THROAAT - Reflections In Darkness
Mehr über Throaat
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dying Victims Productions
- Release:
- 24.11.2017
- Burning The Ice
- The Light
- The Crypt
- Radiation
- Alive Inside Of The Pentagram
- The Bells Of Newcastle Upon Tyne
- Tormentia
- Tormentia II
- Impaler's Night
Vielseitiges und interessantes Debüt abseits der Masse.
New York ist ja für vieles bekannt, jedoch nicht für seine große Anzahl an interessanten Black-Metal-Bands. Bisher kannte ich tatsächlich keine einzige Truppe dieses Genres von dort, und muss sogar gestehen, dass ich mit amerikanischem Black Metal in den meisten Fällen nur recht wenig anfangen kann. Vielleicht kann mich ja das Debütalbum "Reflections in Darkness" von THROAAT überzeugen. Die New Yorker haben bisher bereits mehrere Demos, EPs, Splits und sogar eine Livescheibe vorzuweisen. Als Einflüsse werden BATHORY, SARCOFAGO, MERCYFUL FATE, VENOM, MAYHEM, SLAYER, CELTIC FROST und TORMENTOR genannt. Diese bunte Mischung könnte doch recht interessant klingen.
Gleich zu Beginn kann ich aufatmen, denn THROAAT klingt komplett anders als alles was ich bisher an amerikanischem Black Metal gehört habe. Der Grundstock des Sounds lässt sich wie eine Mischung aus VENOM und MAYHEM beschreiben, in welche die anderen Einflüsse dann zu verschiedenen Anteilen beigemischt werden. Mal gibt es epische Keyboard-Melodien im Hintergrund oder Gitarren-Soli, die sehr an klassischen Heavy Metal der Marke MERCYFUL FATE erinnern. Natürlich werden nicht in jedem Track die gleichen Elemente verwendet, so dass es beim Hören viele Überraschungsmomente gibt. Meiner Meinung nach ist das die große Stärke von "Reflections In Darkness".
Diese Liebe zum Detail zieht sich wie ein roter Faden durch die Scheibe. Gerade wird noch harsch drauflosgerumpelt, im nächsten Moment folgt eine epische Passage mit Keyboard-Untermalung. Und das Ganze klingt sogar richtig gut und schafft eine sehr spezielle Atmosphäre. Auch der Rhythmus und das Tempo ändern sich mehrmals in jedem Song. Auf Abwechslung verzichtet wurde allerdings beim Gesang, denn dieser ist durchgehend knurrig-kreischend gehalten. Klargesang und schrilles Geschrei vom Kaliber eines King Diamond gibt es nicht, das wäre aber wohl auch zu viel des Guten gewesen.
Die Produktion von "Reflections In Darkness" kommt relativ roh daher, die Instrumente sind aber trotzdem alle gut hörbar und auch laut genug, so dass nichts untergeht. Besonders gut gefällt mir der Klang der Rhythmusgitarre. Dieser fällt schön dreckig aus, was wunderbar zur Stimmung der Songs passt. Die Leadgitarre hat für die Soli einen feineren und klareren Sound spendiert bekommen, und hebt sich somit deutlich ab. Das habe ich so bisher zwar noch nie gehört, aber es klingt gut. Auch die Keyboards wurden perfekt eingepasst, sie agieren schön im Hintergrund und sind nie überpräsent.
Was soll ich sagen, THROAAT hat mich tatsächlich überzeugt und mit "Reflections In Darkness" ein vielseitiges und abwechslungsreiches Debüt rausgehauen. Die Scheibe lebt von den vielen verschiedenen Einflüssen, die gekonnt zu einem eigenständigen Sound verwurstet worden sind und den Hörer immer wieder mit Überraschungsmomenten erfreuen. An guten Ideen mangelt es den beiden Musikern scheinbar nicht, und auch deren Umsetzung ist gelungen. Die Einflüsse der Jungs sind nicht nur deutlich erkennbar, sondern auch Programm! Jedem Schwarzheimer, der seinen musikalischen Horizont abseits der Masse erweitern will, sei dieses Album daher ausdrücklich empfohlen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner