SCHLUSSAKKORD - Drehbuch
Mehr über Schlussakkord
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Metalville / Edel
- Release:
- 26.09.2025
- Intro
- Wir sind wieder da
- Kein Weg zu lang
- Für immer verbunden
- Paradox
- So dreht sich die Welt
- Nicht ohne dich
- Abschied
- Rette mich wer kann
- Ich bleibe wer ich bin
- Somme Somnne
- Dein Weg
- Der alte Mann und das Meer
Kitsch und Plattitüden.
Bei einer Band wie SCHLUSSAKKORD sind große Experimente nicht zu erwarten. Die Truppe aus Jena, einst als MENTAL HOSPITAL gegründet und später umbenannt, bietet stereotypen Deutschrock mit reichlich Pathos und nicht weniger lyrischen Plattitüden, manchmal gut gemacht, häufig aber auch eine Spur über das Ziel hinaus - und Letztgenanntes ist auf dem aktuellen Werk dann auch leider die vorwiegende Marschrote.
"Drehbuch" mag sicherlich einen Haufen potenzieller Singlehits beherbergen, ist einprägsam von der ersten bis zur letzten Note, bietet unterm Strich aber noch weniger echten Rock'n'Roll als die vorangegangenen Scheiben und liebäugelt stattdessen lieber mit einer polierten Produktion und durchgängiger Massentauglichkeit, die manchmal mehr Festzeltatmosphäre als schwitziges Club-Feeling bietet. Doch wenn man es etwas nüchterner betrachtet, ist genau das die Entwicklung, die der Deutschrock seit Jahren nimmt, so dass man hier wenig verdutzt sein darf, dass SCHLUSSAKKORD auch ein Stück des großen Erfolgskuchens ergattern möchte.
Wählt man indes die qualitätsbewusste Perspektive, muss man leider konstatieren, dass die Ostdeutschen ihre neuen Kompositionen in pathetischen Singalongs ersticken, viel zu häufig in den balladesken Sektor abdriften und viel zu selten mal ein bisschen Punk Rock einwerfen - und selbst dann kauft man das Ganze kaum mehr ab, weil vieles schlicht und ergreifend sehr aufgesetzt klingt. Dass mit 'Rette mich wer kann' und 'Paradox' lediglich zwei wirklich brauchbare Nummern in der Endabrechnung hängen bleiben, ist leider bezeichnend.
Ich will gar nicht abstreiten, dass ich gewissermaßen befangen bin, weil die Szene in den letzten Jahren nur sehr selten wirklich hörenswerte Platten herausgegeben hat und sich immer mehr als Schlager mit Gitarren inszeniert. Doch auch ohne jegliches Vorurteil kann man am Ende nicht abstreiten, dass eine Platte wie "Drehbuch" lyrisch wie musikalisch ziemlich schwach geworden ist. Trauriger Fakt, aber harte Realität.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes