ORM - Guld
Mehr über Orm
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Indisciplinarian
- Release:
- 31.10.2025
- Af Magt
- Undfangen
- Rigdom
- Udskammet
- Martret
Dänemark, der Geheimtipp für grandiosen Black Metal!
In der Phalanx des nordischen Black Metals liegt die Konzentration seit jeher auf den skandinavischen Staaten: Norwegen als Speerspitze der gesamten Bewegung ragt immer noch heraus, in Schweden hat sich die Szene mittlerweile auf eine kleine Auslese nennenswerter Bands beschränkt, und in Finnland gilt pechschwarze Edelstahl schon immer als Underground-Thema, wenngleich Acts wie beispielsweise BARATHRUM hier durchaus Nadelstiche setzen konnten. Die dänische Szene haben die meisten Zuhörer immer noch nicht auf dem Schirm, wenngleich rund um den Hauptstandort Kopenhagen in den letzten Jahren einige grandiose Combos ihr Stelldichein gegeben haben und mit ihrer bisweilen radikalen Herangehensweise durchaus eine Fanbase haben etablieren können. Zu dieser Gruppe gehören auch die Musiker von ORM, deren erste drei Scheibe absolute Referenz im landeseigenen Spektrum sind und deren vierte Scheibe nicht nur bestätigt, dass mit Danish Dynamite immer zu rechnen ist, sondern auch klarstellt, dass man gerne auch mal in den südlichen Teil Nordeuropas schauen sollte - denn Platten wie "Guld" sind definitiv keine Allerweltsware!
Vor allem diejenigen, die vom letzten Album von DER WEG EINER FREIHEIT enttäuscht waren, sollten unverzüglich einen Lauschangriff riskieren, schließlich steht ORM für all diejenigen Werte, die das deutsche Original in den Anfangstagen etablierte, soll heißen triumphale Melodien, aggressive Raserei, grandiose Breaks und Hooklines, die trotz der brachialen Eskapaden sofort verinnerlicht sind. Beachtlich sind hierbei vor allem die ständigen Wechsel zwischen hervorragenden Midtempo-Grooves und pfeilschnellen Attacken, die sich in allen fünf Kompositionen manifestieren und der Spannungskurve einen steilen Verlauf garantieren, das Material aber auch sehr vielschichtig gestalten. Selbst in eher kompakten Songs wie 'Rigdom' gibt es hier unendlich viel zu entdecken, während überlange Epen wie 'Udskammet' und 'Martret' auf der B-Seite monumentalen Black Metal gegen modern inszenierte Verrohung stellen und dennoch Raum für Einprägsames lassen. Den absoluten Höhepunkt hat ORM jedoch an den Anfang gestellt, denn mit dem brutalen Doppelpack 'Af Magt' und 'Undfangen' lauern zwei Nummern aus der DISSECTION-Referenzklasse und sorgen bereits für Gänsehaut, bevor "Guld" so richtig heiß gelaufen ist. So, ja genau so muss melodischer Black Metal klingen!
Der Oktober scheint für Liebhaber dieser Sounds ein absoluter Wonnemonat zu sein, denn neben dem aktuellen Werk von CEMETERY MOON ist der vierte ORM-Release ein dringender Anwärter auf das Black-Metal-Album des Jahres. Gerade mit der Gewissheit, dass 2025 auf das Ende zusteuert, dürfte es wohl kaum noch weitere Platten geben, die hier offensiv anstinken können. Geil!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes


