NUD - Stuck Between Rock And A Hard Place
Mehr über Nud
- Genre:
- Electronic Trip Rock
- Label:
- Little Label
- Release:
- 03.05.2004
- Introducing: Me
- A Song For Simon
- Am I Asleep
- Stuck Between Rock And A Hard Place
- Life
- The Wall
- So Many Changes, No Happy Faces
- Row No. 3
- Ain't Like This, Cowboy 2000 (Way Down In Alabama Remix)
- Who Do I Trust?
- Milk In The Morningtime
Interessante Idee, sich in 'Introducing: Me' akustisch selbst vorzustellen. Eine Band im 21. Jahrhundert braucht in den Augen der seit 1996 bestehenden, aus dem norwegischen Kristiansand stammenden NUD eine Groove-Box plus DJ, einen Bassisten, einen (Sprech-)Sänger und eine Sängerin, einen Schlagzeuger (den sie allerdings nicht haben und sich daher mit Drumcomputer und Sessions-Musikern behelfen) und schließlich einen Gitarristen, und zwar genau in dieser Reihenfolge, die auch die Gewichtung vorgibt: In diesem Mix aus etwas Rock und sehr viel Electronic und Trip-Hop-Beats dominieren die Samples gewaltig. Der Sound klingt überwiegend künstlich, fast steril, der Drumcomputer auch nicht einen Funken authentisch, und die Gitarren sind eher selten auszumachen. Größtes Plus ist die variantenreiche Stimme von Sängerin Tori, die zusammen mit dem leider nur selten in Erscheinung tretenden und aus Gastmusikern bestehenden Streichquartett ein mollig warmes Gegengewicht zu den elektronischen Elementen und dem Sprechgesang von Daniel setzt. Warum das hierzulande bereits im Jahr 2004 als drittes NUD-Album erschienene "Stuck Between Rock And A Hard Place" erst jetzt den Weg zu POWERMETAL.de fand, bleibt allerdings unklar.
Nach dem poppig-tanzbaren 'Song For Simon' folgt mit 'Am I Asleep' eine mit Klavier- und Streicherklängen sowie einem Chor (in dessen Reihen sich eine gewisse Vibeke Stene von TRISTANIA befindet) versehene Halbballade. Im groovigen Titeltrack rücken die leider nicht sehr originellen Gitarren stärker in den Vordergrund. Das ruhige 'Life' besteht neben Akustikgitarre und Bass aus männlich/weiblichem Sprechgesang. Höhepunkt der Scheibe ist das melancholisch-rockende 'The Wall', das verbunden mit THE GATHERING-artigen melodischen Parts auch gut in die Beine geht. Das recht monotone 'So Many Changes, No Happy Faces' bedient die elektronisch-psychedelische Schublade, während das verträumte 'Row No. 3' die Atmosphäre einer edlen Bar früh morgens um drei wiedergibt. Das dank Gast-Gitarrist Trond Breen durchaus mit einem leichten Western-Flair versehene 'Ain't Like This, Cowboy 2000' schlägt eher ruhige Trip-Hop-Töne an. 80er-Synthie-Pop erlebt in 'Who Do I Trust' eine kleine, wenn auch sehr experimentelle Wiederbelebung, und mit dem programmatischen Songtitel 'Milk In The Morningtime' klingt die Scheibe zunächst leicht verschlafen, gegen Ende um so rhythmischer (Die Milch macht's!) aus.
Wer mit einer (nach eigenen Angaben) Mischung aus Bands wie RADIOHEAD und PORTISHEAD oder auch MASSIVE ATTACK etwas anfangen kann, darf die Norweger gerne mal anchecken. Denn trotz der manchmal etwas nervigen Samples sind NUD originell genug sind, um eine gewisse Faszination auszustrahlen. Ihre Qualitäten untermauern nicht zuletzt die zahlreichen Gast-Musiker und -Sänger, die sich für "Stuck Between Rock And A Hard Place" zur Verfügung gestellt haben.
Anspieltipps: Song For Simon, Am I Asleep, The Wall, Row No. 3
- Redakteur:
- Elke Huber