ORBSTRUCT - Ostracism
Mehr über Orbstruct
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.10.2025
- Gathering The Seeds Of Own Suffering
- Hive
- Ostracism
- Ice Insulation
- Sunflowers On Our Fields
- Hate Us
- Fakel Viyny
- R.I.P.
- Only You And I
Verzweiflung, Wut und Aggression gebündelt.
Die Jungs von ORBSTRUCT verstehen ihren neuen Release als einen lauten, heftigen Hilfeschrei, den man angesichts der katastrophalen Lage in ihrer ukrainischen Heimat auch nicht ungehört wissen möchte. Die Band hat bereits 2019 ihren ersten Release, damals noch auf Demo-Ebene veröffentlicht, sieht sich in den Wirren des Krieges aber vielen neuen Herausforderungen ausgesetzt, an denen die Band und die Musik nicht immer an erster Stelle stehen (können).
Im vergangenen Jahr hat die Truppe schließlich den Songwritingprozess für ein weiteres Album angeleiert, die Resultate ins Studio gehievt und all die Wut und Frustration entfesseln wollen, die die Beteiligten umtreibt. Dass mit ORBSTRUCT folglich nicht gut Kirschen essen ist, versteht sich von selbst. Allerdings sind Aggression und Verzweiflung nicht immer Garanten für ein entsprechendes musikalisches Echo.
"Ostracism" dürfte jedenfalls nicht als der vollkommene Befreiungsschlag angesehen werden, in den die Osteuropäer ihre ganze Hoffnung gesetzt haben. Die Band beherrscht zwar die Basics des brutalen Death Metals, gibt sich in den Arrangements aber nicht sonderlich ideenreich, sondern verkettet lediglich einige groovige Fragmente mit wüstem, manchmal verzerrtem Gebrüll, ohne dabei jedoch die nötigen Impulse zu setzen, um auch außerhalb der Heimat auf sich aufmerksam machen zu können.
Die instrumentale Arbeit ist technisch absolut anständig, die Walze rollt auch sehr straight voraus, aber wenn es an die Details und Feinheiten geht, kann sich "Ostracism" zu keinem Zeitpunkt wirklich absetzen, geschweige denn entscheidende Akzente setzen. Hinzu kommt, dass die Vocals relativ eintönig daherkommen, lediglich in den heftigeren Parts, wenn auch mal ein paar ordentliche Screams ausgepackt werden, wird etwas Mitreißendes geschaffen. Doch Nummern wie das technische 'Fakel Viyny' oder das ausnahmsweise mal etwas abwechslungsreichere Titelstück bleiben Ausnahmen, die nicht den Gesamtverlauf von "Ostracism" prägen können.
Es ist mir durchaus bewusst, dass ORBSTRUCT einiges auf sich nehmen musste, um dieses Album zu realisieren, und unter den gegebenen Umständen verdient die Band dafür auch den größten Respekt. Rein musikalisch bleibt die neue Scheibe aber in der zweiten Reihe des internationalen Todesbleis zurück und kann trotz dauerhafter Vehemenz nicht richtig landen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes