TONIC BREED - Install Memory
Mehr über Tonic Breed
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Rob Mules Records
- Release:
- 14.09.2018
- Crypto Knight
- Install Memory
- Don't Panic!
- Overkill
- Mummy Dust
- Bad Company (live)
- Blackened Mind (live)
<div>Coole Musik, wenig eigene Identität.</div>
Ist eine 40minütige Scheibe noch eine EP? Oder ist die Anzahl an Songs maßgebend? Immerhin beinhaltet "Install Memory" sieben Songs. Doch wen interessiert, was auf der Verpackung draufsteht? Der Inhalt ist ja entscheidend. Die Norweger TONIC BREED legen uns nach zwei kompletten Alben ("Outsold" 2014 und "Oblivion" 2016) nun als Appetitanreger eine kleine Zwischenmahlzeit vor, die wohl Lust auf den kommenden, dritten Streich machen soll.
Das Quartett aus Sarpsborg frönt ganz unverhohlen seiner Liebe zu frühen METALLICA-Zeiten. Das Riffing, die Produktion und die Artikulation von Frontmann und (wie soll es auch anders sein) Gitarrist Patrik K. Svendsen sind deutlich an die Geniestreiche von Hetfield und Konsorten angelehnt. Das machen die Herrschaften aber gut und durchaus mit viel handwerklichem Geschick, sodass am allgemeinen Vortrag gar nicht so viel auszusetzen ist. Die ersten beiden Songs 'Crypto Knight' und 'Install Memory' sind aus dem gleichen Holz geschnitzt und weisen nur minimale Unterschiede auf. Das Grundtempo ist hoch, immer wieder tauchen brutal groovende Parts auf, der Gesang ist super akzentuiert und der Refrain einigermaßen charakteristisch gesetzt. Das hat Hand und Fuß und macht durchaus Spaß. Der dritte neue Song 'Don't Panic!' ist dann eher kräftig schleppend, hat auch seine coolen Momente, weiß aber insgesamt nicht ganz zu überzeugen. Hier fehlen mir Dynamik und Spannung; auch der Refrain will nicht unbedingt zünden. Im Anschluss servieren uns die Norweger noch die Coverversionen von 'Overkill' (MOTÖRHEAD) und 'Mummy Dust' (GHOST), die nett interpretiert sind, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das gilt auch für die beiden abschließenden Live-Versionen von 'Bad Company' und 'Blackened Mind' (beide vom Vorgängeralbum), die wohl nur eingefleischten Fans den Puls nach oben treiben.
TONIC BREED fehlt eine eigene Identität. Wer sich daran jedoch nicht grundsätzlich stört und die alten METALLICA-Sachen eh grandios findet, der darf "Install Memory" ruhig mal antesten. Und wenn ihr dann nach drei Songs schon euer Urteil gefällt habt, passt auch das Attribut EP wieder. Mir ist das ein bisschen wenig Material (und Identität), um mir ein abschließendes Urteil über die Band bilden zu können und warte da lieber noch auf die nächste reguläre Scheibe.
Anspieltipps: Crypto Knight, Install Memory
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Chris Staubach