THE BURNING FLAGS - Pathways
Mehr über The Burning Flags
- Genre:
- Punkrock / Alternative
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Noise Appeal Records
- Release:
- 25.04.2025
- Rest Of Our Lives
- A New King
- Figures In A Diner
- Breather Under Water
- Beyond The End Of Her Street
- Back To Life
- Hyperthermia
- Legacy
- Mistaken
- Thicker Sin
Eine Schönheit aus dem melodischen Underground-Punkrock.
Trotz meiner großen Liebe zum Punkrock muss ich ehrlich gestehen, dass ich von THE BURNING FLAGS noch nie etwas gehört hatte, bis der neue Longplayer "Pathways" vor mir lag. Hierbei handelt es sich um die zweite Platte der aus Graz stammenden Band. Allerdings ist das Debüt vor einigen Jahren noch unter dem Bandnamen CHRIS MAGERL & THE BURNING FLAGS erschienen.
Bei den ersten Takten des Openers 'Rest Of Our Lives' schossen direkt zwei Gedanken in den Kopf. Erstens: Was für eine geile Reibeisen-Stimme ist das denn bitte!? Wie viele Rasierklingen muss man essen, um so zu klingen? Das macht Szene-Legende CHUCK RAGAN alle Ehre! Und zweitens: Geil! Piano! Ein Element, dass man im Punkrock nicht allzu häufig findet und das hier - so viel lässt sich schonmal vorwegnehmen - konstant schön platziert wird. eDass das Piano passend ist, liegt vor allem daran, dass THE BURNING FLAGS nicht den klassischen schnellen Drei-Akkorde-Punk liefern. Stattdessen sind Einflüsse von Folk und Alternative deutlich erkennbar. Von FRANK TURNER über THE GASLIGHT ANTHEM bis HOT WATER MUSIC lässt sich sozusagen alles heraushören. Erfreulich daran ist, dass es THE BURNING FLAGS schafft, nicht in dieses ominöse und überreizte neue Genre des Springsteen-Rocks zu fallen. Der Punkrock ist jederzeit inhärent.
Trotzdem beinhaltet "Pathways" durchwegs durchdachte Songstrukturen mit Variationen von Tempo und Intensität. Lieder wie 'Rest Of Our Lives', 'A New King' oder 'Breathe Underwater' strotzen von Energie und Emotionen. Der Refrain in 'Figures In A Diner' streift zwar etwas arg den Stadionrock, bekommt allerdings gerade noch rechtzeitig die Kurve, um nicht nervig zu werden.
'Beyond The End Of Her Street' und 'Back To Life' bilden einen kurzen, etwas ruhigeren Mitteilteil. Wobei 'Back To Life' nur gemächlich beginnt und hinten raus zu einem echten Kraftbündel avanciert. Dazu passt es, dass anschließend mit 'Hyperthermia' der härteste Song des Albums folgt. Auch das ist konsequent und schlüssig umgesetzt. So bleibt die Scheibe vom Anfang bis zum Ende abwechslungsreich. Mit 'Legacy' werden sogar noch seichte Pop-Punk-Anleihen deutlich, bevor 'Thicker Skin' ein krachendes Ende bringt.
Tief in den Bergen der österreichischen Steiermark hat sich in Graz ein kleines Schmankerl für Freunde des melodischen Punkrocks versteckt, das dringend raus in die internationale Szene muss. THE BURNING FLAGS bietet im Jahr 2025 mit "Pathways" wohl eine der überraschendsten und schönsten Platten aus dem Underground-Punkrock.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Dominik Feldmann