VLAD IN TEARS - Unbroken
Mehr über Vlad In Tears
- Genre:
- Crossover / Nu Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- NoCut
- Release:
- 19.08.2016
- Blame Yourself
- Massive Slayer
- Burn Inside
- Lies
- Don't Let Us Fall
- Okay
- Far Away
- Over Again
- Still Here
- My Shade
- Dew
- Slave
- Broken Bones
- Done Here
Gothic-Rocker in neuem Gewand
VLAD IN TEARS gehört zu den Gruppen, die jahrelang "unter dem Radar" geflogen sind: Obwohl die Jungs aus Berlin in den letzten Jahren konstant gute Alben geliefert haben, blieb der große Wurf für die Gothic-Band bisher aus. Zeit für einen Stilwechsel, scheinen sie sich daher gedacht zu haben, und ziehen auf ihrem neuen Silberling "Unbroken" den Härtegrad um einiges an.
Schon der Opener 'Blame Yourself' schlägt von der ersten Sekunde an mit einem Gitarrengewitter und einer grollenden Schlagzeugbatterie ein - von den melancholisch-dunklen Ursprüngen der Band zeugen allerhöchstens noch die typisch düsteren Lyrics. Beinahe fühle ich mich durch die ungewohnte Härte und die Screams von Sänger Kris Vlad an die Nu Metaller von PAPA ROACH erinnert.
Doch die Überraschung und die Freude über VLAD IN TEARS' neue Kleider hält nicht lange an: Nachdem auch das vierte Lied 'Lies' mit dem gleichen Motiv und in der gleichen Aufmachung aus satten Riffs und elektronisch-angehauchten Keyboardsounds beginnt, kann ich ein müdes Gähnen nicht unterdrücken. Das bombastische 'Burn Inside' kommt da einem Eimer kaltem Wasser gleich: Vom ersten Takt an treibend, raffinierte Arrangements und eine Ohrwurm-Melodie sondergleichen. Kein Wunder, dass Kris und Co nach diesem Brecher das Tempo erst einmal zurückfahren.
War die erste Hälfte des Albums noch sehr dynamisch und hart, klingt VLAD IN TEARS auf 'Over Again' und 'Still Here' fast schon verletzlich und streift dabei hart die Grenze zum Kitsch. Was aber zum Luftholen von den ersten Songs auf "Unbroken" gar nicht so ungelegen kommt.
VLAD IN TEARS wird mit dem neuen Album höchstwahrscheinlich wahnsinnig viele Fans und Liebhaber des althergebrachten Gothic Rocks enttäuschen. Ob das allerdings so fatal ist, wage ich zu bezweifeln: Denn mit ihrem neuen Mix aus Alternative Rock und Nu Metal haben die Jungs alles richtig gemacht. Aus der leicht angestaubten Gruftie-Kombo ist eine unglaublich dynamische Band mit Charisma und mitreissendem Spirit geworden. Fehlt nur noch die Feinjustierung, dann steuert VLAD IN TEARS goldenen Zeiten entgegen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat