker, überzeugen mit coolen, sympathischen Ansagen und bringen die Zuschauer zum Tanzen. Gespielt werden alter Kram, aber auch neue Songs aus dem letzten Album "More Late Night Transmissions With ..." von 2007. Sie überzeugen und unterstreichen etwas, wofür das Festival unter anderem steht: Abwechslung.
[Daniel Schmidt]

Die Schotten von TWIN ATLANTIC verschwinden, die Mannheimer Truppe von MY BABY WANTS TO EAT YOUR PUSSY beginnt ihren Soundcheck. Schon 2008 wurden sie für dieses Festival gebucht, begeisterten die Meute und dürfen sich jetzt zu den wenigen Bands zählen, die zweimal die Eier-mit-Speck-Bühne bespielt hat. Auch um zwanzig vor fünf füllen sich die Reihen für eine Nachmittagsband ordentlich. Die Sonne scheint, und auch in diesem Jahr gehen speziell die vorderen Reihen auf den Glam-Art-Rock-Mix ab.

MY BABY WANTS TO EAT YOUR PUSSY spielen eine grundsolide getimte Show, jeder will sich aber nicht von der optisch aufgemotzten Truppe überzeugen lassen. Ob das an der herunterballernden Sonne oder an den fast schon übertrieben getunten Darstellern liegt, sei mal dahingestellt.
[Daniel Schmidt]

Servus! Unsere geliebten Nachbarn aus dem Süden beehren Viersen zur Abendzeit. Die Rede ist von KONTRUST - nicht englisch ausgesprochen, sondern deutsch, wie erfrischend. Vorne: Männlein und Weiblein, dahinter vier Burschen. Dazu noch Crossover und wunderschöner österreichischer Dialekt – das ist KONTRUST.

Das Sextett legt sofort mächtig los und konserviert die Stimmung von HASENSCHEISSE. Vielmehr sind sie bemüht, noch einen draufzulegen. Das Publikum wird permanent eingebunden und zum Mitsingen motiviert, so dass niemand nach hause gehen muss und nur zugehört hat. Klotzen, statt kleckern scheint die Devise der hübschen Frontfrau zu sein.

Fetzige Nummern, wie das zum Jahresbeginn erschienene 'Bomba', 'Play With My Fire' oder auch 'Clown Parade' werden zum Besten gegeben und ordentlich mit diversen Pogoeinheiten gefeiert. Blickfang Agata gefällt dabei ausgeprochen; durch sie erinnern KONTRUST stilistisch an die GUANO APES, EXILIA oder auch DIE HAPPY. Die Instrumentalabteilung ergänzt die Performance durch druckvolle Drums, rustikalen Gitarrensound und gelegentliche Percussioneinheiten. Diese kommen gerade bei beliebten Titeln wie 'Bomba' exzellent an.

Die Beteiligung an der Show der Trachtenrocker auf dem diesjährigen Eier-mit-Speck Festival ist wirklich sehr beachtlich. Unabhängig von der Zeit ist die Stimmung grandios, und die Band überzeugt musikalisch auf ganzer Linie. Auch wenn am Niederrhein österreichische Sprachfetzen für Verwirrung sorgen, gehört KONTRUSTs Auftritt mit zu den besten dieses Festivals. Also bitte mehr davon, gell?
[Markus Großheim]

Redakteur:
Daniel Schmidt

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