REGICIDE - Viorus
Mehr über Regicide
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- Fame
- Release:
- 30.08.2004
- Behind His Eyes
- Funeral Of Tears
- The Fragrance
- Lonely Voices
- Mastery Demise
- An Embracing Space Part I: The Trapped And The Leader
- An Embracing Space Part II: Paths Within Ourselves
- Along The Way
- Viorus
- Biography
REGICIDE sind eine ungewöhnliche Band und haben einen ungewöhnlichen, aber hochinteressanten Sound. Am auffälligsten ist zunächst erst mal der Gesang, den sich mit Frauke Richter und Timo Südhoff zwei interessante Stimmen teilen. Mal einstimmig, mal mehrstimmig, mal rockig und mal verträumt tönen die beiden aus den Boxen. Der Gesamtsound von "Viorus" erinnert phasenweise an Bands wie WITHIN TEMPTATION oder THE GATHERING sowie an Rockopern der Marke GENIUS (D. Liverani) oder NOSTRADAMUS (N. Kotzev), jedoch nicht, ohne genügend Eigenständigkeit an den Tag zu legen. Neben amtlichem Rock spielen bei den Norddeutschen REGICIDE auch Violinen- und Klavierpassagen eine tragende Rolle, was das Rad zwar nicht neu erfindet, aber dennoch eine wohltuende Nuance darstellt. Leider kenne ich die früheren Demos von REGICIDE nicht, aber das aktuelle Material klingt sehr ausgereift, auch wenn in dem Infoblatt allzu dick aufgetragen und mit Superlativen nicht gegeizt wird. Modernere Einflüsse werden hier mit dem Art Rock der Siebziger und auch einem klassischen Musicalsound geschickt verbunden, ohne sich dabei auch nur ansatzweise um Genregrenzen zu scheren. Textlich bewegt REGICIDE sich auf "Viorus" auf dem schwierigen Gebiet der Schizophrenie.
Stücke wie 'Funeral Of Tears' oder 'Mastery Demise' sind vielschichtig und fesselnd, und profitieren vom Duettgesang der beiden Stimmen sowie vom treibenden, aber auch gefühlvollen Sound der Instrumentalisten. Der Titelsong des Albums überzeugt durch einige Breaks und Verschachtelungen, ohne jedoch in unnötige Frickelei auszuarten. Titel sechs und sieben, die beiden längeren Teile 'An Embracing Space Part I + II', bilden quasi das monumentale Herzstück der CD. Das abschließende und hochmelodische 'Biography' ist ein sehr emotionaler Song, der nach gut 54 Minuten eigentlich nur den Griff zur Wiederholungstaste zulässt. Die zehn Stücke bilden ein starkes Debüt einer interessanten Band, die jetzt hoffentlich ausgiebig die Bühnen dieser Republik stürmen wird, um das Material live vorzustellen.
Aufgeschlossene Musikfreunde und Liebhaber von leicht progressiven Klängen mit stark ausgeprägter orchestraler Note sollten mal einen Abstecher auf die Bandpage machen und sich selbst ein Bild von dieser wirklich interessanten Band verschaffen. Einige Soundbytes vom aktuellen Album sowie einige der früheren Demos sind dort neben den üblichen Infos zu finden. Produziert wurde "Viorus" übrigens von Christian Wolff, der u. a. die "Lingua Mortis" von RAGE oder den Sound von SUB7EVEN entscheidend geprägt hat. "Viorus" ist eine fette Überraschung und wird sich vermutlich noch geraume Zeit in meinem Player festsetzen ...
Anspieltipps: Funeral Of Tears, The Embracing Space Part I: The Trapped And the Leader, Along The Way, Biography
- Redakteur:
- Martin Stark