UNDERWATER CIRCUS - Grace Under Pressure
Mehr über Underwater Circus
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pirate Records
- Release:
- 07.06.2003
- Whole Again
- Not You
- Hold Me Down
- Angels & Warriors
- Pretend
- Michelle
- Swingin'
- Demons In Underwear
- Reprise
- Waxing Moon
- Island In The Infinite Ocean
- Inarielle
Alternative Rock ist ja seit den Erfolgen von Acts wie CREED oder NICKELBACK ein extrem verkaufsfördernder und gleichzeitig sehr abgegriffener Stempel für Newcomer geworden. Letzteres vor allem dann, wenn sich die Bands wie ein Plagiat der genannten Vorbilder anhören. Glücklicherweise gehört der Berliner Unterwasserzirkus aber nicht zu der Sorte Bands, die dem gerade hippen Trend folgt, sondern versucht stattdessen lieber, einen eigenen Sound zu kreieren.
Und dies gelingt dem Quartett, bestehend aus Makus (v., g.), Moritz (dr.), Alberto (g.) und Cindia (b.), auf dem vorliegenden Erstlingswerk über weite Strecken auch richtig gut. Zu verdanken ist das vor allem der Tatsache, dass man mit vielen mehrstimmigen Vokalarrangements arbeitet und so eine Handvoll harmonischer Melodien schafft, die sich schön flott in den Gehörgängen festsetzen. Als Beispiele seien mal der feine Opener 'Whole Again', 'Hold Me Down' oder das coole 'Pretend' genannt. Hier merkt man doch deutlich, dass da keine absoluten Jungspunde am Werk sind, sondern alle schon bei diversen Bands ihre Erfahrungen gemacht haben.
Auch an Abwechslung mangelt es dem Debütsilberling nicht. Da gibt es mit 'Angels & Warriors' einen fast schon psychedelischen Ausflug in die Siebziger zu hören, während man mit 'Michelle' beweist, dass man auch im emotional-balladesken Bereich gute Songs zu bieten hat. Und 'Demons In Underwear' erinnert mich mit seinen 'Yeah! Yeah! Yeah!'-Backings im Chorus gar stellenweise an die coolen WARRIOR SOUL.
Logisch, die Chose erinnert in den flottrockigen Momenten etwas an neuere PYOGENESIS, was vor allem der Stimme von Markus Schultze zuzuschreiben ist, der mich manchmal an den Pyo-Flo erinnert. Und auch JUGHEAD fallen mir, vor allem beim mehrstimmigen Gesang, als Referenzband ein. Dennoch haben UNDERWATER CIRCUS ihren Songs schon einen eigenen Stempel verpasst, der sie deutlich von der mittelmäßigen Masse abhebt. Daran ändern auch schwächere Songs wie die wenig spannende Ballade 'Waxing Moon' nichts dran.
Ebenfalls zu kritisieren ist die Songfolge. Für mein Empfinden ist es immer ungeschickt die besten Songs an den Anfang des Albums zu bündeln, während am Ende deutlich die Luft ausgeht. Dies verwässert den eigentlich positiven Gesamteindruck schon sehr deutlich.
Dennoch ist "Grace Under Pressure" ein gelungener und gut produzierter Einstand, den sich alle Fans von alternativ rockenden Klängen anhören sollten.
Anspieltipps: Whole Again, Not You, Hold Me Down, Pretend
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk