NIGHTMARE STAGE, THE - When The Curtain Closes
Mehr über Nightmare Stage, The
- Genre:
- US Prog/ Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 26.04.2019
- A Demented Impresario
- Returns Again
- The Infamous
- Dark Skies
- Finding Home
- This Is The End
- Future I See
- Hellbound
- From Below
- Curtain Closes
Theatralischer US-Prog-Metal.
Ich heiße Sie in diesem altehrwürdigen Alptraum-Theater zur Zweitaufführung von THE NIGHTMARE STAGE herzlichst willkommen. Sichern Sie sich einen der begehrten Plätze in den vordersten Reihen. Machen Sie es sich gemütlich und lassen Sie ihren Gedanken freien Lauf. Ich verspreche Ihnen, Sie werden in der nächsten Stunde vorzüglich mit theatralisch angehauchtem US-Prog-Metal unterhalten. "When The Curtain Closes" gelingt es tatsächlich sehr eindrucksvoll, mittels seiner alptraumhaften Melodien Bilder vor dem inneren Auge seiner Zuhörer zu erschaffen, sodass dieser vom Zuhörer zum Zuschauer wird.
Bereits im Jahr 2010 veröffentlichten die fünf New Yorker ihr Indipendent-Debütalbum mit dem Titel "Free Admission For The Damned", welches zu meiner Schande komplett an mir vorbei gegangen ist. Knapp neun Jahre später steht nun mit "When The Curtain Closes" endlich das Nachfolgewerk der Amerikaner in den Regalen und gefällt auf Anhieb mit einer sehr speziellen Mischung aus Dramaturgie, Theatralik und musikalischem Können. Die Musik hierbei genauer zu beschreiben fällt gar nicht so leicht, was oftmals ein Indiz für genügend Eigenständigkeit ist. So zum Glück auch in diesem Fall. Vor allem Mark Muchniks außergewöhnliches Keyboardspiel hat großen Anteil an der von mir angesprochenen Eigenständigkeit im Bandsound. Sein ganz spezielles Spiel prägt sämtliche Nummern auf "When The Curtain Closes", da er sein Instrument hauptsächlich zur Erzeugung verschiedenster Atmosphären nutzt und den Kompositionen durch die von ihm kreierten, oftmals ausufernden Keyboardteppichen einen dramatischen Touch verleiht.
Gitarrist Craig Besemer verfeinert das Ganze mit seinen ausgeklügelten Metal-Riffs in typischer US-Metal-Manier, wie man sie hauptsächlich von Bands der Marke METAL CHURCH oder QUEENSRYCHE her kennt. Der eigentliche "Hauptdarsteller" hinter THE NIGHTMARE STAGE ist aber zweifelsohne Sänger Scott Oliva, den viele von euch bereits durch sein Mitwirken bei Bands wie WIND WRAITH oder REVERENCE kennen dürften. Mit seinem markanten Organ ist er geradezu prädestiniert, die zehn kurzweiligen Songs stimmlich eindrucksvoll in Szene zu setzen. Als kleines Manko möchte ich dennoch auf die gute, aber leider nicht ganz saubere Produktion hinweisen, die der Klasse des Materials in der Endabrechnung nicht ganz gerecht wird. Gerade Schlagzeug- und Gitarre hätten mehr Transparenz und Dynamik vertragen, wie es damals SAVATAGE mithilfe eines Paul O' Neill so vorzüglich gelang. Aber das ist tatsächlich Jammern auf hohem Niveau und soll das Hörvergnügen keinesfalls schmälern.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass THE NIGHTMARE STAGE auf ihrem zweiten Output Musik mit Langzeitwirkung bietet. Anhänger von SAVATAGE zu ihrer Zak Stevens-Phase werden hier ausgezeichnet bedient. Normalerweise sträube ich mich vehement dagegen, Passagen aus Infoblättern von Plattenfirmen als Referenzen herzunehmen. Wenn dies aber letztendlich dann doch so passt, wie hier im Falle von Pure Steel Records, schließe ich mich dem einfach an: Ein echtes US-Prog-Meisterwerk für jeden Liebhaber des Genres.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl