SPIDERGAWD - From Eight To Infinity
Mehr über Spidergawd
- Genre:
- Heavy Rock / Psychedelic Rock / NWoBHM
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Crispin Glover Records
- Release:
- 12.09.2025
- The Grand Slam
- Revolution
- One In A Million
- Confirmation
- 200 Miles High
- The Hunter
- The Ghost Of Eirik Raude
- Winter Song
Ein Monument von einem Album! Voller Kraft, Schönheit und Kreativität.
Oh Mann, tut das gut, wieder neue Töne der Norweger SPIDERGAWD hören zu dürfen! Der Vorgänger "VII" war 2023 mein zweitliebstes Album des Jahres. Etwas Ähnliches oder sogar mehr wird wohl auch mit "From Eight To Infinity" passieren, das mit jedem Durchgang mehr und mehr Muskeln aufbaut. SPIDERGAWD-Fans werden unschwer erkennen, dass die musikalischen Norweger von ihrem üblichen Schema in der Betitelung ihrer Werke abweichen und nicht mehr schlicht auf die bewährten römischen Ziffern zurückgreifen.
Abstriche in der Qualität der acht neuen Kompositionen muss hier aber niemand befürchten. Ganz im Gegenteil! Alle Stärken von SPIDERGAWD sind auch auf dem aktuellen Langspieler versammelt: wundervolle Gesangsmelodien, fantastische Gitarrenarbeit, energetisches und technisch versiertes Schlagzeugspiel und dazu ein Saxofon, das aus dem Sound der Band nicht wegzudenken ist und im aktuellen Mix auch wieder deutlicher heraussticht als auf dem Vorgängeralbum. Überhaupt ist die Produktion ein wahrer Genuss. Für Freunde gepflegten Bassspiels sind auch einige extra feine Passagen dabei – nicht unbedingt in Bezug auf die Fingerfertigkeit, sondern weil es sich um glanzvolle Beiträge zum Klangbild insgesamt handelt.
Die Jungs von SPIDERGAWD sind wahre Meister des perfekten Openers. Mit 'The Grand Slam' gelingt ihnen erneut das Kunststück, dieses besondere Feuer zu entfachen. Im energetischen 'Revolution' sind die NWoBHM-Wurzeln der Band sehr gut hörbar. 'Confirmation' hat schon einige METALLICA-Vibes in den Gesangslinien – etwas angepisst und dabei doch melodiös. Aber was für ein Monster ist bitte schön 'The Hunter'? Unwiderstehlich galoppierend und dabei versehen mit fabelhaften Melodien wäre der Song nach drei Minuten eigentlich schon perfekt, wenn er hier enden würde. Das Saxofon scheint schon den Ausklang einzuleiten, da schaltet SPIDERGAWD noch einmal mehrere Gänge höher und verwandelt sich plötzlich in eine reine Heavy-Metal-Band. Das abschließende 'Winter Song' ist wohl eine Art Hommage an BLACK SABBATH und somit schon eher ungewöhnlich für SPIDERGAWD, aber dennoch ganz und gar passend. Mit jedem Spin wächst dieser Track beinahe ins Überlebensgroße. Allein die Gitarrenarbeit in der zweiten Hälfte ist ein derart perfekter Abschluss, dass man sofort wieder Lust bekommt, "From Eight To Infinity" erneut aufzulegen.
Wenn man sich das bisherige Schaffen der Trondheimer vor Augen und vor allem vor Ohren führt, kann man feststellen, dass sie speziell mit "III" und "IV" den eigenen Sound gefunden und sich dann mit jedem Album immer mehr der Perfektion angenähert haben. Hatte ich zunächst gedacht, "From Eight To Infinity" wäre in etwa gleich einzustufen wie "VII", hat sich nach intensiver Beschäftigung doch nach und nach herauskristallisiert, dass das Album ein echtes Meisterwerk ist. Ein Highlight jagt das andere, und die überbordende Kreativität ist mit jeder Note zu spüren. Die logische Folge ist natürlich, dass da die Zehn unausweichlich fallen muss. Glückwunsch!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens