REMEMBRANCE - Through Frail Visions I Lay
Mehr über Remembrance
- Genre:
- Doom
- Label:
- Total Trust
- Release:
- 30.09.2005
- Through Frail Visions I Lay
- To Lost Illusions
- Eternal Disease
- Your Insignificance
- An Ending Chapter
- Murdering My Faith
- Thy Decay
- Where All Has Been Wasted
Was gibt es Schöneres, als sich an dunklen kalten Wintertagen mit einer Doom-Scheibe auf eine Traumreise zu begeben? Den passenden Soundtrack zur kalten Jahreszeit liefern dabei REMEMBRANCE, ein Zwei-Mann/Frau-Projekt aus Frankreich, das sich ganz den düsteren Melodien gewidmet hat und unter dem Banner Funeral Doom acht überlange Nummern auf die Menschheit loslässt.
"Through Frail Visions I Lay" beinhaltet alle Zutaten, die ein Doom-Album so braucht, und spannt den Bogen zwischen langsamen Gitarrenriffs, finstersten Keyboards, die auch gern mal auf Orgel-, Piano- oder Geigenklänge zurückgreifen, tiefem Grunzgesang, der allerdings eher dezent eingesetzt wird, und Ultra-slow-motion-Passagen mit höchstem Deprifaktor. Ein besonderer Leckerbissen sind dabei Songs wie 'Eternal Disease', die schon beim Intro dermaßen in dunkle Soundlandschaften abdriften, dass man unweigerlich mit Gänsehaut zu kämpfen hat. Gewittersoundtrack läutet das mehr als dreizehn Minuten lange Epos 'Your Insignificance' ein, welches sich als zähe Doom-Walze mit unendlich finsteren Pianoparts, weiterem Gewitterintermezzo und sanften Gitarren entpuppt. Und dass gerade bei dem Song mehr als nur einmal die Stilkollegen MY DYING BRIDE Pate standen, stört am Ende auch keinen mehr.
Da mutet der nur zwei Minuten lange Song 'An Ending Chapter' eher wie ein kurzer Übergang an, mit schleppenden Keyboards, pfeifendem Wind und sanftem Sprechgesang als Untermalung, bevor sich die zwei französischen Meister der finsteren Klänge wieder an eine überlange Tragik-Nummer wagen. 'Murdering My Faith' fällt fast der Gefahr zum Opfer, auf die Dauer etwas langatmig zu wirken, rettet sich aber noch durch die emotionalen Keyboard-Zwischenparts. Bei 'Thy Decay' kommt sogar Frauengesang im Hintergrund zum Einsatz, allerdings mehr mit der Wirkung eines dezenten Chors, was dem Song eine zusätzliche Dimension verleiht und mit dem Einsatz des männlichen Sprechgesangs dann eine fast magische Atmosphäre zaubert … Gänsehautalarm! 'Where All Has Been Wasted' fällt wieder eindeutig unter die Kategorie "von MY DYING BRIDE beeinflusst", was aber keinesfalls negativ zu werten ist, und man sollte hier einfach zuhören und genießen.
Man braucht schon etwas länger, um sämtliche Songs zu fühlen und sich der Atmosphäre des Albums hinzugeben, doch wer bei Bands wie NECARE, MOURNING BELOVETH oder MY DYING BRIDE in Begeisterungsstürme ausbricht, liegt auch bei REMEMBRANCE nicht falsch!
- Redakteur:
- Caroline Traitler