PERSEFONE - Live In Andorra
Mehr über Persefone
- Genre:
- Progressive Death Metal
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 05.12.2025
- Sounds And Vessels
- One Word
- The Equable
- Stillness Is Timeless
- Prison Skin
- Cosmic Walkers
- Living Waves
- Kusanagi
- Leap Of Faith
- Merkabah
- The Great Reality
- Flying Sea Dragons
- Mind As Universe
- Outro
Rundum gelungenes Live-Dokument mit Orchester-Bonus.
Wenn es um melodischen und progressiven Death Metal geht, ist PERSEFONE aus Andorra schon seit Jahren eine der Bands, die man unbedingt auf dem Zettel haben muss. Zuletzt mussten die Progger allerdings einen durchaus einschneidenden Wechsel am Mikrofon verkraften, doch bereits auf der "Lingua Ignota: Part I"-EP aus dem Jahr 2024 machte Neu-Fronter Daniel R. Flys eine hervorragende Figur. Wie er sich beim alten Material des Sechsers schlägt, können wir nun ebenfalls herausfinden, denn mit "Live In Andorra" wird uns ein livehaftiger Querschnitt durch die bisherige Diskografie ins heimische Wohnzimmer geliefert.
Doch nicht nur der Umstand des Sängerwechsels macht das Livealbum, das bereits im Mai 2024 bei der ersten Show der Band im eigenen Heimatland in zehn Jahren mitgeschnitten wurde, interessant, denn da gleichzeitig auch der zwanzigste Geburtstag gebührend gefeiert werden sollte, holte man sich zusätzlich das Nationalorchester von Andorra mit ins Boot, um der schon immer vorhandenen hymnischen Note des Songmaterials symphonischen Nachdruck zu verleihen. Transportiert wird diese frische Note von einem rundum aufgeräumten, natürlichen und druckvollen Klangbild in hervorragender Qualität, auch wenn ich mir wie üblich etwas mehr Pulblikumsreaktionen gewünscht hätte, denn selbige sind leider nur zwischen den insgesamt vierzehn Tracks der Veröffentlichung wirklich zu vernehmen.
Nun gelingt ja lange nicht jedes Album, das versucht, Orchester und Metalband zu verheiraten, doch bei PERSEFONE mache ich mir um diesen Umstand keine Sorgen, ist ein gewisser Keyboard- und auch Orchesteranteil doch schon immer ein wichtiger Eckpfeiler des Bandsounds. Und so macht auch schon 'One Word' nach dem Intro 'Sounds And Vessels' schnell klar, dass hier ein Hochgenuss für Prog-Fanatiker ins Haus steht. So proggt sich die Band munter durch die breitgefächerte Diskografie und beweist dabei immer wieder aufs Neue, wie perfekt sie es versteht, Härte, Melodie, Epik und eben auch Fingerfertigkeit miteinander zun verheiraten, ohne zu verkopft zu wirken. Das Epos 'Stillness Is Timeless' ist hier etwa ein wunderbares Beispiel, das zwischen vertrackten Riff-Attacken, brutalen Strophen und wunderschönen Klargesangspassagen pendelt, wobei gerade die ruhigeren Momente vom Orchester verdelt werden. Besonders hervorheben möchte ich nach der eingangs gestellten Frage auch noch Fronter Daniel, der wirklich überragend growlt, gleichzeitig aber gemeinsam mit Keyboarder Miguel "Moe" Espinosa auch die klar gesungenen Momente problemlos tragen kann. Bei 'Living Waves' kommt in eben diesen melodischen Passagen sogar glatt ein Gedanke an die Prog-Metal-Götter CYNIC auf, womit PERSEFONE bei mir dann natürlich auch offene Türen einrennt.
Am Ende von "Live At Andorra" ertappe ich mich dann auch bei der Frage, warum ich PERSEFONE seit Jahren aus der Ferne bewundere und immer wieder anteste, mich aber noch nie komplett im musikalischen Kosmos des Sextetts versenkt habe. Ein Umstand, den es dringend zu korrigieren gilt. Und auch wenn ihr die Prog-Metaller bisher nicht kanntet, bietet euch dieses Album die perfekte Einstiegsdroge, denn klanglich und in Sachen Songauswahl ist das hier eine perfekte Werkschau mit Orchester-Bonus. Dass Fans bei diesen lobenden Worten natürlich ebenfalls blind zuschlagen dürfen, versteht sich da eigentlich schon von selbst.
- Redakteur:
- Tobias Dahs


