MOTHER OF GOD - Anthropos
Mehr über Mother Of God
- Genre:
- Stonerrock/ Psychedelic/ Blues/ Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Small Stone Recordings
- Release:
- 05.02.2013
- 230
- Graenslandet
- The Forest
- Aim For The Sun
- Adrift
- To Live
- Hoenan
- Windows
- Something From Below
- R. McCord
- Lucy
Wald, Tannen, Pilze, Flussläufe, Rock zum Mitpfeifen.
Aha. Da im südlichen Mittelschweden lebt sie also: die MOTHER OF GOD. Dort geht sie ihrem liebsten Hobby nach: Fuzzgetränkter Stoner Rock, breit gespielte, vielverspielte Hitzemusik, die sich ihre Themen aus der Natur drumherum gesucht hat. Wie nicht anders zu erwarten, leuchtet bei dem- oder derjenigen, die diesen Namen trägt, das Selbstbewusstsein in hellsten Farben. Denn die vier Herren sind vor allem eines: entspannt, von sich überzeugt und demnach auch weitestgehend überzeugend.
Wie die Kollegen von ASTEROID nehmen sie sich auf "Anthropos" gern mal zurück, aber lassen gern auch einmal den Hirsch los. So schafft es der nervöse Eröffner des Albums, mit seiner Hektik trotzdem eine erste Eingängigkeit beim Hören zu erzeugen. Was die immerfreundlichen Schrate sehr pflegen, sind die Zweistimmigkeiten im Gitarrenspiel und in vielen Refrains.
Es gibt da in 'Adrift' einen sehr grazilen und eleganten Moment, wenn die Melodie wie wegbricht, fast abgebrochen wird. Und gerade das bleibt hängen. Kunstvoll wird das gesamte Album zusammengewoben, ohne das Handwerk zu vergessen. Den Schweden schwirren leichtfüßig durch ein Album, welches nach dem knackigen '230' zwar kaum weitere Aufreger liefert, aber in seiner Vielfältigkeit viele unterhaltsame Ideen abliefert.
Ähnlich wie bei den Mitschweden TRUCKFIGHTERS wird die Live-Umsetzung hier ein Fest sein, in dem schweißige Haare die Lüfte zerschneiden und der Mob zunehmend die Contenance verliert. Die wiederkehrenden Experimente gehören im Genre zum guten Ton, den die MOTHER OF GOD natürlich beherrschen. Letztendlich werden die eingeschobenen Jam-Sessions die Spannung steigern, bis der lauter und lauter werdende Abschluss zu einem Kurzschluss des Publikums ausartet. Auf dem dick produzierten Album wirken die ruhigen Momente trotzdem vordergründig und sind nicht die lustlosen Schmuddelkinder geworden.
In der Gesamtwirkung ein spannendes und schön durchzuhörendes Rockerteil, welches sich nach dem etwa fünften Durchmarsch so richtig entfaltet.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben