UNCOLORED WISHES - World Under Control
Mehr über Uncolored Wishes
- Genre:
- Progessive Metal
- Label:
- Thundering Records / Manitou / Twilight
- Release:
- 09.11.2007
- End Of Time
- Intro D'Amazone (Je Sais Plus Le Nom Desolé)
- Amazone
- Galleons Of The Messiah
- Uncolored Nightmare
- Mary Stuart
- Town Under Control
- Whitedeath
- Regression
- Final Dance
UNCOLORED WISHES aus Frankreich veröffentlichen mit "World Under Control" ein Debütalbum, das zwar ganz klar im Bereich des Progressive Metals einzuordnen ist, aber auch einige Elemente aus anderen Musikrichtungen aufweist. Die Band wurde im Jahr 2004 gegründet und firmierte vor ihrer Umbenennung in UNCOLORED WISHES unter dem Namen SYNOPSIS.
Das Album wird durch das feine 'End Of Time' eröffnet, das mit kraftvollem Grundriff und schöner Keyboardarbeit zu gefallen weiß. Frontmann Marc Tari intoniert die Titel dieser Scheibe mit meist mittelhohem Gesang, der ausdrucksstark und manchmal auch etwas rau wirkt. Den besten Titel dieses Albums haben UNCOLORED WISHES mit dem schnellen 'Amazone' auf diesem Silberling konserviert, das schnörkellosen und kraftvollen Progressive Metal mit einigen Power-Metal-Anklängen bietet. 'Galleons Of The Messiah' kommt da schon etwas verschüsselter dahergeschlittert, glänzt aber durch tolle, Flamenco-beeinflusste Akustikgitarren-Melodien und treibende Riffs.
In der zweiten Hälfte der Scheibe sind kompositorisch weitaus ungewöhnlichere Lieder platziert. So klingt 'Uncolored Nightmare' anfangs ziemlich beatlastig und fast Hip-Hop-artig. Dank der Gitarrenriffs und eines tollen Refrains entwickelt sich dieser Titel nach mehreren Durchläufen jedoch zu einem kleineren Highlight. Dankenswerterweise wird trotz der elektronischen Beats auf Rap-ähnlichen Gesang verzichtet. Denn der hat - mit Verlaub - meiner Ansicht nach keine Daseinsberechtigung im Progressive-Metal-Universum.
Mit 'Mary Stuart' wird es endlich wieder metallischer, bis der Zuhörer dann bei 'Regression' mit langweiligem Beat-Gesprattel in Hip-Hop-Machart und leicht Ambient-artig klingenden Passagen auf eine harte Geduldsprobe gestellt wird. Französischsprachiges Gerede einer Mädchenstimme erklingt. Man glaubt fast, einen seltsamen Soundtrack zu hören. In den letzten zweieinhalb Minuten betreiben UNCOLORED WISHES aus meiner Sicht dann ein wenig Schadensbegrenzung. Sprich: die metallischen Elemente stehen hier im Vordergrund. Dennoch hinterlässt 'Regression' einen nachhaltig negativen und auch einen zerfahrenen Eindruck. Das abschließende 'Final Dance' ist eine rundum deplazierte Nummer geworden, die sich mit Rock-'n'-Roll-Passagen und E-Piano überhaupt nicht in das Gesamtbild der Scheibe einfügen mag und bei vielen anderen Bands als Wegwerf-Nummer gehandelt werden würde.
In Gesamtschau ist "World Under Control" trotz alledem eine recht gute Scheibe geworden, die Proggies aufgrund der überwiegend gutklassigen Kompositionen und der gelungenen Gesangsarbeit antesten sollten. Gerade bei 'Uncolored Wish' zeigt sich die Band ausgesprochen mutig, hier Beat-Element einzubauen. Wenn UNCOLORED WISHES in Zukunft diese Einflüsse ausbauen (ohne durch zerfahrene Titel wie 'Regression' insbesondere die Metaller zu vergraulen), dann sollte die Band in naher Zukunft gegenüber alteingesessenen Prog-Bands ihre musikalische Nische finden. "World Under Control" ist auf alle Fälle ein mehr als respektabler Einstand.
Anspieltipps: Uncolored Nightmare, Galleons Of The Messiah, End Of Time
- Redakteur:
- Martin Loga