UNFORGED - Eye For An Eye
Mehr über Unforged
- Genre:
- Groove Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Fastball Music
- Release:
- 01.10.2021
- Serial Killer
- Eye For An Eye
- Antihero
- Prior
- Scream For Me
- Unforged
- Fight For Your Life
- I'm Away
Ordentlicher Einstand der Groove-Metaller aus Essen.
Mit dem Fünfer UNFORGED gibt dieser Tage ein weiterer Metal-Newcomer aus dem Ruhrgebiet nach der Veröffentlichung von vier Singles in den vergangenen beiden Jahren sein Debüt auf voller Albumlänge. Anders als man es bei der Herkunft der Jungs erwarten würde, geht es hier nicht um Thrash oder Death Metal. Viel mehr bedient sich das Quintett für "Eye For An Eye" großteils bei modernen und groovigen Vertretern wie PANTERA, SEPULTURA oder MACHINE HEAD. Gewürzt wird das Ganze mit einer Portion klassischem Heavy Metal, und fertig ist das Gebräu, mit dem die Essener dem deutschen Underground einheizen wollen.
Los geht es mit 'Serial Killer' auch erst einmal mit einer echten Abrissbirne. Nach kurzem atmosphärischem Intro übernehmen schnell Double-Bass, tonnenschwere Gitarren-Riffs und ein stampfender Groove das Zepter und machen die Nummer zu einem echten Nackenbrecher, der mit einem vor Wut nur so strotzendem Refrain gekrönt wird. Ein toller Einstand, der sofort Lust auf mehr macht. Das balladesk angehauchte 'Eye For An Eye' offenbart dann aber direkt im Anschluss schon die in meinen Ohren größte Achillesferse des Quintetts, für die leider Fronter Chrys verantwortlich ist. So überzeugend sich der Sänger nämlich durch die härteren Passagen brüllt, so wacklig ist im Gegenzug sein Klargesang, der im zweiten Track große Teile der Spielzeit einnimmt und dessen schwacher Eindruck nur von den tollen Gitarren-Harmonien in der zweiten Hälfte teilweise ausgebessert wird.
Glücklicherweise fahren die Essener aber nur selten die melancholische Schiene, sodass neben 'Eye For An Eye' nur 'Scream For Me' und 'I'm Away' mit der Problematik des Klargesangs zu kämpfen haben und als Füller durchgehen. Ansonsten walzt der Fünfer erbarmungslos mit schweren Grooves, brutalem Riffing und druckvollen Shouts über seine Hörer und Hörerinnen hinweg, zitiert dabei munter die eingangs erwähnten Idole und streut zur Auflockerung immer wieder ein schickes Gitarrensolo oder teilweise sogar ein paar Nu-Metal-Referenzen ein. Abgerundet wird die Scheibe von einer druckvollen Produktion, die sich vor keinem Mitstreiter im Genre verstecken muss und deren Drumsound mir ganz besonders gefällt.
Auf "Eye For An Eye" ist also noch nicht alles Gold, was glänzt, aber abgsehen vom gewöhnunsbedürftigen Klargesang und dem Fehlen eines weiteren Hits neben dem starken Opener 'Serial Killer' zeigen die Essener eindrucksvoll, dass sie das Potential dazu haben, im Konzert der Groove-Metal-Größen mizuspielen. Antesten kann ich Fans von PANTERA oder der SEPULTURA-Ära mit Derrick Green hier also empfehlen und bin gespannt, was der Fünfer mit etwas mehr Feinschliff zustande bekommt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs