PANTHEON I - The Wanderer And His Shadow
Mehr über Pantheon I
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Candlelight / Soulfood
- Release:
- 25.05.2007
- Origin Of Sin
- The Wanderer And His Shadow
- Cyanide Storm
- Coming To An End
- Shedim
- Where Angels Burn
- My Curse
- Chaos Incarnate
Bei PANTHEON-I handelt es sich, wie manchen schon seit dem Vorjahr bekannt, um eine weitere kompetent agierende Truppe aus dem schier unerschöpflich erscheinenden Füllhorn der avantgardistisch geprägten Schwarzmetaller Norwegens. Nachdem das Debütalbum "Atrocity Divine" noch über das rührige, aber hierzulande schlecht beworbene japanische Qualitätslabel World Chaos erschien, so kommt der Zweitling nun unter der Regie von Candlelight auf den Markt, und das englische Label sollte sich mit der Vermarktung dieser Art von Musik inzwischen auskennen. So gelingt es Kvebek, Sagstad und Co. mit "The Wanderer And His Shadow" vielleicht jetzt, sich in der Szene ähnliches Gehör zu verschaffen, wie es diverse artverwandte Truppen schon geschafft haben.
Nachdem bereits in der Stammformation der Reigen der vertretenen Prominenz mit ehemaligen und gegenwärtigen Mitgliedern von SARKOM, 1349, KOLDBRANN und anderen recht stattlich ist, wird es euch kaum verwundern, dass sich auch auf Seiten der Gastmusiker Leute wie Lazare Nedland von SOLEFALD und Nachtgarm von NEGATOR die Klinke in die Hand reichen. Stilistisch gehen die Musiker den Weg des Debüts recht konsequent weiter, wobei am Punkt der seinerzeit noch eher austauschbar klingenden Raserei gearbeitet wurde. Heute klingen die schnellen Passagen etwas weniger nach Standard. Sie bemühen sich um griffige Melodien, was gerade beim schönen Titelstück als klares Plus zu Buche schlägt. Auch das extremere Geblaste, das sich etwa bei 'Cyanide Storm' einschleicht, ist im Gesamtkontext gut dosiert und nicht erdrückend. Manche Breaks sind ein wenig verstörend und brauchen Zeit, um den Hörer zu überzeugen, doch das ist im Bereich der progressiven Avantgarde ja durchaus willkommen.
Der Streicheranteil ist gegenüber dem Debüt leider deutlich herunter geschraubt, worunter die spezielle Eigenart der Band ein wenig leidet. Die (ehemalige) Geigerin Gunhild darf nur noch einmal, beim sehr gelungenen 'Where Angels Burn' ran, und auch Cellistin Live Julianne rückt nur noch sehr selten in den Vordergrund. Doch wenn die Saiten erklingen, so ist dies noch immer ein erbauliches Moment der Eigenständigkeit. Die klaren Gesangspassagen und Chöre sind eigenwillig und wirken auf mich sehr intensiv, weil sie nur einmal zum Zuge kommen. Das macht, ebenso wie die die schönen Bass-Sequenzen, 'Coming To An End' zu einem der Highlights der Scheibe, da eben hier der gute Lazare mitsingen darf. Schön ist auch die heavy rockende Ausrichtung von 'My Curse' und der Brüllauftritt von Nachtgarm in der ziemlich straighten Abrissbirne 'Chaos Incarnate'.
Anspieltipps: Coming To An End, Where Angels Burn, My Curse
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle