MORRIGU - The Niobium Sky
Mehr über Morrigu
- Genre:
- Dark Epic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Dark Balance
- Release:
- 09.10.2009
- Last Embrace
- Black Dust
- Against The Sun
- The Niobium Sky
- Wallow In The Past
- The Heritage Of Mankind
- At The Gathering Of Stars
- The Great Finding
- The Great Acces
- Under The Sun
- 6:15, The Day After
- The Golden Sphere
- Pristine Dream
Schweizer Dunkel-Düster-Rocker, die sich auf ihrem neuesten Werk auch ruhig mal die eine oder andere Verschnaufpause hätten gönnen können.
Wir haben es hier mit der zweiten kompletten Scheibe der Schweizer MORRIGU zu tun, die sich dem atmosphärischen Dark Metal verschrieben haben und als prominentestes Mitglied Schlagzeuger Merlin Sutter von ELUVEITIE in ihren Reihen beherbergt. Ihr zweiter Streich "The Niobium Sky" enthält viel musikalisches Licht, aber auch einiges an Schatten, die dem Gesamtkunstwerk ganz schön schwer im Magen liegen.
Einen sehr schweren Stand hat vor allem Sänger Sevi Binder, der zwar leidenschaftlich, emotional und mit viel Energie an die Sache herangeht, dabei aber nicht immer sehr sattelfest wirkt. Es fehlen über die gesamten fünfundvierzig Minuten die großen Momente, Melodien und Refrains. Der Gesang wirkt teilweise rhythmisch nicht recht ausgewogen und an manchen Stellen auch nicht ganz harmonisch. Ganz im Gegenteil: er hat ein sehr niedriges Dynamiklevel, bewegt sich hörbar ständig am Limit und verbreitet damit eine sehr anstrengende Grundstimmung. Das Album wurde darüber hinaus von Tue Madsen derart hart abgemischt, dass "The Niobium Sky" einen hohen Stressfaktor besitzt. Es ist vor allem verwunderlich, dass speziell die Produktion des Schlagzeugs so klinisch und drucklos ausgefallen ist.
Puh, harte Worte? Nun ja, es ist umso enttäuschender, da die Songs an sich schön knallen, die Gitarristen Viktor und Marc einige echt fette Riffs aus dem Hut zaubern ('The Heritage Of Mankind', 'The Golden Sphere') und die Band es insgesamt schafft, eine düstere und sehr epische Atmosphäre zu kreieren. Die Mid-Tempo-Songs 'The Great Acces' und 'The Great Finding', das starke Instrumental 'At The Gathering Of Stars' oder auch der Opener 'Black Dust' bestechen durch starke Ansätze, wollen aber letztendlich leider nicht richtig zünden. Ihren klassischen Doom-Death-Wurzeln, denen MORRIGU zu Beginn ihrer Karriere noch ausgiebig gefrönt haben, lassen die Schweizer mit dem einen oder anderen gelungen Growl noch einmal durchschimmern, beschränken sich aber ansonsten eher auf eine sehr moderne Variante des Dark Metals.
Ich muss leider gestehen, dass mich "The Niobium Sky" etwas enttäuscht, denn die zehn Songs und drei kurzen Übergänge sind nicht griffig und entspannt genug, um in den Gehörgängen verweilen zu wollen. Da hatte ich deutlich mehr erwartet. Trotzdem sollten Fans von modernem Metal Rock und eben atmosphärischem Dark Metal die Schweizer MORRIGU mal antesten, denn vielleicht habe ich auch einfach nur einen verdammt fetten Knoten im Ohrläppchen. Wäre wünschenswert.
Anspieltipps: The Heritage Of Mankind, Against The Sun
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Chris Staubach