PAATOS - Ligament
Ligament
Mehr über Paatos
- Genre:
- Art / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Timeloss / Glassville Music
- Release:
- 15.08.2025
- Chemical Escape
- Beyond The Forest
- I Deny
- Ligament
- Post War Liminal
- I'm Letting Go
- Who Am I
- November
- Last Ones Of Our Kind
- Svart
31.12.2025 | 11:24
Perfekte Musik für Weihnachten allein zuhaus?
Wie wundervoll! Es gibt nach dreizehn Jahren und einer zwischenzeitlichen Auflösung ganz unerwartet neue Musik von PAATOS. Dass ich das nicht mitbekommen habe, liegt wohl an der eigenen Unaufmerksamkeit, schließlich war die Band auf der letzten OPETH-Tour als Opener vertreten. Aber besser spät als nie, und einen besseren Zeitpunkt als Weihnachten gibt es eh kaum, sich mal ganz in Ruhe mit solch erfüllender Musik zu beschäftigen.
Wie der Zufall es will, habe ich Im Herbst dieses Jahres "Breathing" (von 2011), das vierte Album der Schweden um Sängerin Petronella Nettermalm, wieder für mich entdeckt, und die Schönheit und Faszination von "Breathing" finde ich auch auf "Ligament" wieder. Es ist wirklich so, als wären die vierzehn Jahre zwischen den beiden Alben nie geschehen. Petronellas glasklare Stimme wirkt unverändert und prägt die Musik so wie damals schon, leuchtet alle Facetten zwischen lieblich-zart bin extravagant-verzweifelt aus, trifft also alle Töne und Stimmungen zwischen KARI RUESLÅTTEN und BJÖRK.
"Ligament" ist aber mitnichten eine bloße Anlehnung an "Breathing". Solch schweißtreibende Elektrojazz-Rhythmen wie beim Opener 'Chemical Escape' bringen uns zurück zum Debüt "Timeloss" (meine Güte, das war 2002!), werden aber an ein paar Stellen sogar noch weiter in die Extreme getrieben, mit Elektrobeats garniert und schrägen Gitarrenklängen verziert ('Ligament'). Da muss selbst der Kenner dreimal hinhören, bis er damit klar kommt.
Die meiste Zeit bietet PAATOS aber wie gewohnt wahnsinnig gefühlvoll vorgetragenen Art Rock mit einigen poppigen Ausflügen, der die Schönheit der sanften Melancholie feiert. Stellt euch vor es ist Weihnachen und ihr seid für ein paar Stunden ganz allein. Das ist zwar traurig aber auch schön und PAATOS macht genau die Musik dafür. Ich könnte da stundenlang andächtig lauschen, wenn der Bass seine unauffällig-prägnanten Linien spinnt, sich Petronellas Stimme darüber schmiegt und verspielte Gitarrenklänge die Räume dazwischen füllen. Trotzdem gibt es immer noch so viel Platz zum Atmen, etwas, das vieler moderner Musik mittlerweile völlig fehlt. Höret einfach mal 'I'm Letting Go' an, um zu verstehen was ich meine.
Alle neun Stücke (plus ein Zwischenspiel) entfalten sich schnell zu kleinen Juwelen und ich glaube, dass "Ligament" als Album bei mir mit der Zeit sogar noch besser als "Breathing" dastehen wird, da die Songs an sich stimmungsmäßig etwas vielfältiger sind. Es gibt einfach etwas mehr Reibung, die erstaunlicherweise aber auch dazu führt, dass die Stücke besser miteinander verbunden zu sein scheinen. Als Anspieltips für Neulinge empfehle ich das genannte 'I'm Letting Go', 'Last Ones Of Our Kind' oder aber 'Beyond The Forest', wo Petronella im Duett mit OPETHs Mikeal Åkerfeldt singt. Welch ein schönes Geschenk!
Wie der Zufall es will, habe ich Im Herbst dieses Jahres "Breathing" (von 2011), das vierte Album der Schweden um Sängerin Petronella Nettermalm, wieder für mich entdeckt, und die Schönheit und Faszination von "Breathing" finde ich auch auf "Ligament" wieder. Es ist wirklich so, als wären die vierzehn Jahre zwischen den beiden Alben nie geschehen. Petronellas glasklare Stimme wirkt unverändert und prägt die Musik so wie damals schon, leuchtet alle Facetten zwischen lieblich-zart bin extravagant-verzweifelt aus, trifft also alle Töne und Stimmungen zwischen KARI RUESLÅTTEN und BJÖRK.
"Ligament" ist aber mitnichten eine bloße Anlehnung an "Breathing". Solch schweißtreibende Elektrojazz-Rhythmen wie beim Opener 'Chemical Escape' bringen uns zurück zum Debüt "Timeloss" (meine Güte, das war 2002!), werden aber an ein paar Stellen sogar noch weiter in die Extreme getrieben, mit Elektrobeats garniert und schrägen Gitarrenklängen verziert ('Ligament'). Da muss selbst der Kenner dreimal hinhören, bis er damit klar kommt.
Die meiste Zeit bietet PAATOS aber wie gewohnt wahnsinnig gefühlvoll vorgetragenen Art Rock mit einigen poppigen Ausflügen, der die Schönheit der sanften Melancholie feiert. Stellt euch vor es ist Weihnachen und ihr seid für ein paar Stunden ganz allein. Das ist zwar traurig aber auch schön und PAATOS macht genau die Musik dafür. Ich könnte da stundenlang andächtig lauschen, wenn der Bass seine unauffällig-prägnanten Linien spinnt, sich Petronellas Stimme darüber schmiegt und verspielte Gitarrenklänge die Räume dazwischen füllen. Trotzdem gibt es immer noch so viel Platz zum Atmen, etwas, das vieler moderner Musik mittlerweile völlig fehlt. Höret einfach mal 'I'm Letting Go' an, um zu verstehen was ich meine.
Alle neun Stücke (plus ein Zwischenspiel) entfalten sich schnell zu kleinen Juwelen und ich glaube, dass "Ligament" als Album bei mir mit der Zeit sogar noch besser als "Breathing" dastehen wird, da die Songs an sich stimmungsmäßig etwas vielfältiger sind. Es gibt einfach etwas mehr Reibung, die erstaunlicherweise aber auch dazu führt, dass die Stücke besser miteinander verbunden zu sein scheinen. Als Anspieltips für Neulinge empfehle ich das genannte 'I'm Letting Go', 'Last Ones Of Our Kind' oder aber 'Beyond The Forest', wo Petronella im Duett mit OPETHs Mikeal Åkerfeldt singt. Welch ein schönes Geschenk!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Thomas Becker
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