WHILE HEAVEN WEPT - Of Empires Forlorn
Mehr über While Heaven Wept
- Genre:
- Doom/Epic Metal
- Label:
- Rage Of Achilles
- Release:
- 18.02.2004
- The Drowning Years
- Of Empires Forlorn
- Voice In The Wind
- In Aeternum
- Soulsadness
- Epistle No.81
- Sorrow Of The Angels
WHILE HEAVEN WEPT sind für den bewanderten Musikhörer schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Ursprünglich wurde die Truppe 1991 gegründet und kann mittlerweile auf eine Unmenge an Veröffentlichungen zurückblicken.
"Of Empires Forlorn" wurde im letzten Jahr lediglich als eine auf 1000 Stück limitierte Mailorder-Only-Pressung auf dem italienischen Label Eibon Records veröffentlicht, wird nun aber via Rage Of Achilles einer breiteren Masse zugänglich gemacht - und dafür kann man als Nicht-Vinyl-Sammler nur unheimlich dankbar sein.
Denn was die Band um Gitarrist und Sänger Tom Phillips leistet, ist schier unglaublich. Der Gute hat mit seiner Mitarbeit bei TWISTED TOWER DIRE und den britischen Doomstern SOLSTICE zwar schon extrem gute Referenzen vorzuweisen, doch die Arbeit an seiner eigenen Band würde ich fast noch höher einstufen.
Hochmelodischer, an Dramatik, Spannung, Feeling und Detailverliebtheit kaum noch zu übertreffender epischer Doom Metal der absoluten Spitzenklasse.
Dabei stechen zwei Aspekte besonders positiv hervor: Zum einen Phillips' Stimme, die für einige sicherlich gewöhnungsbedürftig sein mag, für mich zählt der Meister aber mit seinem unverwechselbaren Organ zur Riege der eigenständigsten Metalsänger überhaupt. Seine kraftvolle, bisweilen recht hohe und trotzdem einfühlsame Stimme verleiht Kompositionen wie dem grandiosen Opener 'The Drowning Years' eine einzigartige Atmosphäre, welche zusammen mit den erhabenen, majestätischen Melodiebögen zu wahren Gänsehautschauern führt.
Der andere Aspekt ist die Tatsache, dass man WHILE HEAVEN WEPT zwar mit Fug und Recht als Doom-Band bezeichnen kann, dafür geht der Truppe aber jegliches Weltschmerz-Feeling ab, pseudo-depressive Passagen oder tieftraurige Beerdigungs-Rhythmen haben die Amis einfach nicht nötig. Während der Himmel flennt, brennt hier stets ein hoffnungsvolles, bisweilen recht helles Licht in den Kompositionen.
Diese sind im Übrigen ein Querschnitt aus der gesamten Schaffensphase der Band, 'In Aeternum' und 'Sorrow Of The Angels' reichen sogar bis in die Anfänge der neunziger Jahre zurück. Nichtsdestotrotz merkt man dies dem Longplayer gar nicht an - hier wirkt alles wie aus einem einzigen schmiedeeisernen Guss.
Gerade bei dem alles überragenden Titeltrack oder dem unheimlich dynamischen 'In Aeternum' wähnt sich der anspruchsvolle Hörer im metallischen Himmel. Viel besser kann man diese Art der Musik nun wirklich nicht spielen.
Die (Gitarren-)Melodien sind an Erhabenheit und Hymnenhaftigkeit nicht mehr zu überbieten, kratzen hin und wieder zwar gefährlich an eher kitschigen Gefilden, ohne jedoch belanglos in solche abzudriften. Die bombastischen Arrangements sowie der stets abwechslungsreiche, spannungsgeladene Songaufbau tun hier ihr Übriges.
Lediglich das unerträglich schmalzige 'Voice In The Wind' (im Original von 1977) mitsamt ungewollt komischer Lispeleinlagen von Meister Philips würde ich der Band negativ ankreiden - dem gegenüber stehen allerdings sechs zumeist überlange, göttliche Kompositionen, welche einen diesen kleinen Ausrutscher schnell vergessen lassen.
"Of Empires Forlorn" sollte jeder in seinem Schrank stehen haben, der in puncto Doom und Epic Metal etwas auf sich hält.
Dieses Album zu besitzen ist definitiv metal!
- Redakteur:
- Rouven Dorn