NOISE FOREST - Morbid Instincts
Mehr über Noise Forest
- Genre:
- Death Metal/Hardcore
- Label:
- Armageddon / Soulfood
- Release:
- 21.04.2006
- Cramp
- Be At Peace
- Past Redemption
- Flag
- Dead From The Neck Up
- Morbid Instincts
- Tragedy
- Extortion Via Matrimony
- Impact
- Devil's Workshop
- Maltreatment
- Shame
Im deutschen Underground treibt sich die norddeutsche Formation schon seit mittlerweile 14 Jahren herum und machte insbesondere durch energiegeladene Live Auftritte von sich reden. Jetzt kommt vier Jahre nach dem letzten Tonträger das neue Album "Morbid Instincts" auf Armageddon Music heraus und soll endlich den Durchbruch garantieren.
Doch das wird schwer, denn so wirklich überzeugen kann die Platte leider nicht. NOISE FOREST faszinierten bislang vor allem durch ihre stilistische Breite, die sich von brachialer Death/Hardcore-Kante bis hin zu Sludge und Doom erstreckte. Das hat man nun aber über Bord geworfen und frönt vor allem der heftigen Seite des Bandsounds. An sich ja nichts schlechtes, aber es fehlen die zündenden Ideen, um die ewig gleichen moshkompatiblen Songs über 45 Minuten lang spannend zu gestalten. Aber zu Beginn fetzt das Quartett schon sehr ordentlich los.
Es werden keine Gefangenen gemacht, die Chose groovt wie die Hölle und ist zudem noch sehr dreckig und rau produziert. Geil! Vor allem 'Past Redemption' begeistert mit seinem recht komplexen Aufbau und einer unwiderstehlichen Hookline. Dazu passt der kehlige Gesang wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Man fühlt sich wie in Brasilien 1993, als eine nicht allzu unbekannte Band namens SEPULTURA mit "Chaos A.D." die Welt im Groove eroberte.
Irgendwann kippt die Stimmung aber dann und die Band wiederholt sich für meinen Geschmack zu sehr, anstatt neue Facetten einfließen zu lassen. Dadurch wird "Morbid Instincts" leider eintöniger, als die Band eigentlich ist. Gerade jetzt würde ein zähflüssiger fieser Sludgebatzen gut tun, so hüpft und mosht man sich ins Nirwana und alles andere bleibt auf der Strecke. Schade, hier wäre viel mehr drin gewesen. Trotzdem gönne ich der Band, dass sie endlich mehr Aufmerksamkeit bekommt und wer keine Probleme mit den relativ offensichtlichen SEPULTURA-Anleihen hat, wird das Album wohl abfeiern ohne Ende. Denn so schön eingängig und midtempolastig grooven sich die Brasilianer schon lange nicht mehr durch den Urwald.
So bleibt ein etwas seltsamer Eindruck zurück. Die Band hat ihr volles Potenzial hier leider nicht ausgeschöpft und dennoch ein gutklassiges Album eingetrümmert, dem es eben nur an der nötigen Variabilität mangelt. Trotzdem sollte man reinhören, wenn man auf einen Bastard aus Death Metal und ordentlich Hardcore Wums steht.
Anspieltipps: Past Redemption, Flag
- Redakteur:
- Kilian Fried