VAN DIEMEN - Van Diemen III
Mehr über Van Diemen
- Genre:
- Melodic Death Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.10.2025
- T.D.M.
- A Patient Man
- I'll Die A Free Man
- Shadows Of The Dead
- The Land Of Fire And Stone
- Internal Scars
- Thylacine
- Such Is Life
Tolle Ansätze, mangelnde Kompaktheit!
Nachdem Patrick Schmidt bereits in diversen hiesigen Thrash-Acts seinen Aufschlag gemacht hatte, entschied er sich 2021 dazu, sein Soloprojekt VAN DIEMEN zu gründen, um seine musikalische Unabhängigkeit vollends auszukosten. Inzwischen ist der seinerzeit in Kiel ansässige Wahldeutsche wieder in seine australische Heimat übergesiedelt und betreibt sein Business aus Tasmanien - eine Entscheidung, die letzten Endes dazu geführt hat, dass er sich noch schärfer auf den Output seines Babys konzentrieren konnte, und die nun auch den dritten VAN DIEMEN-Release zur Folge hat.
Auf dem schlicht "Van Diemen III" betitelten neuen Werk widmet sich Schmidt einmal mehr einem melodischem Mix aus Death und Thrash Metal, dem man relativ schnell anmerkt, dass der Urheber im Grunde genommen als Gitarrist unterwegs ist, da die gesamte handwerkliche Finesse ausschließlich an den Saiten ausgelebt wird. Die meist im Midtempo beheimateten Nummern dokumentieren Fingerfertigkeit und kreatives Talent, bringen reichlich spannende Leads zutage, zeigen aber auch, dass sich der Künstler nicht alleine auf diesen Qualitäten ausruhen sollte. Denn im Gegenzug sind die manchmal verspielten Parts die klaren Highlights einer Scheibe, die zu selten den Punkt trifft und deren Songs phasenweise viel zu lang gestreckt werden. Die Grundarrangements sind tadellos, allerdings verpuffen die durchaus vorhanenen Hooklines mit der Zeit, weil in keiner der acht neuen Kompositionen auch mal ein Schlussstrich konsequent gesetzt wird und VAN DIEMEN einfach zu lange an den wiederkehrenden Fragmenten festhält. Stücke wie 'I'll Die A Free Man' und 'Shadows Of The Dead' haben durchaus Potenzial, aber nach hinten raus wiederholt sich das eigentliche Thema zu häufig, so dass die Spannung Schritt für Schritt abfällt und die guten Ansätze mit der Zeit im Sande verlaufen.
Es wäre stattdessen vielleicht ratsam gewesen, die Nummern wesentlich kompakter zu halten und ihre Aha-Effekte genau dann auszukosten, wenn sie sich konkret ergeben. Schmidt agiert jedoch zu inkonsequent, dehnt die Songs immer über die 6-Minuten-Marke und verpasst im entscheidenden Moment die Chance, einen Punkt zu setzen - und das wirkt sich auf die Gesamtdauer der neuen Scheibe auch nachteilig aus.
Im Grunde genommen hat VAN DIEMEN alles an Bord, was es braucht, um melodischen Death/Thrash in seinem Midtempo-Kosmos packend zu gestalten. Doch auf dem dritten Album treten zu viele Längen auf, als dass man nachhaltig gefesselt wäre.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes


