WAYSTED - Back From The Dead
Mehr über Waysted
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Majestic Rock
- Release:
- 25.10.2004
- The Alternativa
- Garden Of Eden
- Dreams
- Must B More 2 It Than This
- The Price Of Love
- Breakfast Show
- I'm Gonna Love You
- Lost In Cleveland
Die meisten von euch dürften Pete Way kennen. Der Basser von U.F.O. gründete 1983 nach seinem zeitweiligen Ausstieg bei seiner Stammband und dem FASTWAY-Intermezzo mit Fast Eddie Clarke seine eigene Band WAYSTED, deren wichtigstes Aushängeschild der schottische Sänger Fin (ex-FLYING SQUAD) mit seiner rauen, whiskygeeichten Stimme war. Fin stieg jedoch 1985 nach drei sehr gut angenommenen Hardrock-Alben aus und wurde durch Danny Vaughn (später TYKETTO) ersetzt. Nachdem auch dieses Line-up auseinander brach, verschwand die Band Ende der Achtziger langsam aber sicher von der Bildfläche und Pete Way kehrte zurück zu U.F.O.
Nachdem im Jahre 2000 in Form zweier Compilations wieder ein zartes Flämmchen im WAYSTED-Camp zu flackern begann, ist die Band nun mit Originalsänger Fin wieder vollständig reanimiert ... und mit welch gnadenloser Power der gute alte Fin seine raue Rockröhre hier erklingen lässt, ist nach all den Jahren, in denen er verschollen schien, wirklich aller Ehren wert, das hätten sicher die wenigsten erwartet. Der frühere Gitarrist Paul Chapman (U.F.O.) war ebenfalls am Songwriting und an den Aufnahmen beteiligt.
Das neue Studioalbum "Back From The Dead" ist entgegen aller Befürchtungen auch kein halbherziger Abklatsch alter Glorie, sondern ein wirklich heftig bratendes klassisch-britisches Hardrock-Album, das von richtig heavy über groovig rockend bis einfühlsam das ganze Repertoire von Bands wie eben U.F.O. oder auch WHITESNAKE drauf hat. Der gute, aber durch die ausufernde Spielzeit fast etwas langatmige Opener 'The Alternativa' atmet gar ein wenig Southern-Rock-Luft. Einige Songs, wie das flottere, groovende 'Garden Of Eden' zitieren riff-technisch ein wenig AC/DC, aber im Großen und Ganzen klingen WAYSTED sehr britisch. Ein richtiger Kracher ist 'Dreams' geworden, bei dem Fin wirklich sehr eindrucksvoll singt ... Die Chöre erinnern an Songs der späteren TWISTED SISTER, was sicher nichts Schlechtes ist. Mit 'The Price Of Love' kommt auch eine Fremdkomposition von den EVERLY BROTHERS zum Zuge, bevor man sich in dem gut gelaunten Rock-Monster 'Breakfast Show' mit seinen unverkennbaren "Oi, Oi, Oi"-Chören erneut respektvoll gen AC/DC verneigt. 'I'm Gonna Love Ya' schlägt anfangs leicht balladeske Töne an, und die coolen Mundharmonika-Passagen lassen auch hier 'ne gewisse Südstaaten-Atmosphäre aufkommen, im weiteren Verlauf steigert sich jedoch auch dieser Song zu einem wirklich hart rockenden Stampfer. Soundtechnisch wurde das Album von Produzentenlegende Robin George hervorragend in Szene gesetzt, und obwohl ich nicht gerade ein Soundfetischist bin, muss ich zugeben, dass ein druckvoller Sound dieser Art von Musik wirklich enorm gut tut.
Alles in allem ist das WAYSTED-Comeback jedem, der auch nur ansatzweise was mit dem klassischen Hardrock der späten 70er und frühen 80er anfangen kann, bedingungslos zu empfehlen. Sogar jemand wie ich, der sich mehr im Metal als im Hardrock zu Hause fühlt, kann zu dieser bedingungslos gute Laune verbreitenden Scheibe kaum still sitzen. Ein Hinweis noch für WAYSTED-Fans und Sammler: Die japanische Pressung der Scheibe enthält zwei Bonustracks. Wer also nicht ohne derlei Zugaben sein kann oder möchte, sollte sich auf der Homepage der Band über die Erhältlichkeit der Nippon-CD informieren.
Anspieltipps: Garden Of Eden, Dreams, Breakfast Show
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle