THEN COMES THE NIGHT - Metal World
Mehr über Then Comes The Night
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metalapolis Records
- Release:
- 30.05.2025
- Headbanger's Heaven
- Stay In Hell
- Metal World
- Paradise
- Beauty And Hate
- Where The Sun
- What's Our Life
- Light The Night
- Ancient Temple
- Wie in Stein
- Without A Sense
- Then Comes The Night
Starker Heavy Metal, unnötige Klischees.
Entweder ist es mir auf dem vorherigen Album nicht so sonderlich entgegengekommen oder aber die Jungs von THEN COMES THE NIGHT haben mit den Songs von "Start The Change" so sehr überzeugen können, dass es nicht so heftig ins Gewicht gefallen ist. Fakt ist jedenfalls, dass die Süddeutschen auf "Metal World" sehr tief in die Klischeekiste greifen und damit einem aktuellen Trend folgen, bei denen man eher das imaginäre Zirkuszelt um sich herum wahrnimmt als die tatsächliche Hingabe für klassischen Heavy Metal.
Immerhin hat THEN COMES THE NIGHT auch diesmal genügend anständigen Stoff am Start, um die vorausgehenden Unkenrufe wieder kurzzeitig zum Stillschweigen zu bewegen. Allerdings bleibt die Frage offen, warum sich die Jungs Nummern wie 'Headbanger's Heaven' und das kitschige 'Paradise' übrhaupt geben, schließlich sollte die Zielgruppe auch unter einer gewissen Promillezahl noch mitgehen wollen. Diese Vorstellung wirkt im Zusammenhang mit manchem Song auf "Metal World" schon ziemlich absurd.
Gelingt es jedoch, diese wiederkehrenden Ausrutscher aus dem Gedächtnis zu verbannen, darf man sich dennoch auf eine Reihe richtig ordentlicher Ohrwürmer freuen, die sich mit Pomp und Co. erst gar nicht herumplagen, sondern ziemlich straight auf den Punkt kommen. JUDAS PRIEST bleibt hierbei sicherlich die wichtigste Inspiration und liefert für einen Brecher wie 'Beauty And Hate' oder das deftige 'Stay In Hell' auch die entscheidenden Einflüsse. Und wenn MANOWAR inflagranti dabei erwischt wird, den Herren mal ein paar Ideen zu leihen, funktioniert auch das ohne den zweideutig-metallischen Unterton - nachzuhören in Tracks wie 'Light The Night' und 'Ancient Temple', die man ebenfalls als Anspieltipps umgehend empfehlen kann. Prunkstück der neuen Scheibe ist jedoch das an METAL CHURCH erinnernde 'Where The Sun', das mit seinen semiballadesken Strukturen sofort in den Repeat-Modus wandert. Gerne darf es künftig auch mal öfter so düster zugehen, denn genau hier kann THEN COMES THE NIGHT auch alle vorhandenen Stärken ausspielen.
Dass dies nicht allerorts geschieht, ist leider ein Manko, das man nicht wegdiskutieren kann. Es ist jedenfalls schleierhaft, was die Jungs dazu bewogen hat, das gute alte Metall so klischeebesetzt zu besingen und sich somit auch manchen kleinen Ausrutscher zu erlauben. Die Band hat eigentlich viel mehr zu bieten, zeigt dies auch in zwei Dritteln der immerhin zwölf frischen Nummern - aber eben auch nur in zwei Dritteln.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes