SIRENS - In Goat We Trust
Mehr über Sirens
- Genre:
- Power Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 13.04.2025
- In Goat We Trust
- End Eden
- Fading Time
- Promises In The Dark
- Metal Maiden
- The War
- Apocalypse
- ApocaLies
Musikalisch stark, aber der Gesang ....
Die Mühlen im bayerischen Ansbach mahlen langsam, denn trotz einer Bandgründung im Jahr 1995 blicken die Heavy-Metaller SIRENS heuer gerade einmal auf vier Langspieler und eine EP zurück. Immerhin erhält die überschaubare Diskografie nun mit "In Goat We Trust" einen fünften Langspieler, wobei die Wartezeit seit dem letzten Album "Metal Matrix" mit schlappen sechzehn Jahren auch schon wieder ziemlich lang war. Doch gut Ding will ja bekanntlich Weile haben und so schenken wir den acht Tracks doch einmal ein offenes Ohr.
Das Trio, das unter den Pseudonymen Richard Galfi (Gitarre), Dragon Power (Bass, Vocals) und Tommy Thunder (Gitarre) gelistet wird, hat dabei im Studio Unterstützung von Alex R. Emidio erhalten, der für "In GOAT We Trust" das Schlagzeug eingezimmert hat. Einzimmern ist dabei das richtige Wort, denn auch wenn sich die Band selbst zwischen Power Metal und Heavy Metal einsortiert, höre ich im eröffenden Titeltrack auch viele Thrash-Referenzen. Gerade TESTAMENT kommt mir als Vergleich immer wieder in den Sinn, während sich die drei Bayern durch einen schwungvollen Song riffen, wobei vor allem die starken Riffs und Gitarrenleads für Begeisterung sorgen. Mit den Vocals werde ich dagegen nicht so richtig warm, denn mit einem Grenzgang zwischen Klargesang und Shouts, der weder Fisch noch Fleisch ist, sind selbige doch durchaus gewöhnungsbedüftig, landen aber beim Opener noch im akzeptablen Teil der Skala, sodass ich den Einstand insgesamt als gelungen bezeichnen würde.
Beim folgenden 'End Eden' sieht die Sache aber schon anders aus, denn während gerade die Gitarrenleads mit einem Brückenschlag hin zum Power Metal auf ganzer Linie punkten, stört mich der etwas wüste Gesang hier doch zunehmend. In den Strophen ist das Ganze dabei noch durchaus passend, doch wo der Refrain sich mit erneut tollen Leads zu einem epischen Höhepunkt aufschwingen will, kann der Gesang einfach nicht das abliefern, was der Song hier hörbar verdient hätte. Auch danach stolpere ich des Öfteren über Dragon Power und seine Einlagen am Mikrofon, die irgendwie einfach nicht zu den hymnischen Leads und melodisch geprägten Riffs passen, die viele Songs dominieren und insgesamt toll in Szene gesetzt werden. 'Promises In The Dark' etwa ist wieder so eine potentielle Hymne, die einfach bei den Gesangslinien nicht das abruft, was die Gitarren in Sachen Stimmung zuvor angekündigt und aufgebaut haben. Da funktionieren die etwas ruppiger veranlagten Nummern deutlich besser, weil hier die Shouts dann die eingangs erwähnte Thrash-Note einbringen, die wiederum in Nummern wie 'Fading Time' für rasante, aber melodisch doch immer spannende Abreibungen sorgt.
Alles in allem ist "In Goat We Trust", das übrigens von einem durchaus coolen und comichaften Artwork geziert wird, damit eine Platte der Gegensätze. Instrumental ist SIRENS dabei auf dem Niveau der ersten Metal-Liga unterwegs und hat viele tolle Momente im Gepäck, doch gesanglich kann Fronter Dragon Power zumindest in meinen Ohren nicht das liefern, was die Band braucht. So bleiben einige Treffer im eher flotten Tempobereich und eben viele epische Momente, bei denen man das Gefühl nicht los wird, dass hier Potential verschenkt wurde. Schade.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs