STORM (TRONDHEIM) - Join The Storm
Mehr über Storm (Trondheim)
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 22.08.2025
- Join The Storm
- Moonlight
- Alien Perspective
- Walking Dead
- Asphyxiate
- Suffocating
- Black Hole
- Fame
- Running From My Heart
- Fever Dreams
Produkt oder Projekt?
Muss man die Leistung eines jungen Künstlers noch einmal gesondert anerkennen, wenn er noch nicht volljährig ist? Diese Debatte könnte man sicherlich endlos ausreizen, jedoch mit welchem Ziel? Schließlich gilt am Ende immer der finale Output, ganz gleich welchen Jahrgangs der jeweilige Act auch ist. Schließlich geht man ja gerade mit sogenannten Dinosauriern oder in die Jahre gekommenen Rock-Rentnern auch gerne etwas härter ins Gericht und schenkt ihnen keinen Sonderstatus. Oder?
Nun, besser zu den Fakten: "Join The Storm" ist das Debüt eines erst 16-jährigen Musikers, der unter dem Künstlernamen STORM die internationale Rockszene erobern möchte. Zumindest vom kommerziellen Standpunkt betrachtet, kann man hier schon absehen, dass die ersten zehn Stücke so richtig durch die Decke gehen werden. Schwungvolle Beats, einprägsames Songmaterial, hier und dort auch ein paar elektronische Spielereien und Singalongs, die man schom im ersten Durchgang mitsingen kann. Die Platte hat durchaus starke Argumente, die von der entsprechenden Zielgruppe ganz bestimmt auch mit Wonne aufgenommen werden.
Allerdings muss man hier relativieren, dass eben diese Zielgruppe sich in einem ähnlichen Alter befinden dürfte wie das künftige Idol selbst. Soll heißen die Mischung aus Emo-Komponenten und der einen oder anderen metallischen Note ist ausschließlich darauf ausgerichtet, mit flotten Hits in dieser schnelllebigen Zeit zu bestehen, dabei auch keine Rücksicht auf pathetische Fallen zu nehmen und sowohl im Radio als auch auf den großen Festivalbühnen stattfinden zu können. Substanz? Ja, davon gibt es reichlich, allerdings sind die meisten Numemrn so heftig gebügelt und im Studio nachpoliert worden, dass von der ursprünglichen Energie nur noch eine reduzierte Variante in die heimischen Wohnzimmer gelangt.
Aber auch das ist fraglos eine Entwicklung, die dem heutigen Zeitgeist geschuldet ist, denn in der endgültigen Fassung hat man die Nummern genauso schnell vergessen wie man sie anfangs gespeichert hat, da hier massentauglich gepusht, aber nicht langfristig überlegt wird - so ist zumindest mein persönlicher Eindruck.
Kollaborationen wie in der ersten Auskopplung 'Suffocating' (mit den Jungs von FIXATION) oder mit SNAK THE RIPPER in 'Fever Dreams', sollen weiter Aufmerksamkeit wecken, und die will man dem jungen Mann auch nicht streitig machen. Aber zwischen Metalcore, HOLLYWOOD UNDEAD und ATREYU muss auch mal etwas Eigenes her, und da tut sich "Join The Storm" auf Dauer schwer.
STORM wird Erfolg haben, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber die Frage, ob es sich lediglich um ein Produkt oder ein langfristig angelegtes Projekt handelt, kann hier nicht beantwortet werden - auch wenn weite Teile der Scheibe hörenswert sind!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes