MOTHS - Septem
Mehr über Moths
- Genre:
- (Prog) Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 01.08.2025
- Sloth
- Envy
- Greed
- Pride
- Lust
- Gluttony
- Wrath
Süße sieben Sünden!
Das Quintett MOTHS stammt aus Puerto Rico und serviert uns mit "Septem" das zweite Album nach dem 2022er Output "Space Force", das im Info der Band als Album, bei Spotify jedoch als EP gelistet ist. Und Stichwort EP: Davon hat die Band in den vergangenen Jahren noch zwei weitere herausgebracht und ist somit kein unbeschriebenes Blatt mehr.
Mit dem neuen Werk scheint man es nun wissen zu wollen. So erscheint die Scheibe zwar in Eigenregie, jedoch hat man keine Mühen (und wohl auch keine Kosten) gescheut, und das Album von niemand Geringerem als Jens Bogren mastern lassen, der schon für so viele namhafte Bands and den Reglern saß, dass Ihre Namen auf keine zwei Rollen Klopapier passen würden. Stellvertretend seien hier KATATONIA, OPETH und DEVIN TOWSEND genannt, aber das muss reichen. Schließlich geht es hier um die Musik und deren Sound und Produktion ist, man wird es erraten, auf jeden Fall mehr als vorzeigbar.
MOTHS bietet uns eine interessante Mischung aus recht modernem und vielseitigem Progressive-Metal, bei dem die Band mal mehr, mal weniger sphärisch, aber immer technisch erstklassige Frickelarbeit abliefert. Textlich befasst sich jeder der Songs mit einer der sieben Todsünden, nach denen die Nummern dann auch benannt sind. Von der im Beipackzettel angekündigten Black- bzw. Death-Metal-Schlagseite hört man zunächst recht wenig. Der Opener ‘Sloth‘ liefert zunächst mal relaxten Bar Jazz auf der Akustikgitarre, bevor mit ‘Envy‘ eine, von sphärischen Vocals der Sängerin Mariel Viruet geprägte, Prog-Hymne das Album so richtig einläutet. Heftiger wird es dann bei ‘Greed‘, bei der die Sängerin aus melodischem Singsang in einen derben Growl-Part übergeht. Dieses Stilelement wird dann in den folgenden Songs immer wieder eingesetzt, wobei mich schon beim ersten Mal ein Déjà-vu gepackt hat. Vocals in diesem Stil sind mir gerade erst begegnet, und zwar bei einem spärlich besuchten Gig der Berliner Newcomer NUNGARA, deren Sängerin/Gitarristin Noelle dos Anjos (ehemals COBRA SPELL), echt ziemlich ähnlich klingt. Aber das nur am Rande. Die Motten verstehen ihr Handwerk wirklich gut, wobei mir die frickeligen, aber auch ruhigeren Passagen, in denen die Band auch Doom-, Pyschedelic- und Stoner Einflüsse verarbeitet, besser als das Growling-Brett gefallen. Die extremeren Parts erscheinen mir hier als etwas zu konstruiert, nach dem Motto: "Das müssen wir auch noch bringen." Aber das ist nur Makulatur. Die sieben Todsünden sind viel zu schnell abgearbeitet, weil die Songs erstens nur selten länger als vier Minuten dauern und zweitens wirklich coole, anpruchsvolle Unterhaltung bieten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Florian Abbe