PHANTOM WINTER - Sundown Pleasures
Mehr über Phantom Winter
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Golden Antenna / Broken Silence
- Release:
- 02.09.2016
- Sundown Pleasures
- The Darkest Clan
- Bombing The Witches
- Wraith War
- Black Hole Scum
- Black Space
Grandiose Demonstration der absoluten Zerstörung!
So schaut es also aus, wenn eine Band ihrem verstörenden, aber inhaltlich grandiosen Debüt einen noch eigensinnigeren Nachfolger zur Seite stellt, der die positiven Eindrücke nicht nur verstärkt, sondern sie noch einmal mit völlig neuem Leben füllt. Schon im letzten Jahr forderte PHANTOM WINTER das Black-Metal-Publikum dazu auf, die Scheuklappen abzulegen und die absolute Zerstörung mit neuen Definitionen zu schmücken. "Cvlt" wurde berechtigt abgefeiert, scheint aus heutiger Sicht jedoch nur der Vorbote des noch intensiveren Wahnsinns gewesen zu sein. Denn mit "Sundown Pleasures" übertrumpft sich die Band noch einmal mächtig, führt die Elemente aus dem Sludge- und Post-Metal-Sektor auf noch destruktivere Art und Weise in den Sound ein und hat schließlich ein Album produziert, das als Soundtrack zur Apokalypse mindestens genauso viel taugt wie als Begleitepisode zur absoluten Selbstzerstörung.
Die sechs Songs widersetzen sich einfach nur konsequent allen musikalischen Normen und gehen mit wachsender Spieldauer noch deutlich stärker verwobene Wege. Das brachiale Titelstück zu Beginn von "Sundown Pleasures" ist lediglich ein erstes chaotisches Signal, das zwar hier schon immens vertieft wird, immerhin aber noch eine grobe inhaltliche Linie zulässt. Dergleichen gönnt PHANTOM WINTER dem Publikum später nicht mehr; 'The Darkest Clan' ist vergleichsweise ruhiger, aber in sich noch weiter verschachtelt, und mit Brachialeskapaden wie 'Bombing The Witches' und 'Wraith War' folgt man den bereits zuvor angedeuteten Hardcore-Nuancen, um sie in einem doomigen Sludge-Kontext völlig neu zu formulieren. Dass Zerstörerisches wie 'Black Hole Scum' und 'Black Space' die Grenzen noch weiter ausreizt, scheint daher kaum mehr möglich, ist jedoch erlebte Realität und zum Ende das Sahnehäubchen auf eine gemein verzerrte, fast schon manisch-intensive Platte, mit der die Band im Kampf um eine etwaige Vormachtstellung riesige Schritte macht.
"Sundown Pleasures" ist ein musikalischer Alptraum, als solcher aber ein Erlebnis, das man sich als Liebhaber fieser und finsterer Klänge auf gar keinen Fall entgehen lassen darf. Mehr davon, viel mehr bitte!
Anspieltipps: Sundown Pleasures, Bombing The Witches, Black Hole Scum, Black Space
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes