SELIAS - Killkarma
Mehr über Selias
- Genre:
- Groove Metal / Metalcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 07.11.2025
- The Day The World Went Away
- Abducted
- Bullets
- 888
- Beyond The Switch
- Don't Tread On Me
- Cautionary Tale
- 88i8
- Six 6 Sicks
- Real Eyes Realize
- Ravens Call
- Flames
- My Time
- Twisted Path Reimagined
Ein Schritt nach vorne, aber nicht der große Wurf.
So richtig begeistert war ich vom SELIAS-Debüt "Headshot" vor etwas mehr als einem Jahr ja nicht. Irgendwie klangen die Songs der damals noch als Duo operierenden Band nicht restlos ausgereift, die Gitarren waren eindimensional und auch bei der Produktion war noch massig Luft nach oben. Doch inzwischen hat sich im Lager der Kanadier einiges getan, denn das Lineup wird neben Bandkopf Steve Elias nun von Guillaume Pascual (Gesang, Keyboards), Daniel Bouwman am Schlagzeug und Bassist Jeff Hyde komplettiert. Ob mit frischem Blut in den eigenen Reihen nun auch die Mängel des Erstwerks ausgebessert werden konnten? Nun, das muss der zweite Langspieler "Killkarma" zeigen.
Beim Intro 'The Day The World Went Away' hält sich meine Begeisterung direkt erst einmal in Grenzen, denn für eine Einstimmung ist die Noise-Nummer doch deutlich zu lang ausgefallen und hat auch nicht unbedingt den besten Spannungsbogen in petto. Da macht 'Abducted' als erster vollwertiger Song schon eine deutlich bessere Figur. Ja, die Breitwand-Produktion ist mir immer noch etwas zu viel und auch die Growls lassen weiterhin ein wenig die nötige Dynamik und Finesse vermissen, doch insgesamt passt das musikalisch Gleichgewicht zwischen Härte und Melodie. Großen Anteil haben daran die Klargesänge von Guillaume, die eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Debüt darstellen. Fehlt eigentlich nur noch eine ganz große Hookline und der Track könnte sich locker im oberen Mittelfeld des Metalcore-Genres etablieren.
Doch danach schleichen sich leider wieder die gleichen Probleme ein, die mich auch schon im Falle von "Headshot" gestört haben. Dabei möchte ich auf jeden Fall betonen, dass "Killkarma" dennoch einen ordentlichen Schritt in die richtige Richtung darstellt, denn handwerklich und auch kompositorisch klingt der Großteil des Materials schon deutlich runder. Abholen kann mich das Songmaterial dennoch nicht, denn zwischen wüsten Screamo-Attacken, mittelprächtigen Klargesängen und austauschbaren Riff-Attacken fehlt einfach das gewisse Etwas, das auch den einen oder anderen Song mal im Langzeitgedächtnis verankern würde. Lichtblicke gibt es trotzdem wieder, denn etwa das sehr elektronisch veranlagte 'Six 6 Sicks' hat endlich mal etwas Hit-Potential und punktet auch im Bereich des Klargesangs. Für jeden solchen Höhepunkt gibt es aber eben auch wieder einen Song wie 'My Time', bei dem ich einfach nicht so richtig verstehe, wo die Gesangslinien denn hinwollen. Soll es eingängig sein, oder der eher sperrig? So richtig Fisch oder Fleisch ist vieles am Ende auf "Killkarma" nicht.
Entsprechend hält sich meine Begeisterung dann auch ein Jahr nach "Headshot" in Grenzen. Eineinhalb Zähler mehr vergebe ich trotzdem, denn auch wenn ich weiterhin nicht überzeugt bin vom SELIAS-Output, stellt das Zweitwerk dennoch einen ordentlichen Schritt in die richtige Richtung dar. Den letzten Feinschliff brauchen die Kanadier aber immernoch, um aus dem Core-Mittelfeld in die oberen Regionen der Tabelle aufzusteigen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs


