Eier mit Speck 2010 - Viersen

07.10.2010 | 20:38

23.07.2010, Hoher Busch

Cholesterinhaltiges Frühstück für saftige Bands.

Erik Schrody betritt die Bühne. Ganz lässig mit großer Sonnenbrille, Schiebermütze und Gitarre unterm Arm. Es ist Freitagabend und Zeit für den Headliner des Abends: EVERLAST. Gespannt wird die Band von einer Menschenschar aus Jung und Alt erwartet. Selbst alteingesessene Rocker lassen sich diese Chance nicht entgehen und legen ihre Engstirnigkeit ab, wenn man bedenkt das EVERLAST oftmals dem Hip-Hop zugeschrieben werden. Was jedoch nicht ganz richtig ist, da sich Whitey und Konsorten diverser Musikgenres bedienen und über die Jahre ihren eigenen Sound entwickelt haben.

Nach kurzer Orientierung auf der Bühne legen die vier Kalifornier auch direkt los. Ein typisches Gitarrenriff und bluesige Orgelsounds erklingen; gestartet wird mit einer frühen Nummer der Band, 'Today (Watch Me Shine)'. Getreu dem Motto "Whitey Ford Sings The Blues".

Es wird mitgeklatscht, und zu Beginn ist die Stimmung passend zur Musik sehr entspannt. Die markante Stimme von Schrody animiert zum Schunkeln und ist live außerordentlich gut. Die berüchtigte Ruhe vor dem Sturm wird mit diesem Einstieg geschaffen, aber das gemütliche Mitschwofen soll sich noch gewaltig ändern.

Mit fortschreitender Dauer nehmen die Sonnenstaatler immer mehr Fahrt auf, und das Ganze entwickelt sich zu einer riesigen Party. Mittendrin stehend wird gesprungen und lauthals mitgesungen. Kein Wunder bei dargebotenen Klassikern wie 'White Trash Beautiful', 'Blinded By The Sun', der nachdenklichen Nummer 'What It's Like' oder der Abrissnummer 'Jump Around', bei der kein Bein mehr auf dem Boden bleibt.

Whitey Ford und Band beweisen sagenhafte Livequalitäten. Sie sind mit Spaß bei der Sache und belohnen das super mitgehende Publikum mit mehreren Zugaben. Dabei sind vor allem Drummer und Groovemaschine Bucket Baker sowie Schnellfinger Darius Holbert am Keyboard hervorzuheben, die mit ihrer individuellen musikalischen Klasse das Konzerterlebnis von EVERLAST neben Schrody einzigartig machen. Muss man einfach live erleben! Die Zeit vergeht leider viel zu schnell, doch die Party soll noch nicht zu Ende sein ...
[Markus Großheim]



Gerade verlassen EVERLAST unter tosendem Applaus die Bühne, schon haben die Veranstalter für die verfrühte After Hour noch etwas Besonderes parat. Das deutsch-englische Trio TRANSMITTER wird heute den Rausschmeißer mimen. Und wie! Auch wenn die Reihen inzwischen ein wenig leer sind und die meisten Gäste sich zum Chillen auf den Campingplatz begeben, reißen diese Jungs mit ihrer Drum'n'Bass/Elektro/Rock/Hip-Hop-Mixtur alles ab. Die Meute rastet wegen des energiegeladenen Sounds aus und holt die letzten Energiereserven hervor. Fette Basslines und brutale, treibende Beats knallen um die Ohren; eine höchst motivierte Band mit einer tollen Show tritt dem Publikum um zwanzig Minuten nach Mitternacht noch einmal für gut vierzig Minuten in den Arsch. Und erspielt sich ganz nebenbei noch das Prädikat der besten Band des Festivals.
[Daniel Schmidt]

Redakteur:
Daniel Schmidt

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