REINFORCER - Ice And Death
Mehr über Reinforcer
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 22.08.2025
- Heir Of The Bear
- Dead Men Tell No Tales
- Skogamor
- The Witch Mayor
- Ice And Death
- The Piper
- Five Brothers
- House Of Lies
- Bring Out Your Dead
Ein starkes zweites Album - nicht nur für die Fangemeinde.
REINFORCER stammt aus dem Raum Ostwestfalen und legt mit "Ice And Death" das sehr starke Album Nummer zwei vor - gut vier Jahre nach dem Debüt "Prince Of The Tribes" von 2021.
Der Fünfer hat es bereits auf den Debüt geschafft, einen eigenständigen Sound zu schaffen, was zum einen an den tollen Vocals von Sänger Logan liegt, der im Gegensatz zu Genrekollegen nicht den Heldentenor gibt, sondern eine etwas rauere Stimme sein Eigen nennt und mit der er, in Verbindung mit seinen ebenfalls nicht alltäglichen Vocal-Lines, der Band ein gewisses Alleinstellungsmerkmal gibt. Den Kompositionen merkt man aufgrund ihrer Detailverliebtheit an, wieviel Mühe man sich hier beim Songwriting gegeben hat, die neun Stücke des Albums stehen für Klasse statt Masse.
An der Gitarrenfront erinnert die Truppe mit ihren Twinleads durchaus an Größen wie JUDAS PRIEST oder IRON MAIDEN, ansonsten ist der Sound von REINFORCER näher am Underground als an gewissen Keyboard-getränkten High-End-Powermetal-Klängen. Im Sound der Band schwingt immer eine bestimmte Grundhärte mit, Einflüsse aus dem US-Metal sind ebenfalls spürbar. Auch das Schlagzeug hat am besonderen Klang der Band einen großen Anteil. Mit stumpfen 4/4-Takten gibt man sich hier selten zufrieden, was aber nicht heißt, dass wir es hier mit Progressive Metal zu tun haben. Nein, auf "Ice And Death" wird auf knapp 38 Minuten echter, traditioneller Stahl geschmiedet. Das hier ist kein Happy-Hippo-Metal, hier darf die Fist geraised werden – aber mit Köpfchen. Denn in den Lyrics ergeht man sich nicht in MANOWAR-artigen Klischees, Ereignisse aus der Geschichte, Mythen, Sagen und dunklen Märchen, das sind, wie auch schon auf dem Debüt, die textlichen Inhalte des Albums.
Mit 'Five Brothers' hat die Band sich selbst eine kleine Hymne über die Freude darüber geschrieben, nach der Pandemie endlich auch live wieder loslegen zu können. Die fällt auch musikalisch mit einem feinen Hardrock-Einschlag aus dem Rahmen, lädt aber sofort zum Mitsingen ein und bietet gegen Ende des Albums eine schöne Abwechslung, ohne jedoch wie ein Fremdkörper zu wirken.
Songs wie das hymnische Titelstück, das düstere 'Bring Out Your Dead' oder das inhaltlich vom Rattenfänger von Hameln handelnde, hypermelodische und mit einem unvergesslichen Chorus versehene 'The Piper', sollten die Fans in Scharen anziehen. Ich hoffe nur, dass diese nicht in einem Berg verschwinden, wie die Hamelner Kinder der Sage nach, sondern bei den kommenden Auftritten von REINFORCER zahlreich vor den Bühnen dieser Welt erscheinen!
Verdient hat REINFORCER es mit diesem großartigem, frischen Zweitwerk auf jeden Fall, ein wenig weiter auf der Karriereleiter voranzukommen. Gebt der Band eine Chance, ihr werdet es nicht bereuen!
Wer mehr erfahren möchte, darf sich gern in unserem Interview mit Sänger Logan und Gitarrist Niclas informieren.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Maik Englich