POSTHUM - Posthum
Mehr über Posthum
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 15.04.2009
- Horns Awaken
- Godless
- Arise
- Sacrificed
- Wounds
- Lair Torture
- The Fallen And Forgotten
- Warfare
Traditioneller Nordland-Black-Metal. Nicht originell, aber heimelig und gut gemacht!
Aus Nannestad im Süden Norwegens kommt das junge schwarzmetallische Trio POSTHUM, das seit 2003 aktiv ist, 2004 ein Demo veröffentlichte und etwas später damit begann an einem ersten Studioalbum zu werkeln. Die Arbeiten hieran zogen sich gute drei Jahre hin und nun liegt endlich das selbstbetitelte Debüt der Norweger vor. Diesem merkt man an, dass es eine ordentliche Reifezeit zurück gelegt hat, denn die Kompositionen sind gut ausgearbeitet, und obwohl die Aufnahmen an sich im bandeigenen Proberaum entstanden sind, wurde der Scheibe im schwedischen Tailor Maid Studio ein amtlicher und authentischer Black-Metal-Sound zurecht geschneidert, der die Platte differnziert und druckvoll klingen lässt, aber keinesfalls glatt oder steril.
Eine Originalitätspreis werden die drei Norweger mit ihrem Debüt nicht gewinnen, denn dafür klingt das Gebotene doch zu typisch nach dem klassischen Nordland-Sound der frühen Neunziger, ohne dabei allerdings zu sehr bei den etablierten Größen abzukupfern. Dennoch sind die surrenden Riffs, der heisere Gesang, die morbide Melodik und der Einsatz des Tritonus allzu typisch. Ein bisschen Auflockerung bringen hier und da akustische Gitarre oder Bratsche, doch das ist nur eine Randnotiz, die nicht darüber hinweg täuschen kann und soll, dass "Posthum" an sich recht schlichte Kost ist. Dennoch hat das Werk seinen Reiz, der nur schwer als Originalität verkauft werden kann. Vielmehr ist es eine Eindringlichkeit der Riffs und der simplen Melodieführung, welche diese Scheibe zwar nicht zu einer zwingenden Offenbarung machen, sie aber auf jeden Fall so weit aus dem Einheitsbrei heraus ragen lassen, dass man sich als passionierter Old-School-Blackie genötigt fühlt, POSTHUM mehr zu attestieren als nur solides Epigonentum.
Gerade wenn die Band ihre Riffs stampfend über den Firn der heimischen Gletscher marschieren lässt, ihre Melodien das Loblied der Einöde anstimmen und der Frontmann rabenhaft krächzt, dann sind wir alten Norsk-BM-Fanatiker doch wieder gefangen und fragen uns, warum wir immer wieder mitgerissen werden, wenn diese simplen Grundzutaten in ansprechender Weise verwoben werden. POSTHUM ist eine von inzwischen wahrlich nicht mehr zählbaren Bands, der dieses gelingt: Sie führt uns heim zu einem Stil, der uns vor über fünfzehn Jahren entscheidend geprägt hat. Danke dafür!
Anspieltipps: Sacrificed, Wounds, Horns Awaken
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle