RUINS OF BEVERAST, THE - Foulest Semen Of A Sheltered Elite
Mehr über Ruins Of Beverast, The
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Van/Soulfood
- Release:
- 11.09.2009
- I Raised This Stone As A Ghastly Memorial
- Alu
- God's Ensanguined Bestiaries
- Mount Sinai Moloch
- Transcending Saturnine Iericho Skies
- Kain's Countenance Fell
- The Restless Mills
- Therial - Baal - Therial
- Blood Vaults (II - Our Despots Cleanse The Levant)
- Arcane Pharmakon Messiah
Die ästhetischste Form der musikalischen Selbstzerstörung hört auf den Namen THE RUINS OF BEVERAST!
Seit mehreren Jahren arbeitet Alexander von Meilenwald bereits am inoffiziellen NAGELFAR-Nachfolger THE RUINS OF BEVERAST, leider jedoch ohne den zugehörigen Erfolg. Dabei ernteten die regulären Full-Length-Releases des Aachener Ein-Mann-Projekts bislang größtes Lob, besonders das Debüt "Unlock The Shrine", das im Underground mächtig abgefeiert wurde. Inzwischen hat von Meilenwald zwei weitere Split-Releases angekurbelt und einen Deal bei Van Records ergattert - Zeit also, den Bandnamen und den wirklich extremen Stoff, für den THE RUINS OF BEVERAST steht, über die lokalen Grenzen hinaus publik zu machen.
Mit "Foulest Semen Of A Sheltered Elite" setzt der Songwriter schließlich genau dort an, wo er auf "Rain Upon The Impure" vor drei Jahren aufgehört hat. Überdimensional lange, teils faulig-fiese Epen bilden das Grundgerüst der bis an die Grenzen der Maximalspielzeit ausgeloteten Platte und verwandeln das zehnteilige Gesamtwerk in einen der härtesten Finsterstahl-Brocken seit der Eingliederung des Black Metals in die harte Musik. Die Doom-Elemente werden auf dem dritten Album noch deutlicher eingebunden und forcieren die morbide Atmosphäre, die das Gesamtkunstwerk in einen frostigen Schleier hüllt. Dort, wo NAGELFAR seinerzeit wenigstens noch einen kleinen Anteil mitreißender Elemente unterbrachten, stehen heute ausschließlich depressive Gebilde, die kontinuierlich zum Einsturz gebracht und anschließend in die Hoffnungslosigkeit getrieben werden. Schon im Auftaktsong 'I Raised This Stone As A Ghastly Memorial' fordert der Komponist die anspruchsvolle Gefolgschaft bis aufs Äußerste: Langsam und nervenzerreißend wird jedes Riff ausgekostet, jede Gefühlsregung in die Finsternis gerissen und Schritt für Schritt ein völlig verstörender apokalyptischer Soundtrack eingeleitet, dessen beängstigende Wirkung sich mit jeder weiteren Sekunde noch weiter verstärkt. In der Folgezeit lässt von Meilenwald sein Publikum zwar in ausgewählten Interludien kurz nach Luft schnappen, doch während man hier noch nach Fassung ringt, türmt sich auch schon die nächste Doom-Wand auf und erstickt jeglichen Anflug von positiven Emotionen wieder im Keim.
Doch bei allen beklemmenden Inhalten scheut sich die treibende Kraft hinter THE RUINS OF BEVERAST nicht vor den traditionellen Elementen des rohen Black Metals. "Foulest Semen Of A Sheltered Elite" beinhaltet ebenso die pure Raserei wie stimmungsvolle Chöre, setzt auch beim Gesang ständig Akzente und unterliegt letzten Endes einem steten musikalischen Wandel, ohne dabei auch nur einen winzigen Teil seiner hypnotischen Wirkung einzubüßen. Wenn sich die Pforten nach knappen 80 Minuten endgültig schließen und die faule Saat ausgestreut ist, bleibt nichts als Verwunderung, Verwirrung und unglaubliche Faszination: Alexander von Meilenwald galt schon zu NAGELFAR-Zeiten als jemand, der die Grenzen des Black Metal in jeder Note neu auslotet und ihn mit puristischen Elementen weiterzuentwickeln versucht. Was ihm damals nur bedingt gelungen ist, schafft er jetzt bei THE RUINS OF BEVERAST aufs Neue: "Foulest Semen Of A Sheltered Elite" ist die radikale Antithese kompositorischer Euphorie und trifft damit den Grundgedanken dieser Musik gänzlich auf den Kopf!
Anspieltipps: I Raised This Stone As A Ghastly Memorial, Kain's Countenance Fell, Arcane Pharmakon Messiah
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes