NANDHA BLUES - Nandha Strikes Again
Mehr über Nandha Blues
- Genre:
- Blues Rock / Southern Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 11.10.2019
- 749 Blues
- Last Note
- What You Got
- Bring Me Some Water
- Something Left Behind
- Cajun Lady
- I’d Rather Walk With The Devil
- The Mouth Of The Lion
Zweiter Schlag des Power-Trios aus Italien.
Bei einer Band, die aus dem nördlichen Teil Italiens stammt, würde man musikalisch wahrscheinlich vieles erwarten aber keinen kantigen Blues Rock mit ordentlicher Südstaaten-Attitüde, immerhin steht das Mutterland von Pasta und Pizza ansonsten eher für progressive Töne und melodischen Power Metal. Dennoch hat sich Fronter Max Arrigo klassiche Power-Trios wie CREAM oder die JIMI HENDRIX EXPERIENCE zum Vorbild genommen und zelebriert mit seinen beiden Mistreitern Alberto Fiorentino am Bass und Schlagzeuger Roberto Tassone seine eigene Interpretation des Sounds der Siebziger. Wie der Titel vermuten lässt, ist "Nandha Strikes Again" dabei bereits der zweite Streich, der dem doch eher durchwachsen aufgenommenen Debüt "Black Strawberry Mama" aus dem Jahr 2013 folgt.
Beim eben erwähnten Erstling prophezeite Kollege Stefan Kayser, dass die Italiener noch einiges an Übung gebrauchen könnten, um ihre Songs ähnlich schlagkräftig zu servieren wie die musikalischen Vorbilder. Und zumindest die Eröffnung des Zweitlings mit dem rauen '749 Blues' lässt erahnen, dass sich die Herren die Kritik am Debüt durchaus zu Herzen genommen haben, dröhnt der Opener doch deutlich kompakter aus den Boxen als das teils doch zu ausladend geratene Material von "Black Strawberry Mama". Ähnlich kompakt und durchaus eingängig geht es mit 'Last Note' weiter, bevor mit 'What You Got' und 'Bring Me Some Water' zwei echte Hits abgeliefert werden, die sich sogar auf lange Sicht einen Platz im Gedächtnis verdienen. So weit, so gut - doch leider zieht sich die neu gewonnen Straffheit im Songwriting nicht durch das komplette Material der aktuellen Scheibe. Gerade in der zweiten Halbzeit verläuft sich das Trio auch immer wieder in längeren Jam-Passagen, die auf der Bühne sicher perfekt ins Bild passen, auf Platte gebannt aber auch gerne mal für ein wenig Langeweile sorgen. Da nützt es dann auch nichts, dass der rohe Klang und das herrlich unbearbeitete Soundbild dem Material wunderbar zu Gesicht stehen.
Schlussendlich ist Nandhas zweiter Schlag damit eine deutlich Steigerung zum Debüt geworden, auch wenn noch lange nicht alle Kompositionen zünden und noch zu oft zwischen überbordendem Ideenreichtum der rote Faden verloren geht. Fans von Jam-lastigem Blues Rock mit Südstaaten-Einschlag dürfen hier trotzdem ein Ohr riskieren, immerhin bekommt man nicht allzu viele Bands zu hören, die diesen Sound hier in Europa mit ähnlicher Inbrunst zelebrieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs