MYSTERY, THE - Scars
Mehr über Mystery, The
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- TTS Media / ALIVE
- Release:
- 14.10.2005
- Prelude
- Vengeance Is Mine
- Fading Away
- Scars
- Restless Heart
- Another Day In Hell
- 1.000 Light Years Away
- Revenge
- Hells Gate
- Schizophrenia
- Broken
- Running From The Law
- Wasted Kiss
Bereits seit der Gründung im März 1996 tummeln sich THE MYSTERY im Metal-Underground und präsentieren ihren Melodic Metal, dessen Wurzeln deutlich im 70er-Hardrock und im 80er-Metal liegen, wobei auch neuere Stile Einfluss auf die charakteristischen Songs haben.
Nach einigen Besetzungswechseln im Laufe der Jahre, steht seit Mitte 2004 ein festes Line-up: Neben Gründer, Haupt-Songwriter und Gitarrist Alex Thunder Martin und der charismatischen Sängerin Denise Olbrich stellen Christian J. Rüther am Bass und Daniel Kahn am Schlagzeug die Rhythmussektion.
Bis heute wurden zwei eigenproduzierte Scheiben - "Where The Wind Blows Freedom" (2002) und "Facing The Storm" (2003) - veröffentlicht.
Positive Reviews (u.a. hier) und Interviews spiegeln das rege Interesse verschiedener Online-Metal-Magazine wider, so dass schließlich ein Vertrag mit dem Label TTS Media Music geschlossen wurde. Unter dessen Regie wurde das offizielle Debüt-Album "Scars" inzwischen auch veröffentlicht. Schauen bzw. hören wir uns die Songs doch mal genauer an...
Los geht es mit einem kurzen atmosphärischen Intro ('Prelude'), bevor eine gelungene Gitarrenlinie den Opener 'Vengeance Is Mine' einläutet. Der Song nimmt nach und nach Fahrt auf, bleibt aber immer sehr melodisch und eingängig, und wird neben den immer wiederkehrenden Gitarrenriffs vor allem von Denises Gesang - am ehesten lässt da wohl Frau Pesch grüßen - geprägt.
Bei 'Fading Away' ist dann das Tempo ein bisschen zurückgenommen, doch dafür kommen die recht satten Gitarrenriffs - stellenweise werde ich an METALLICA erinnert - umso besser zur Geltung. Diese sind anschließend beim Titelsong 'Scars' sehr viel rarer gesät, da insbesondere die Strophen sehr ruhig angelegt sind. Im Chorus geht es dann zwar wieder druckvoller zur Sache, aber insgesamt hat hier schon der melodische Aspekt die Oberhand.
Ganz anders sieht es da schon bei 'Restless Heart' aus, das sehr stark von harten Gitarrenriffs geprägt ist. Zusammen mit der Rhythmusabteilung sorgt Gitarrist Alex dafür, dass dieser Song recht kraftvoll und treibend daherkommt, und auch Denises Gesang zeigt sich von einer deutlich raueren Seite.
Auch bei der kurzen und recht knackigen Nummer 'Another Day In Hell' singt Denise ziemlich aggressiv und sorgt damit ebenso für ein hohes Maß an Energie wie auch Alex mit seinen flinken Gitarrenläufen. In eine ganz ähnliche Kerbe schlägt auch '1.000 Light Years Away', das bereits auf "Facing The Storm" zu finden war und mit stakkato-mäßigen Gitarrenriffs aufwarten kann.
Das anschließende 'Revenge' wird auch von flinken Gitarrenriffs geprägt, wirkt aber vor allem durch die Rhythmusarbeit von Christian und Daniel sehr treibend. Denise kann sich dann danach bei dem melodischeren 'Hell's Gate' - ebenfalls schon auf "Facing The Storm" enthalten - wieder deutlich besser in Szene setzen, indem sie hier mit einer gelungenen und äußerst flexiblen Gesangsdarbietung überzeugen kann.
Mit 'Schizophrenia' geht es dann im Midtempo weiter, wobei hier auch ruhigere Momente nicht fehlen und überhaupt der melodische Aspekt im Vordergrund steht. Diese ruhigeren Momente kommen danach bei 'Broken' noch sehr viel mehr zum Tragen, da es sich bei dieser auch schon älteren Nummer im wesentlichen um eine Ballade handelt.
Nach diesen beiden verhaltenen Stücken starten THE MYSTERY mit 'Running From The Law' noch einmal richtig durch - hier dominieren wieder ein treibender, äußerst grooviger Rhythmus und flotte Gitarrenriffs. Die Riffs sind bei dem abschließenden 'Wasted Kiss' dann etwas gemächlicher, aber deswegen keineswegs kraftloser - im Gegenteil. Auch dieser Song groovt ganz gewaltig und stellt damit einen gelungenen Abschluss dar.
Insgesamt kann man "Scars" also problemlos als gute Scheibe bezeichnen, die jedem Freund von melodischen Rock- und Metal-Klängen zusagen dürfte. Die Musiker verstehen ihr Handwerk sehr wohl, und der Gesang von Denise weiß ebenfalls zu gefallen - mir persönlich vor allem dann, wenn sie etwas aggressiver singt. (Wer bei Frauengesang an Träller-Combos à la WITHIN TEMPTATION denkt, sollte mal seine Vorurteile über Bord werden, denn damit haben THE MYSTERY absolut nix zu tun!) Auch die Produktion geht im Großen und Ganzen in Ordnung, und deshalb kann ich der angesprochenen Zielgruppe durchaus empfehlen, diesem Album den einen oder anderen Probedurchlauf zu gönnen.
Anspieltipps: Vengeance Is Mine, Another Day In Hell, Running From The Law
- Redakteur:
- Martin Schaich