TRANCE OF MINE - Reflections
Mehr über Trance Of Mine
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Gaia Disk
- Distant Ground
- Inmost
- Ascend
- Reality
- Blind Side
- Awakening
- Asleep
- Sotiria
- Hourglass
- Daedalus
Isabel Plant und Phil Roberts sind schon seit fast zehn Jahren in der Musikszene aktiv und haben auch schon zwei Alben mit ihrem letzten Projekt TRANSCENDENCE auf den Markt gebracht. Um ihrer Vorstellung von atmosphärischem Metal aber weiteren Ausdruck zu verleihen, bzw. diese Musik auf die nächste Stufe zu heben, verstärkten sie sich mit Basser Philip Laroche und gründeten TRANCE OF MINE.
"Reflections" ist nun das erste Lebenszeichen dieses Trios und ein wirklich mitreißendes sphärisches Dark-Metal-Album geworden, das besonders für Anhänger von THE GATHERING und LACUNA COIL interessant sein sollte. Diesen Vergleich ziehe ich zum einen natürlich aufgrund des weiblichen Gesangs, der mich während des Hörens permanent an Anneke von Giesbergen erinnert hat, und das darf ja schon mal als ganz großes Kompliment gewertet werden. Doch auch die düstere Atmosphäre und die packenden unterschwellig versteckten Melodien lassen mich Paralleleln zu diesen beiden Elitebands der dunklen Rockmusik ziehen. Hinzu kommt schließlich noch die Experimentierfreudigkeit dieser kanadischen Truppe, die von der Verwendung abgefahrener Samples über orientalische Sounds ('Ascend') bis hin zu überaus progressiven Songstrukturen ('Daedalus') reicht.
Was TRANCE OF MINE aber wieder von den beiden Gruppen unterscheidet, ist die hier vorherrschende Heaviness, die sich in dicken Gitarrenwänden und einem ordentlich groovenden Bass ausdrückt und so den Metal-Anteil der insgesamt zehn Kompositionen arg nach oben schraubt. Dabei mag einen zunächst einmal stören, dass der Rhythmus sich über die gesamte Spielzeit von einer knappen Stunde kaum verändert und man den Eindruck bekommt, dass TRANCE OF MINE sich partiell in jeder Komposition wieder von Neuem kopieren. Aber nach einer Weile stellt man fest, dass dies gerade Teil des Konzeptes dieses Trios ist und die immer gleich bleibenden Rhythmen eine enorm hypnotische Wirkung ausüben, der man sich nur noch schwer entziehen kann. Gerade zum Ende hin wird es dann besonders gefährlich, denn wenn man sich einmal in die Musik von TRANCE OF MINE hat fallen lassen, dann gibt es kein Entrinnen mehr. So lässt man sich bei 'Awakening' von der verzerrten Stimme Isabels noch in andere Sphären reißen, bevor die gute Dame einen dann bei 'Sotiria' und 'Asleep' völlig verzaubert. Den endgültigen Höhe- und auch Schlusspunkt setzt dann das 15-minütige Meisterwerk 'Daedalus', ein äußerst stimmungsvoller Song, der neben einigen mächtigen Chören vor allem im ausgedehnten Instrumentalpart seine Stärken ausspielen kann.
Ein Durchlauf später ist es dann völlig um einen geschehen, und selbst der erst sperrige Opener 'Distant Ground' und das spannungsvolle 'Inmost' können auf Anhieb zünden, während 'Ascend' und 'Reality' bereits beim ersten Durchgang Eindruck schinden konnten.
In den Staaten und in Kanada haben sich TRANCE OF MINE bereits seinen sehr guten Ruf erspielen können, und es müsste schon einiges schief laufen, wenn das bei uns in Europa nicht auch der Fall wäre. "Reflections" ist nämlich ein unglaublich faszinierendes Stück Musik, das definitiv die Aufmerksamkeit eines jeden Anhängers härterer Rockmusik verdient hat.
Anspieltipps: Ascend, Reality, Asleep, Sotiria, Daedalus
- Redakteur:
- Björn Backes