TOD HUETET UEBEL - N.A.D.A.
Mehr über Tod Huetet Uebel
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Caverna Abismal Records
- Release:
- 31.05.2017
- Na
- Da
Schwarzmetallische Freak Show - oder einfach nur gelebter musikalischer Wahnsinn!
Das Jahr 2017 ist bei der saisonalen Auswahl der neuen Extreme relativ aufschlussreich; glaubte man bereits, dass Acts wie UNAUSSPRECHLICHE KULTEN mit ihrer zügellosen Raserei neue Grenzen sprengen würde, sieht man sich bei der aktuellen EP von TOD HUETET UEBEL noch einmal eines Besseren belehrt. Das portugiesische Duo vergisst auf "N.A.D.A." die üblichen Konventionen, nährt sich nicht von handelsüblichen Schamata und will auch nicht gekünstelt nach typisch nordischer Black-Metal-Verrohung klingen. Stattdessen gilt in den beiden Stücken dieses Releases, dass lediglich der Wahnsinn akzeptiert und gewünscht ist - und das ganz besonders im 17-minütigen Quasi-Rausschmeißer, der in unzähligen Facetten klarstellen möchte, dass nichts gewaltiger und extremer sein kann, als die bloße Unberechenbarkeit unkontrollierten, spontanen Songwritings.
Bevor man allerdings zu diesem durchgedrehten, sehr speziellen Eventkino gelangt, wollen die Jungs aus dem europäischen Südwesten erst einmal für ein wenig Sicherheit sorgen. Das vergleichsweise knapp geratene 'Na' bietet forsches Tempo, lineare Strukturen und schließlich auch einen minimalen Anflug von Melodik, der sich wunderbar mit der rasenden Geschwindigkeit des Songs vermischt. Vielleicht fehlt es hier an echten Besonderheiten, aber ein guter Song ist nun mal auch ein guter Song. Doch dann bricht die Hölle über den Hörer aus, das Inferno sucht nach neuen Höhepunkten, und innerhalb der annähernd 17 Minuten, in denen 'Da' seine hässliche Fratze immer wieder verändert, fragt man sich immer wieder, was wohl geschehen sein mag, dass man seinen Emotionen auf diese erschreckend psychotisch anmutende Art und Weise Ausdruck verleihen möchte. Der Song schwankt zwischen Genie und Wahnsinn, polarisiert endlos, reißt aber die Aufmerksamkeit mit voller Konzentration auf sich und hat sie am Ende auch verdient. Denn "N.A.D.A." geht weit über die vertrackten Lärmorgien hinaus, die man in der allgemeinen Geltungsbedürftigkeit vieler Acts wahrnehmen muss, und ist schließlich ein echtes Highlight im extremen Metal des Jahres 2017 - so wie TOD HUETET UEBEL, eine Band, über die sicherlich nicht nur In Insiderkreisen noch zu reden sein wird!
Anspieltipp: Da
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes