ROSAE CRUCIS - Il Re Del Mondo
Mehr über Rosae Crucis
- Genre:
- Heavy Metal/Epic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Jolly Roger/TWS-SOD
- Release:
- 01.08.2008
- Sacrem Reformationem
- Rosa Croce
- La Chiesa
- Contro Il Mio Destino
- Il Signore Delle Tempeste
- La Sacra Corona
- Il Re Del Mondo
- Ballo In Fa D Minore (Angelo Branduardi Cover)
Italienischer Epic Metal mit sakralen Chören, marschierenden Rhythmen, viel NWoBHM und etwas MANOWAR.
Beim aktuellen Album "Il Re Del Mondo" der italienischen Epiker von ROSAE CRUCIS handelt es sich um Neueinspielungen der sieben Stücke des gleichnamigen Demos aus dem Jahre 1992, das natürlich längst vergriffen ist. Da ich die Originalaufnahmen nicht kenne, kann ich natürlich nicht sagen, in wie weit die Band daran etwas verändert oder verbessert hat, da die Produktion der Neuauflage jedoch recht ordentlich geraten ist, können wir zumindest in diesem Punkt von einer Verbesserung ausgehen. Wenn auch der Gitarrensound bisweilen ein wenig seltsam anmutet und der Mix etwas differenzierter sein könnte. Ergänzt wird das Demo in der Neuauflage um das Branduardi-Cover 'Ballo In Fa# Minore'.
Instrumental haben wir es vor allem mit schön galoppierenden Gitarrenläufen in bester NWoBHM-Tradition zu tun, die durch die wuchtige Rhythmus-Arbeit auch einen leichten Teutonen-Touch abbekommen. Der Gesang von Frontmann Giuseppe "Ciape" Cialone ist oft sehr schrill, wie etwa beim schnellen 'La Chiesa', doch er kann auch sehr einfühlsam und elegisch singen, wie das etwa beim Intro zum strukturell stark an frühe MANOWAR erinnernden 'Contro Il Mio Destino' sehr deutlich wird. Begleitet wird er sehr häufig von massiven, sakralen Chorgesängen, die durchaus was von einem Kirchenchor haben. Diese Assoziation ist sicherlich beabsichtigt, befassen sich die fünf Italiener in ihren durch und durch in der Muttersprache gehaltenen Texten doch fast ausschließlich mit religiösen Themen. Die extremen Screams, die Ciape nicht selten erklingen lässt, erinnern hin und wieder auch an die Schreie eines Eric Adams, wobei der ROSAE CRUCIS-Fronter nicht ganz dessen Vielseitigkeit und Volumen erreicht.
Auch der militärische Marschrhythmus des großartigen 'La Sacra Corona' dürfte Fans alter MANOWAR gut reinlaufen, wobei sich die Band in typisch italienischer Manier manchmal etwas zu ausgiebig in melodischen Leads ergeht, den neo-klassischen Ansatz jedoch relativ gut im Zaum hält. Krass sind die gesampelten Kriegsreden und das Lili-Marleen-Outro bei 'Il Signore Delle Tempeste'. Dies, und der manchem Hörer auf Dauer zu schrille und anstrengende Gesang, sind dann auch schon die möglichen Schwachpunkte des Albums. Zumal nicht jeder auf italienische Lyrics steht. Wer damit umgehen kann und allgemein eine Schwäche für dick aufgetragene Epik hat, der dürfte allerdings mit ROSAE CRUCIS nicht fehl gehen. Mir gefällt die Scheibe auf jeden Fall ziemlich gut, wobei sie in Sachen kompositorischer Fluss noch verbesserungswürdig wäre und auch sonst die eine oder andere Holprigkeit aufweist. Dafür entschädigt jedoch der triumphale Refrain zum Titelstück auf ganzer Linie. Daher gilt: Epik-Freunde, hört auf jeden Fall mal rein!
Anspieltipps: Contro Il Mio Destino, La Sacra Corona, Il Re Del Mondo
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle