MOTHERLODE - Tomorrow Never Comes
Mehr über Motherlode
- Genre:
- Blues/Classic Rockk
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Yesterrock / Alive
- Release:
- 28.10.2011
- Predators
- Tomorrow Never Comes
- Crying
- Bring Me Down
- Promises
- Ice Cream Man
- Crawling Through The Desert
- I Don T Know
- Won T Find Me Beggin
- Why We Bleed
- Eaten By The Pigs
- Wild Dogs
- You
Zweites Album in 30 Jahren - nicht schlecht!
Eine Band über drei Dekaden aufrechtzuerhalten, obwohl fast nie Material veröffentlicht wird, die Live-Aktitiväten über einen großen Zeitraum auf Eis gelegt worden sind und man auch nicht den Status hat, sich derart lange Pausen leisten zu können, ist schon ein Beweis für die Verbundenheit, die man trotz allem zum eigenen Sound und der Musik im Allgemeinen hat. Die Schweden von MOTHERLODE können hiervon mehr als nur ein Liedchen singen. Abgesehen vom 1986 eingespielten Debüt "The Sanctuary", welches später noch einmal aufgestockt und neu aufgelegt wurde, sowie einigen Sampler-Beiträgen ist der Output der Skandinavier nicht bloß überschaubar, sondern eigentlich kaum weiter erwähnenswert - zumal auch das Erstlingswerk nicht als Klassiker in die Historie des internationalen Hardrocks eingegangen ist. Nun veröffentlichen MOTHERLODE zeitgleich zum Jubiläum tatsächlich noch ein weiteres Album, welches überraschenderweise mit einem sehr zeitgemäßen Sound, aber dennoch traditionell orientierten Classic-Rock-Kompositionen aufwartet.
"Tomorrow Never Comes" ist dabei weniger Bandphilosophie, noch die pessimistische Einstellung zur Zukunft der Band. Stattdessen handelt es sich lediglich um einen nicht weiter zu analysierenden Titel einer zeitweise wirklich starken Scheibe, die vor allem in den Momenten glänzt, in denen MOTHERLODE mit Hammond-Klängen und feinen Grooves arbeiten. 'Bring Me Down' und 'Promises' gehören hier zu den Vorzeige-Nummern, aber auch balladeske Nummern wie das schleppende 'Eaten by The Pigs' und 'Tomorrow Never Comes' zählen zu denjenigen Tracks, die der Gruppe auch nach all der Zeit noch eine Daseinsberechtigung gewährt. Allerdings ist nicht alles Gold, was auf "Tomorrow Never Comes" glänzt: 'Ice Cream Man' und 'I Don't Know' übernehmen den Lückenbüßer-Part, 'You' fehlt es ebenfalls an Aussagekraft, und auch das ruhigere 'Crying' scheint austauschbar.
In der Summe ist das schließlich eine Menge Füllmaterial, welches dann auch einen kleinen Schatten auf die besseren Momente des Albums wirft. Doch unter Berücksichtigung dessen, dass die Band mit großer Mühe versucht, den Classic Rock ins aktuelle Jahrzehnt zu transferieren, ohne dabei die persönlichen Wurzeln aufzugeben, darf man nicht zu streng ins Gericht gehen - denn alles in allem bleibt "Tomorrow Never Comes" ein ganz ordentliches Album und dazu auch ein sehr vielschichtiges. Eine uneingeschränkte Empfehlung verbietet sich aufgrund der Ausfallquote. Mal hineinhören sollte Fans der traditionellen Schiene aber durchaus.
Anspieltipps: Predators, Promises
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes