NEPHILIM - Herbstzeitlos
Mehr über Nephilim
- Genre:
- Symphonic Dark Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 12.12.2009
- Intro
- Glockenspiel
- Kaltes Herz
- Lebenswerk
- Dein Fleisch
- Wunden
- Slave & Meister
- Moment des Todes
- Des Sehers Schicksal
- Outro
Sinfonischer Dark Metal mit weiblichem Klargesang und Growls.
Obwohl es eigentlich ganz natürlich wäre, in den Opernsphären des "Female Fronted Metal" mal ab und an ein bisschen Growls einzustreuen, tun das die wenigsten Bands dieserzeit. Ganz anders NEPHILIM. Auf ihrer Scheibe "Herbstzeitlos" geben sich klare weibliche Vocals und männliche Grunts einem Fünfzig-Fünfizg-Deal hin. Verbunden wird das dann mit recht riffbetonter Gitarrenarbeit und dominanten Keyboards. Die Band bezeichnet ihren Stil als "Symphonic Dark Metal", "Herbstzeitlos" ist ihr Debut.
Nach einem recht bedrohlichen Intro stellt 'Glockenspiel' mit einer sehr eingängigen Keyboardlinie gleich den Höhepunkt der Melodizität des Albums dar. Das Arrangement findet einen sehr guten Mittelweg zwischen aggressiver Härte und Melodieführung. 'Kaltes Herz' ist rhythmisch groovig, findet aber keine so eingängige Melodien wie der Vorgänger. 'Lebenswerk' ist mit dominanten Gitarren und treibender Doublebass zumindest im Backing recht schwarzmetallisch, die weiblichen Vocals lassen den Gesamteindruck aber nicht zu hart werden. 'Dein Fleisch' wird thrashig und bietet wie auch 'Sklave & Meisterin' einen streitbaren Text. Dem Track 'Moment des Todes' gelingt es gut, Abwechslung und Dynamik aufzubauen. 'Des Sehers Schicksal' schließt vor dem akustischen 'Outro' mit epischen Keyboardmelodien unterbrochen von treibenden Black-Metal-Passagen.
Alles in allem ist "Herbstzeitlos" ein gelungenes Debut, mit Potential nach oben. Vor allem das Mastering und das Sampling könnte für "Symphonic" Dark Metal dominanter, vielschichtiger und epischer sein. Die Ideen dazu sind im Ansatz vorhanden, wenn auch das Album ein paar zündende Melodien und Riffs mehr gut vertragen hätte. Auch die Gitarren sind ab und an etwas dünn, was dem transparenten Sound aber auch positiv zu Gute kommt. Der stützlose Gesang der Sängerin ist im Gegensatz zu den Opern-Eskapaden anderer Bands erfrischend nicht-nervig. Ob einem die deutschen Texte mit so feinen Themen wie Kannibalismus und S&M gefallen, muss aber jeder selbst herausfinden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Markus Herhoffer