PROJET KO - Projet KO
Mehr über Projet KO
- Genre:
- Crossover
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Dooweet
- Release:
- 08.03.2019
- Non
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- 24/24
Spannende Crossover-Scheibe mit polarisierenden Vocals
Eines kann man dem neuen Release von PROJET KO schon einmal vorausschicken: Leute, die sich mit der französischen Sprache nicht sonderlich gut arrangieren können, sollten erst gar nicht in Erwägung ziehen, sich mit der gleichnamigen Scheibe auseinanderzussetzen. De facto ist der Gesang im Crossover-Konstrukt der Westeuropäer nämlich so prägend und akzentuiert, dass er als Stolperstein direkt einmal die Zielgruppe neu sortiert.
Musikalisch indes ist der Erstling der jungen Truppe durchaus ansprechend, weil die Band jenseits von RAGE AGAINST THE MACHINE und Co. um Abwechslung bemüht ist und nicht bloß die funkig angehauchte Groove-Demonstration nach bekannter Formel durch die Boxen schießt. Nichtsdestotrotz ist auch "Projet KO" nicht frei von den üblichen Verschleißerscheinungen, die sich vor allem dann festigen, wenn die Band dann doch mal in das bekannte Raster zurückfällt und sich auf Basics stützt, die sicherlich eine Menge Feuer mitbringen, am Ende aber dann doch eher wie Wiedergekäutes klingen - und solche Erlebnisse gibt es zwischenzeitlich immer wieder, wenngleich sie anfangs noch nicht so störend sind wie beim späteren Mehrfachkonsum.
Hinzu kommt schließlich aber auch der eingangs erwähnte, definitiv polarisierende Gesang. Der Akzent wird sicherlich nicht jedem gefallen, die teils doch sehr dominante Position der Stimme ist auch noch diskussionswürdig, und auch wenn der Frontmann keinen grundsätzlich schlechten Job macht, wird man sich immer wieder daran stoßen, dass er so viel Raum bekommt und der Instrumentalfraktion auch ein wenig von ihrer Wucht nimmt. Das wäre womöglich bei einer anderen Priorisierung angenehmer geworden.
Sei's drum: "Projet KO" ist ein ordentliches Album, was seine musikalische Vielfalt betrifft, ein schwieriger zugänglicher Release im Hinblick auf die angesprochene Performance hinterm Mikro. Crossover-Fans sollten aber dennoch ein Ohr riskieren, denn wenn man der Truppe eines absolut nicht vorwerfen kann, dann einen fehlenden eigenen Charakter. Und der ist in dieser Szene schon mal eine Menge Wert!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes