SKYJOGGERS - 12021: Post-Electric Apocalypse
Mehr über Skyjoggers
- Genre:
- Space Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Supernatural Cat Recordings
- Release:
- 02.05.2025
- Huevos Rancheros / Rapid Round
- Newtonin Kanuuna
- Döpehölm
- Tessaeil
Eigenwilliger Space-Metal-Eintopf.
Wenn sich eine Band SKYJOGGERS nennt, ist es wohl nicht überraschend, dass sie Space Rock spielt. Das finnische Trio dieses Namens präsentiert auf seinem neuen Album "12021: Post-Electric Apocalypse" psychedelische Soundlandschaften. Wer beim Stichwort Space Rock permanenten Zeitlupensound erwartet hat, wird eines Besseren belehrt. Hier wird durchaus gerockt. Die Trackliste wird von zwei Long Tracks mit jeweils zwischen zwölf und vierzehn Minuten Spieldauer eingerahmt, so dass hier auch mit nur vier Stücken annähernd Albumlänge vorliegt.
Das erste Dickschiff 'Huevos Rancheros / Rapid Round' trägt nicht umsonst einen Doppeltitel. Los geht es mit einem schleppendem Doom-Metal-Teil. Doch nach einigen Minuten zieht das Tempo an, und das Stück geht in recht quirligen Rock über. Zwischendurch erheben sich Synthies in dem dominierenden Rock-Dreigestirn aus Gitarre, Bass und Schlagzeug. Der "Sänger" hingegen hat nicht viel zu tun, er agiert zwischen Sprechgesang und punkigem Geraunze, bevor wieder mächtige Doom-Riffs den Track beenden. Das kurze Instrumental 'Newtonin Kanuuna' erweist sich als verspielter Jazzrock, durch den sich auf einmal langsame, massive Riffs in BLACK-SABBATH-Manier wälzen. 'Döpenhölm' fängt als ein gemächlicher Stampfer an, der sich allmählich steigert und mutmaßlich als Vorspiel für das finale 'Tessaeil' dient, in das diese Nummer nahtlos übergeht. Hier gewinnt phasenweise wieder der Synthesizer einen größeren Anteil, so dass eher gängigen Vorstellungen von Space Rock entsprochen wird. Doch die verschiedenen Wendungen führen auch wieder zu rustikalerem Rock, und wenn ich nicht irre, wird zwischendurch der 'Immigrant Song' von LED ZEPPELIN zitiert. Dieses Stück ist monoton, ohne langweilig zu werden.
Natürlich enthält "12021: Post-Electric Apocalypse" keine Lieder und keine fassbaren Strukturen. Die SKYJOGGERS scheinen einfach zu jammen und lassen in assoziativen Übergängen verschiedene Sounds auftauchen und verschwinden. Einzelne Themen oder Riffs werden ausgiebig wiederholt, bevor neue Elemente einschweben. Dabei sind innerlich-hypnotische Abschnitte genauso vertreten wie wuchtiges Headbang-Riffing. Bemerkenswert ist, mit welcher Selbstverständlichkeit die Gruppe sich bei verschiedenen Stilrichtungen bedient, was aber nur legitim ist, weil Stilbezeichnungen nur eine bestehende Musik beschreiben, aber nicht neue Musik einschränken sollen.
Für Freunde einer weitschweifigen, etwas verrückten Beschallung hat das Terzett aus Tampere ein interessantes Hörerlebnis vorbereitet. Manche Sprünge erscheinen jedoch etwas willkürlich, so dass ein Bestehen gegen die Konkurrenz in diesem kreativen Biotop nicht ganz einfach sein dürfte, aber ein Antesten lohnt sich allemal.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser